„Liebe rein, Scheiße raus: Zwischen Mut und Angst“ von Anja Jahnke

Ein toller Ratgeber, der sehr gut in Form eines Romanes verpackt wurde

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Meine heutige Rezension wird vermutlich meine persönlichste sein, die ich bisher veröffentlicht habe, denn der zweite Teil von “Lieb rein, Scheiße raus” von Anja Jahnke hat mich nicht nur berührt, sondern auch nachdenklich und motiviert zurück gelassen.

Die Kernfrage aus “Liebe rein, Scheiße raus: Zwischen Mut und Angst” lautet:

“ » Wie gestaltest du dein einzigartiges Leben? «

Isabella hat alles, was sie unbedingt wollte. Dennoch steckt sie seit über einem Jahr fest. Nach der Überwindung der akuten Erschöpfung, hat die Lehrerin das Gefühl, ihr wäre der Sinn des Lebens abhandengekommen. Oder hat sie ihn noch nie gefunden, gar gesucht…? Als Isabella einer alten Bekannten begegnet, erfährt sie von deren Schicksalsschlag. Nadja stellte ihr Leben danach komplett auf den Kopf. Mit ihrer offenen Art und den richtigen Fragen, zieht sie Isabella in ihren Bann. Sehr zum Missfallen ihres Ehemanns Paul, erwägt die Mutter einen Neuanfang. Bringt sie ihre Familie damit erneut in Gefahr?”

Aufgrund meiner Bloggertätigkeit bekam ich diesen Band zum Vorablesen und obwohl ich eigentlich kaum den zweiten Teil vor dem ersten lese, tat ich es diesmal trotzdem. Grund dafür war, dass mich die Autorin bat, zu schauen, ob man diesen Teil auch ohne den ersten Band zu kennen gut lesen kann und ich kann klar sagen: “Ja!”

Warum erzähle ich euch das?

Zum einen deshalb, um eure Frage “Brauche ich unbedingt den ersten Band” vorab zu beantworten und zum anderen, weil ich denke, dass dadurch für mich selbst dieses Buch viel emotionaler war, als wenn ich die genauen Umstände von Isabelles Vorgeschichte gekannt hätte.

Schon ab den ersten Seiten fühlte ich mich mental mit Isabella verbunden, obwohl ich nur grob ihre Vorgeschichte kannte. Doch genau das war für mich der Start einer sehr emotionalen Beziehung zu ihr, da ich ihr dadurch meine eigene, persönliche Vorgeschichte auferlegte und wir somit nicht nur halb, sondern komplett im gleichen Boot saßen. Dazu kam, dass ich aktuell an derselben Stelle wie sie stehe: “Wie wende ich mein Therapiewissen nun praktisch in meinem Leben an?”

Aber nicht nur diese Frage beschäftigt mich aktuell, sondern auch Fragen wie zum Beispiel: “Wann ist das Feuer erloschen?”, “Ist es besser nichts zu sagen, statt etwas blödes?“, “Warum ist mein Kopf nur immer so voll?” und “Warum falle ich immer wieder in alte Muster zurück?”

Und genau dieselben Fragen stellte sich auch Isabella und während sie sich mit ihrer  Klassenkameradin darüber austauschte, viel darüber nachdachte, bekam ich ebenfalls meine Antworten darauf. Gleichzeitig entwickelte sich Isabella weiter, setzte sich für ihre Wünsche ein und verlor den Blick für ihre Familie.

Dadurch kam ich stark ins Nachdenken und fragte mich: “Heißt Neuanfang und sich selbst finden, seine Familie dadurch im Stich zu lassen?” Dieser innerer Konflikt machte mich fertig, sodass ich das Buch das erste Mal pausieren musste. Auf der einen Seite verstand ich Isabella sehr gut, denn wie oft würde ich einfach mal nur ein Wochenende komplett alleine verbringen und auf der anderen Seite tat mir Isabellas Familie einfach nur leid. 

Erleichtert stellte ich am Ende fest, dass diese Problematik auch gut in der Geschichte mit eingeflochten wurde und deshalb ging mir auch das letzte Kapitel sehr nah. Ich begriff, durch die Aussprache, wie es momentan auch meiner eigenen Familie ergeht, seit ich versuche, mich auch um mich persönlich zu kümmern, indem ich schaue: “Was tut mir wirklich gut!” 

Doch nicht nur das hat mich nachdenklich zurückgelassen, sondern auch der Abschnitt, wo Isabella anfängt, ihre neuen Erkenntnisse gemeinsam mit ihrer Familie anzuwenden. Gleichzeitig war ich der Autorin sehr dankbar für die vielen Anregungen, wie man sich zum Beispiel selbst befreien kann, wie man das Erlernte praktisch umsetzen und gemeinsam solch eine gravierende Veränderung überstehen kann.

Dank des Buches fühle ich mich nicht nur verstanden, sondern auch motiviert, es aus dieser inneren Zerrissenheit heraus zu schaffen und bin überzeugt, dass meine Familie und ich es schaffen, einen gemeinsamen Weg zu finden, wo jeder sich entfalten kann und keiner auf der Strecke bleibt.

Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen und vergebe somit 6 von 5 Sterne, auch wenn ich es leider auf 5 Sterne abrunden muss.

Lest ihr gerne Ratgeber oder bevorzugt ihr auch wie ich, ernste Themen in Geschichten?

„Next Stop: Siebter Himmel“ von Thorid Larsson

Ein toller Kurzroman für zwischendurch, der sich aufgrund eines leichten und humorvollen Schreibstils gut lesen lässt.

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Heute möchte ich euch endlich das Buch “Next Stop: Siebter Himmel” von Thorid Larsson genauer vorstellen. Wer auf Instagram meine Story verfolgt, weiß, dass ich ein paar Probleme mit der Ausarbeitung der Charaktere hatte. Doch fangen wir am besten von vorne an, damit alle, die mir auf Instagram nicht folgen, auf dem gleichen Stand sind, wie meine Abonnenten.

In diesem Buch geht es um Kate, die nach einer Clubnacht unverschuldet ihren Job verliert und die einzige Arbeitsstelle annehmen muss, die sie bekommt. Dafür zieht sie in einen Kurort an die Ostsee und zu Pfarrer Johann (Han) ins Haus. Doch als sie ihren neuen Chef, dem Pfarrer, das erste Mal begegnet, scheinen sich ihre schlimmsten Erwartungen nicht zu erfüllen. Auch die Arbeit in der Kirche gestaltet sich turbulenter und besser als gedacht. So dass sie sich relativ schnell an ihr neues Leben gewöhnt. Doch wie so oft im Leben, wird Kate von ihrer Vergangenheit schnell wieder eingeholt und zusätzlich bringt ihr Herz sie komplett durcheinander.

Neugierig auf die Story startete ich spät abends mit der Geschichte und aus meinem Vorhaben “Nur mal hineinzulesen“ wurden am Ende 6 Kapitel. Der humorvolle Schreibstil zog mich regelrecht in die Geschichte und ich griff am nächsten Morgen sofort wieder zum Buch. 

Doch dann kam ich ins Stocken und verlor leider die Lesefreude. Grund dafür waren zwei Informationen über den Pfarrer Johann und über die angehende Pfarrerin Ella, mit der ich stark meine Probleme hatte. Vor allem bei Letzterem hatte ich große Akzeptanzprobleme, was meines Erachtens auch im wahren Leben einen großen Aufruhr in der Kirche hervorgerufen hätte. Somit fand ich persönlich, dass dieses Thema zum einen mehr Tiefgang erfordert hätte oder einfach nicht zur Ausgangssituation “Pfarrer” und Kirche passte. 

Da mich aber die Liebesgeschichte zwischen dem Pfarrer und auch Kate sehr ansprach, ließ ich den christlichen Aspekt in den Hintergrund rutschen und verlor mich erneut in der Geschichte. Ich fand es sehr schön, was Kate mit ihrem Frauenkreis auf die Beine stellte und wie alle aus dem Kreis zusammenhielten. Ebenso fand ich es toll mitzuerleben, wie Ella aufblühte und sich veränderte, auch wenn ich mir hier noch mehr Tiefgang, besonders am Anfang und am Ende der Geschichte gewünscht hätte. Genauso wie bei der Problembewältigung einiger Frauen aus Kates Gruppe. Diese wurden meiner Meinung nach oftmals zu schnell abgearbeitet und hätten gern noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können. 

Während die Geschichte ihren Höhepunkt erreichte und ich nur noch wissen wollte, wie es ausgeht, kam ich leider erneut ins Stocken und verlor die Sympathie an Pfarrer Johann. An diesem Punkt stand für mich leider fest, dass mir persönlich die Authentizität im Bereich “christliche Denk-/ Handlungsweise” sehr fehlte und mich schon ärgerte. 

Aufgrund des fehlenden christlichen Bezugs und der wenigen Ausarbeitung einiger Handlungsstränge gebe ich diesem Buch 3,5 von 5 Sterne und möchte dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Wem der christliche Aspekt nicht wirklich interessiert und eine schöne und leichte Liebesgeschichte zum Abschalten sucht, kommt hier bestimmt auf seine Kosten.

Stört euch das auch sehr in Büchern, wenn die Denkansätze und Lebenseinstellungen der Charaktere sich komplett mit eurer eigenen Moral widersprechen?

„Need your Touch“ von Julie Ayden

Eine tolle Geschichte, die zeigt, dass der erste Eindruck nicht immer der Wahrheit entspricht und jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat.

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“Need your Touch” von Julie Ayden ist der Auftakt einer Trilogie aus dem Genre “New Adult”, welches mich mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen hat. Doch bevor ich euch mehr dazu erzähle, fange ich mal besser von vorne an und dafür eignet sich am besten der Klappentext und ein paar Fakten zum Buch.

“Mila ist heilfroh den Typen entkommen zu sein, die sie und ihre Freundin nach einem Konzertbesuch bedrängt haben. Als sie jedoch in eine Potsdamer-WG zieht, in der ausgerechnet einer von ihnen lebt, werden die verdrängten Ängste erneut in ihr ausgelöst. Zerstören für einen Augenblick alles, was sie sich von ihrem neuen Leben als Studentin erhofft hatte: eine aufregende Zeit, die sie von dem Schlechten ihrer Vergangenheit ablenkt. Bestmöglich versucht sie, ihrem Mitbewohner Joris aus dem Weg zu gehen, doch der gut aussehende Weiberheld macht es ihr alles andere als einfach. Als er ihr einen Vorschlag unterbreitet, den sie trotz aller Verachtung nicht ablehnen kann, steht ihre ohnehin schon verdrehte Welt Kopf. Joris könnte Milas Rettung sein. Oder ihr Verderben.”

Das Buch hat 29 Kapitel und wurde in unterschiedlichen Abständen aus der Sichtweise von Mila und Joris geschrieben, was ich persönlich sehr schön fand. 

Nachdem ich sehr viele tolle Textschnipsel, die Triggerwarnung und die ersten Reaktionen von Bloggern auf Instagram gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Als ich dann endlich mit Lesen begann, schaffte es der Prolog mich sofort abzuholen und ich wollte einfach nur noch “die Geschichte von Mila und Joris” kennenlernen. Doch dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich in die eigentliche Geschichte hinein fand.

Im ersten Kapitel erfuhr ich, wie Mila und ihre Freundin nach dem Konzert von den Typen belästigt und bedrängt wurden und welchen Part Joris dabei hatte. Dann kam ein Zeitsprung, sodass Mila im zweiten Kapitel, 3 Monate danach, schon in die WG zog und dort wieder auf Joris traf. In den darauffolgenden Kapiteln gingen sich beide aus dem Weg oder, was ich sehr lustig fand, spielten sich beide gegenseitig Streiche. Eine Aussprache zwischen beiden gab es bis dahin nicht und daher konnte ich Mila auch nicht verstehen, als sie dann zwei (max. drei) Wochen nach dem Einzug ein ganzes Wochenende nur mit Joris Sex hatte. Mir ging das einfach viel zu schnell, sodass ich mich auch nicht auf diese Szenen einlassen konnte.

Was störte mich aber wirklich im ersten Viertel der Geschichte?

Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe kam ich zu dem Entschluss, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt die Charaktere einfach zu oberflächlich waren und Mila für mich leider nicht sehr authentisch wirkte. Dazu kam, dass die Handlung für mich eher so dahinplätscherte und ich aufgrund der Triggerwarnung und der Fakten zum Buch etwas anderes erwartet hatte. Somit war ich ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt schon etwas enttäuscht. Einzig und allein der lockere, humorvolle Schreibstil fesselte mich, sodass ich weiterlesen wollte.

Doch dann nahm plötzlich die Geschichte wieder Fahrt auf!

Ich lernte die Charaktere kennen und ich stellte fest, dass sie doch viel tiefgründiger ausgearbeitet worden sind, als vermutet. Ich erfuhr nicht nur etwas über Joris und Mila, sondern auch über die Mitbewohner Annabelle und Florian sowie über Milas Mitstudentin Sophie. Alle diese Charaktere haben ihre eigene Geschichte und ihr Päckchen zu tragen. Als ich alle Charaktere richtig kennenlernen durfte, konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, auch wenn mir bis dahin noch immer eins fehlte: Die angekündigte Tiefe, durch die Triggerwarnung.

Doch diese folgte mit der Zeit und um mehr ich Joris kennen und lieben lernte, konnte ich sein widersprüchliches Verhalten nachvollziehen. Sein “bester Freund” kann einem wirklich Angst einjagen, während die anderen aus der Clique doch eher ein pubertierendes Verhalten meines Erachtens an den Tag legten. Auch Milas Vergangenheit ging mir sehr nah, auch wenn ich da noch immer tausend Fragezeichen im Kopf habe. Somit nahm die Tiefe kontinuierlich zu und die Triggerwarnungen machten Sinn. 

Je mehr die Geschichte an Tiefgründigkeit zunahm, desto mehr fieberte ich mit Joris und Mila mit und hoffte, dass beide ihr Glück fanden, denn beide hatten genug Negatives in der Vergangenheit erlebt. Doch dann folgte der Cliffhanger und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Mein Herz war regelrecht zerbrochen. 

Nun heißt es warten, warten, warten, bis endlich die Fortsetzung kommt, denn so kann ich diese Geschichte auf jeden Fall nicht stehen lassen.

Aufgrund des holprigen Starts, durch die fehlende Tiefe und der wenig ausgearbeiteten Charaktere zu diesem Zeitpunkt, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen und spreche dennoch eine Leseempfehlung aus. Aber beachtet bitte die Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, psychische und physische Gewalt und der Umgang mit dem Tod einer geliebten Person.

Lest ihr gerne Geschichten, die über mehrere Bände gehen oder bevorzugt ihr lieber in sich abgeschlossene Romane, nur mit widerkehrenden Charakteren?