„Gesucht: Mann mit Herz“ von Sabrina Heilmann

Ein sehr schöner Kurzroman, der einen die Zeit vergessen lässt.

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„Gesucht: Mann mit Herz“ von Sabrina Heilmann ist der erste Band der Kurzroman-Reihe “Soulmate Eyes” und gleichzeitig mein zweiter Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe. 

“Das ist das Motto der Dating-App Soulmate Eyes, die Harper Greyson gemeinsam mit ihrer besten Freundin gegründet hat. Doch seit einem schweren Schicksalsschlag lässt die einunddreißigjährige Londonerin selbst keinen Mann mehr an sich heran.

Als ihre beste Freundin sie überredet, ihre eigene App zu testen, glaubt Harper nicht an einen Erfolg. Niemand wird ihr je wieder das Gefühl geben können, wie er es ihr gegeben hat … oder etwa doch?

Seit vier Jahren träumt Milo Watson von einer Frau mit goldbraunen Augen. Seit vier Jahren sucht er sie ohne Erfolg – beim Einkaufen, in der Metro und in der App Soulmate Eyes. Die Frau scheint nur seiner Fantasie entsprungen … oder etwa doch nicht?”

Erneut hat mich die Autorin von der ersten Seite abgeholt, sodass ich dieses Buch innerhalb eines Nachmittages verschlang. Die Charaktere waren mir sehr schnell vertraut, besonders Milo und Myra (die Tochter von Harper), auch wenn letztere etwas sehr reif für ihr Alter war. Aber auch Harper und ihre Freundin mochte ich sehr.

Die Story fand ich sehr romantisch und die Gefühle, aber auch Unsicherheiten, waren für mich sehr spürbar. Besonders die Vorgeschichten von Harper und Milo gingen mir sehr nah. 

Einzige Mankos waren die kurzen Kapitel und das schnelle Abhandeln der Story. 

Zum Punkt Kapitel: Ich selbst fand die Kapitel leider etwas zu kurz und dadurch wurden meines Erachtens die Szenen zerstückelt. Zwar gingen sie im nachfolgenden Kapitel weiter, aber oftmals auch etwas versetzt, bis diese wieder beim Cliffhanger ankamen. Das fand ich persönlich etwas sehr schade, denn es brachte mich dadurch oftmals aus dem  Lesefluss. 

Beim zweiten Punkt kann ich nur sagen, dass ich sehr gerne noch viel mehr von Milo, Harper und Harper erfahren hätte, was aber wiederum den Rahmen eines Kurzromanes gesprengt hätte. Dennoch denke ich, dass man aus dieser Story auch einen richtigen Roman hätte machen können, so dass die Handlung mehr Raum zum Entfalten gehabt hätte.

Da sich aber die Autorin für einen Kurzroman entschieden hat und dieser mir dennoch sehr gefallen hat, gebe ich dieser Geschichte alle Sterne und kann sie jedem empfehlen, der romantische Liebesgeschichten mag.

Zum Schluss noch ein paar Buch-Fakten:

Die Story wurde ausschließlich in der Erzählperspektive geschrieben und im Fokus standen Harper, aber auch ab und zu Milo. Der Schreibstil war wie immer leicht und locker und ich hatte zu jederzeit ein tolles Bild vor Augen.

Lest ihr gerne Kurzromane oder bevorzugt ihr eher „Wälzer“?

„Ansonsten perfekt: unPerfekt 2“ von Mia Strömer

Eine sehr tiefgründige und authentische Fortsetzung mit sehr viel Gefühl!

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Heute darf ich euch endlich meine Rezension zum zweiten Band der Reihe “unPerfekt” von Mia Strömer vorstellen. Auch dieser Teil hat mich von der ersten Seite wieder in seinen Bann gezogen und ich konnte das Buch sehr schwer aus der Hand legen.

In diesem Teil geht es weiter mit Jennifer und Jonathan und wie es beiden nach dem Ende von Teil 1 ergangen ist und es ihnen aktuell geht.

“Für Jennifer beginnt die Uni, doch der Start ins Studentenleben ist ganz anders, als sie sich das erträumt hatte. Die Gefühle, die Erinnerungen und der Schmerz – wie gern würde sie allem ausweichen.

Auch an Jonathan sind die letzten Monate nicht spurlos vorbeigegangen. Er hat sich verändert. Und er kämpft – gegen seine Emotionen, aber auch gegen die Dämonen seiner Vergangenheit, die ihn immer wieder einholen. Ist er bereit zu fühlen?”

Diese Geschichte hat 27 Kapitel und ist wieder ausschließlich aus der Sicht von Jennifer geschrieben worden. Die Autorin schaffte es erneut, mich sofort in die Geschichte zu ziehen, sodass ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte. Dafür sorgte die lockere und leichte Erzählperspektive und das Wiedersehen mit den vertrauten Charakteren: Jennifer, Jonathan, Tristan und Lucy.

Auffallend fand ich in diesem Teil, dass vieles Schlag auf Schlag ging und ich dadurch ab und zu kurz durchatmen musste, um das Gelesene verarbeiten zu können. Gleichzeitig kam dafür aber zu keiner Sekunde Langeweile auf.

Einzig und allein fand ich persönlich, dass einige Gespräche, wie zum Beispiel beim gemeinsamen Frühstück im Cafe, zu abrupt endeten. Wiederum wurden meines Erachtens einige Szenen nur kurz angesprochen, wie zum Beispiel beim Häkeln. In dieser Szene wäre ich sehr gerne etwas tiefer eingetaucht, um das Zusammenspiel beider Charaktere bewusster zu erleben. Dadurch fand ich persönlich, dass am Anfang des Romanes alles ein wenig zu schnell voran ging.

Die Autorin schaffte es mit einem Überraschungseffekt, dass meine kleinen Kritikpunkte in den Hintergrund rutschten und diese für mich zur Nebensache wurden. 

Ich fand es in diesem Teil richtig toll, dass hier mehr der Fokus auf Jonathans Seite lag und war beeindruckend, wie authentisch die Autorin Jonathans Verzweiflung und demzufolge auch Angst rüber gebracht hat. Es war schön zu lesen, Jonathan auch mal schwach zu erleben und dass er nicht alleine mit seinen Problemen war. Aber wieso, weshalb und warum – Das müsst ihr natürlich selbst lesen. 

Neben dem Überraschungseffekt, der mir eine Achterbahn der Gefühle beschert hat, fragte ich mich immer wieder, was mit Tristan (Jonathans Bruder) los war. Er verhielt sich meines Erachtens oft sehr merkwürdig, was bis zum Schluss nicht aufgeklärt wurde. Dadurch bin ich sehr gespannt, was die Autorin noch mit seinem Charakter vor hat.

Auch die offene Frage am Ende fand ich sehr unschön. Somit muss ich unbedingt den dritten Teil der Reihe lesen, sobald dieser erscheint. 

Das Buchcover gefällt mir persönlich diesmal auch sehr, aufgrund der eingefügten Silhouetten. Dadurch sieht man meiner Meinung nach schneller, um was es in diesem Buch geht – Liebe und Gefühle. 

Abschließend möchte ich betonen, dass auch dieser Teil zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist und ich dieser Reihe, besser gesagt den Charakteren und dem Tiefgang der Bücher, hoffnungslos verfallen bin.

Somit gebe ich diesem Buch ebenfalls volle 5 Sterne und hoffe, dass ich nicht allzulange auf den nächsten Teil warten muss.

Kennt ihr schon diese Reihe und wie findet ihr sie?

“Mord mit Elbblick” von Evelyn Kühne

Ein toller Krimi, gespielt in Sachsen, mit einem Ende, welches mich zwiegespalten zurückgelassen hat.

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Heute möchte ich euch den ersten Band “Mord mit Elbblick” der Reihe “Ein Meißen-Krimi” von Evelyn Kühne vorstellen.

»Fragen Sie nicht, wer einen Grund hatte, Renate Bergmann zu töten. Fragen Sie lieber, wer keinen hatte.«

Kommissar Mark Winter aus Dresden wird zur Leiche einer Hotelbesitzerin auf dem Meißner Burgberg gerufen. Spontan bietet Polizeihauptmeister Stier ihm seine Hilfe an. Der jagt sonst Kleinkriminelle, kennt Meißen aber wie seine Westentasche. Auch die Tote ist keine Unbekannte für ihn. Schon nach wenigen Stunden wird klar – es könnte jeder in Meißen gewesen sein. Die knallharte Geschäftsfrau ging zu Lebzeiten selbst über Leichen. Ehemalige Mitarbeiter, Nachbarn und Geschäftspartner lassen kein gutes Haar an ihr. Aber zunächst bleibt der Täter ein Phantom, alle Spuren führen ins Leere. Bis ein weiterer Mord geschieht und die Polizisten sich fragen, ob das scheinbar Unmögliche doch möglich ist …

Der erste Fall für Winter und Stier, die eine Vorliebe für sächsische Eierschecke, vor allem aber ein feiner Spürsinn verbindet.”

Erneut hatte mich die Autorin schnell in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen nur so dahin. Der Schreibstil ist wie immer locker und leicht und mit Hilfe der Erzählperspektive lernt man den Kommissar Mark Winter und den Polizisten Jens Stier kennen und lieben. Auch Peggy war mir sehr sympathisch und ich hoffe, dass ich vielleicht in einem anderen Band noch mehr über sie erfahren kann.

Ich fand es wie im dritten Teil schön, dass es nicht nur um den Fall an sich ging, sondern auch das Privatleben beider Hauptcharaktere im Fokus stand, denn dies lockerte für mich die Geschichte auf und beide wurden für mich menschlich.

Der Fall ließ mich oftmals ratlos zurück und ich hatte bis kurz vor dem Ende keinen blassen Schimmer, wer nun der Mörder war. Zwar ahnte ich, weshalb der zweite Mord geschehen musste, aber noch immer fragte ich mich: Wer?

Als ich dann erfuhr, wer der Mörder war, wusste ich nicht wirklich, wie ich mit dieser Information umgehen sollte und hatte noch lange mit dieser Erkenntnis zu kämpfen. 

Einzig und allein, warum ich einen halben Stern abziehen muss, ist, dass mir leider in der ersten Hälfte etwas die Spannung fehlte. Am Anfang fand ich es sehr interessant, wie die Autorin die Umgebung von Dresden und Meißen beschrieb, aber irgendwann wurde es mir dann doch etwas zu viel. Da es auch keine weiteren Informationen zum aktuellen Fall gab, zog sich das für mich leider etwas in die Länge. Ab der Hälfte ungefähr, wurde es dann wieder spannend und ich konnte das Buch dann nur schwer zur Seite legen.

Somit gebe ich diesem Buch 4,5 Sterne und freue mich schon auf Band zwei, der mittlerweile auf meinem E-Reader wartet, um gelesen zu werden.

Kennt ihr diesen Teil schon und wie fandet ihr ihn?

Leseproben – Wie wichtig sind sie?

„Kein gutes Buch oder irgendetwas Gutes zeigt seine gute Seite zuerst.“
Thomas Carlyle

In jedem Buchladen hat man die Möglichkeit den Blick in ein Buch zu werfen, bevor man sich entscheidet, dass Buch mitzunehmen oder wieder zurück in das Regal zu stellen.

Auch in der heutigen Zeit, der Online-Buchläden, ist es überall möglich sich vorher eine Leseprobe anzuschauen oder sogar auf sein Handy herunterzuladen, um einen ersten Eindruck des Buches zu erhalten, bevor man sich das Buch kauft oder es doch lieber sein lässt.

Ich selber lade mir fast nie Leseproben aus verschiedenen Gründen herunter, somit kaufe ich mir meist die Katze im Sack. Denn erstens finde ich es immer enttäuschend, wenn es an einer spannenden Stelle aufhört und ich somit noch eine ganze Weile auf das Buch warten muss und zweitens sind diese oft auch aus mehreren Stellen zusammengestückelt, sodass man dadurch auch kaum einen richtigen Eindruck erhaschen kann.

Gleichzeitig frage ich mich, ob so eine Leseprobe auch wirklich zeigt, wie gut das Buch ist, denn oft wird es erst mitten im Buch richtig gut und diese Stellen eignen sich logischerweise nicht für eine Leseprobe. Im Buchladen selbst könnte man zwar einen Blick mitten in die Geschichte stecken, aber da ich keine Spoiler mag, würde ich mir da ja selbst auch die Lesefreude zerstören.

Somit habe ich für mich entschieden, eher auf Bewertungen zu achten und weiterhin blind nach Buchcover und Klappentext zu wählen.

Wie stehst du zu Leseproben oder bevorzugst du auch eher Lesemeinungen? 🙂

„Trümmermärchen“ Mia M. Hope

Eine sehr emotionale Liebesgeschichte, von zwei traumatisierten jungen Menschen, die einem unter die Haut geht (emotional, gefühlvoll und traurig).

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Ich durfte den zweiten Band der “Herztrümmer-Dilogie” von Mia M. Hope vorablesen und kann euch dieses Buch von Herzen empfehlen. Ich brauchte nach dem Lesen mehrere Tage, bis ich diese Geschichte wieder loslassen konnte. Die Charaktere hatten sich so extrem in mein Herz gebrannt, dass ich das Gefühl hatte, einen Teil von mir selbst zu verlieren. 

Leider fällt es mir bei diesem Buch sehr schwer, eine Rezension zu schreiben, weil der Klappentext meines Erachtens nicht wirklich passend ist und ich somit große Probleme habe, nicht zu spoilern. In meinen Augen wird sehr schnell klar, für wen Jos Herz schlägt und das ist auch die ganze Zeit mehr als spürbar. Somit geht meiner Meinung nach die Geschichte viel, viel tiefer, als was der Klappentext eigentlich verspricht.

Ich versuche es deshalb mal zusammen zufassen:

Während es im ersten Band der Reihe um Jos toxische Beziehung zu Rick ging, wird in “Trümmermärchen” das Augenmerk darauf gelegt, wie schwer es ist, sich nach so einer Beziehung wieder richtig zu entfalten. Gleichzeitig wird anhand der Rolle Alex gezeigt, dass auch eine toxische Freundschaft Narben mit sich bringt. Die Autorin hat anhand seiner Rolle sehr authentisch gezeigt, was es bedeutet, co-abhängig zu sein und wie schwer es ist, sich davon noch Jahre später zu lösen. Ich konnte seine innere Zerrissenheit förmlich spüren.

Dadurch war dieser Roman für mich mehr als das, was der Klappentext verspricht. Leider muss ich hier doch etwas spoilern, aber ich versuche es so gering wie möglich zu halten. Das Besondere an dieser Geschichte war für mich die Liebe, die zwischen beiden herrschte, aber es sich beide, aufgrund ihrer Vergangenheit, nicht wirklich leicht machten. Ich konnte beim Lesen jegliche Gefühle spüren und das Leid, das sie sich aus Angst und Unsicherheit gegenseitig zufügten, war mehr als  greifbar. Es war regelrecht eine Achterbahn der Gefühle.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit diesem Thema ging mir deshalb das Ende sehr nah und ließ mich sehr nachdenklich, aber auch mit einem erleichterten Seufzen zurück. Deshalb kann ich sagen, dass ich diesen Teil sogar noch besser als den ersten Teil fand und ich dieses Buch ab jetzt mit zu meinen Lieblingsbüchern zähle.

Somit gebe ich diesem Buch volle 5 Sterne und könnte ich mehr verteilen, dann würde ich das bei diesem Buch liebend gerne tun.

Zum Schluss noch ein paar Fakten zum Buch, inklusive des Klappentextes:

Dieses Buch hat 420 Taschenbuchseiten und wurde in der Erzählperspektive, aus Sicht von Jo, geschrieben. Die bildhafte Beschreibung und der lockere Schreibstil ließen die Seiten nur so dahin fliegen. 

“Mit einem Kind unter dem Herzen kehrt Jo auf die beschauliche Evans-Fruit-Farm zurück. Dort hat sie mit Rick die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. Und hier will sie auch die bösen Erinnerungen an ihn und ihre toxische Beziehung verarbeiten. Sie sehnt sich nach Ruhe, Frieden und dem Neuanfang, den sie so dringend braucht.

Ihre Freunde Alex und Kyle bringen ihr Gefühlsleben jedoch gehörig durcheinander, als sie Jo ihre Liebe gestehen. Kyle will ihr die Welt zu Füßen legen und Alex verspricht ihr, immer für sie und das Baby da zu sein. Für wen ihr Herz schlägt, wird Jo erst klar, als es zu spät ist. Zu tief hat sie ihn verletzt.

Kann sie das jemals wieder gut machen? Muss sie dafür über ihren Schatten springen und die Fesseln abstreifen, die sie an ihre Vergangenheit binden?”

Habt ihr auch schon Bücher gelesen, die unerwartet viel tiefgründiger waren als erwartet und habt ihr euch auch darüber gefreut oder wart ihr eher enttäuscht?

„Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse“ von Kassia L. Hill

Eine spannende Geschichte über ein Familiengeheimnis und die Macht der Liebe.

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Heute möchte ich euch das Buch “Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse” von Kassia L. Hill vorstellen. Hier handelt es sich um den ersten Band der Reihe “Black Forest Love”.

Julia führt ein privilegiertes Leben mit schicker Penthousewohnung und teurem Sportwagen. Doch der Schein trügt, denn ihr Job im Familienunternehmen, die Partys und ihre Clique langweilen sie. Als sie völlig unerwartet einen abgelegenen Schwarzwaldhof erbt, ergreift sie die Chance für einen Neuanfang, sehr zum Missfallen ihrer Mutter. Plötzlich ist Julia auf sich allein gestellt.

Zimmermann Chris ist seit Jahren mit seiner Jugendliebe zusammen. Doch Leidenschaft ist längst Gewohnheit und langweiligen Streaming Abenden gewichen. Erst die neue Besitzerin des alten Hofes, der er bei der Renovierung hilft, lässt ihn aufleben. Wird er sich für die Liebe oder Pflichtgefühl entscheiden?

Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen und konnte das Buch zwischenzeitlich nur sehr schwer zur Seite legen. Aufgrund des lockeren und leichten Schreibstils in der Erzählperspektive erschuf die Autorin tolle Charaktere und einen greifbaren Schauplatz im Schwarzwald. Dieses Buch hat 37 Kapitel, die in unregelmäßigen Abständen aus der Sicht von Julia und Chris geschrieben wurden. 

Julia war mir seit der ersten Seite sehr sympathisch und ich spürte förmlich ihre Unzufriedenheit in ihrer Rolle als Tochter und den Wunsch, sich frei entfalten zu können. Ich hoffte am Anfang sehr, dass sie es schaffte, sich gegen ihre Eltern, besonders gegen ihre Mutter zu stellen, um ihr eigenes Leben führen zu können.

Auch Chris schaffte es sehr schnell in mein Herz. Während sein Freund Michi ein Weiberheld war, war Chris eine treue Seele in Beziehungen und dadurch hatte die Autorin seine Rolle für mich perfekt gemacht. Seine innere Zerrissenheit, Freundin oder Neuanfang, fand ich daher sehr gut am Anfang umgesetzt und konnte diese sogar sehr gut spüren.

Aber auch die vielen Nebencharaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, sodass man oft das Gefühl hatte, sie existieren wirklich. Besonders in den Szenen zwischen Julia und Chris, zwischen Chris und Michi und zwischen Julia und ihrem Bruder, hatte ich das Gefühl, persönlich dabei zu sein.

Einzig und allein Julias Mutter war für mich ein rotes Tuch und ich hätte sie sehr oft auf den Mond schießen können. Am Ende war ich wiederum froh, es nicht getan zu haben. Aber das lest ihr am besten selber.

Die Autorin fesselte mich aufgrund vieler offenen Fragen an ihre Geschichte, die am Ende alle sehr nachvollziehbar beantwortet wurden und auch für einige Überraschungen sorgten.

Warum gebe ich dennoch einen halben Stern Abzug? 

Zum einen störte mich ab der Hälfte irgendwie das Hin und Her zwischen Julia und Chris. Während ich Chris ein wenig verstehen konnte, konnte ich Julias Argumente nicht immer nachvollziehbar.

Dazu kam, dass für mich einige Szenen etwas sehr abgehackt wirkten. Ein Beispiel: Chris arbeitet mit seinem Kollegen am Dach. Dieser möchte ihm am Abend etwas mitteilen. Chris möchte es aber sofort wissen. Somit spricht der Angestellte von Chris sein Anliegen an und kurz darauf macht Chris Feierabend, obwohl sie vorneweg noch einiges zu tun hatten. 

Aufgrund dessen gebe ich diesem Buch 4,5 Sterne und bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, wenn Michi im Mittelpunkt steht.

Was lest ihr lieber – Buchreihen oder Einzelbände? Ich mag selbst gerne Buchbände, da es mir immer wieder schwer fällt, mich von den geliebten Charakteren zu trennen.

„Märchentrümmer“ Mia M. Hope

Eine authentische und schonungslose Geschichte über eine toxische Beziehung und wie schwer es wirklich ist, sich daraus zu lösen aus dem Genre Dystopie.

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Heute möchte ich euch den ersten Band der Reihe “Herztrümmer-Dilogie” von Mia M. Hope vorstellen. In “Märchentrümmer” geht es um “eine verzweifelte Ausreißerin, ein undurchsichtiger Bad Boy und eine verhängnisvolle Abhängigkeit, die sie aneinanderfesselt.

New Orleans im Jahr 2035: Die 17-jährige Jo-Ann ist verzweifelt. Sie hat keine Lust mehr, sich in der Kneipe ihrer kaltherzigen und berechnenden Pflegemutter ausnutzen zu lassen. Sie will ein neues Leben fernab von New Orleans beginnen.

Als in der Stadt eine Sturmflut wütet, nutzt Jo-Ann das Chaos und die Panik, um wegzulaufen. Sie schließt sich einer Gang junger Männer an und ahnt nicht, dass dadurch alles nur noch schlimmer wird.

Sie verliebt sich in Rick, den gutaussehenden Anführer der Gang, und stürzt sich in eine leidenschaftliche Beziehung mit ihm. Doch hinter seiner coolen Bad-Boy-Attitude verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Als Jo-Ann davon erfährt, wird ihr klar, in welcher Gefahr sie schwebt und dass sie sich von Rick trennen muss. Und zwar sofort, denn Rick ist eine tickende Zeitbombe.”

Nachdem ich meinen Schock überwunden hatte, dass diese Liebesgeschichte in der Zukunft spielt und fiktive Ausgangssituationen herrschten, war ich sehr schnell in der Story gefangen und konnte das Buch sehr schwer zur Seite legen.

Ich hatte großes Mitleid mit Jo und mit dem was sie alles schon in ihrer Kindheit / Jugendzeit erlebt hatte. Persönlich verstand ich auch nicht wirklich, warum das Jugendamt nicht eingegriffen hatte, als sie bereits mit neun Jahren als Kellnerin arbeiten musste.

Aufgrund ihrer schweren Kindheit und Jugendzeit fand ich Jo total mutig, dass sie sich alleine auf den Weg gemacht hatte. Ich selbst wäre an ihrer Stelle viel zu ängstlich und suchend nach Anerkennung gewesen. Deshalb fand ich es im ersten Moment schön, dass sie Ricks Gang kennenlernte und er ihr aus ihrer Misere half.

Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf und er zeigte sein wahres Gesicht, so wie es leider bei toxischen (Narzisstischen) Menschen wirklich ist. Nach außen wirken sie freundlich und nett, aber hinter den vier Wänden können sie zu tickenden Zeitbomben werden. Jedesmal wenn Rick wieder ausrastete, weil Jo dies oder das nicht tat, litt ich mit ihr förmlich mit und hoffte, dass sie den Absprung schafft. Doch um mehr sie sich von ihm distanzierte, umso schlimmer wurde es. 

Die Autorin hat dadurch eine schonungslose Liebesgeschichte mit einem toxischen Partner geschrieben und ließ mich sehr emotional und aufgewühlt zurück. Aber nicht nur die toxische Beziehung, die emotionale Abhängigkeit und die Einschüchterung schaffte die Autorin authentisch wiederzugeben, sondern auch die Gedankengänge von Jo, denn diese kenne ich aus Erfahrung leider selbst zur Genüge. 

Was mir aber sehr zu schaffen machte, war, dass Jo ein zweites Zuhause fand, aber dort leider nicht bleiben durfte. Ich verlor an dieser Stelle selbst mein Herz. 

Ich wünsche mir von Herzen, dass dieses Buch sehr viele Menschen lesen werden, denn es zeigt einem, wie schlimm es eigentlich ist, einen Bad Boy zu haben. In Büchern sind die Bad Boys meistens beliebt, aber in Wahrheit sind sie keine Maßstäbe für die wahre Liebe. Deshalb ist die Aufklärung so verdammt wichtig und das hat die Autorin in meinen Augen sehr gut hinbekommen. 

Deshalb gebe ich diesem Buch volle 5 Sterne und bin schon sehr gespannt, wie es mit Jo und den Gangmitgliedern weitergeht.

Nun nur noch ein paar Fakten zum Buch:

Dieses Buch hat 396 Taschenbuchseiten und wurde in der Erzählperspektive geschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht und anhand der bildhaften Beschreibungen konnte ich mir die Umgebung und die Handlungen sehr gut vorstellen.

Lest ihr auch gerne Bücher über Themen, die viele Menschen gerne tot schweigen oder mögt ihr in Büchern eher „Friede, Freude, Eierkuchen“?

„Ansonsten perfekt: unPerfekt 1“ von Mia Strömer

Ein sehr emotionaler und tiefgründiger Liebesroman mit Kribbeln im Bauch.

[unbezahlte Werbung – selbst gekauft]

“Ansonsten perfekt” ist der erste Band der “unPerfekt”-Reihe von Mia Strömer und gleichzeitig ihr Debütroman. Dieser Roman ist tiefgründig, emotional und berührend, sodass er zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist. Dieses Buch hat einfach alles, was für mich persönlich ein “fast perfektes” Buch ausmacht.  Einzig und allein das Buchcover sprach mich nicht wirklich an. Somit muss ich leider gestehen, dass ich im Buchladen wahrscheinlich  um dieses Buch herumgegangen wäre, was ich im Nachhinein sehr bereut hätte.

Was lerne ich daraus? Ein Buchcover hat nichts über den Inhalt zu sagen und auf diesen kommt es ja schließlich an, oder?

So nun aber endlich zum Inhalt:

Ein Jahr ist vergangen, seitdem Jennifer den schlimmsten Tag ihres Lebens hatte – seit dem Tag, an dem ein Unfall sie aus ihrer heilen Welt riss und ihr den Vater nahm. Im Ausland versuchte sie, ihre Wunden heilen zu lassen. Mit der Last der Erinnerung und den Narben auf Körper und Seele kehrt Jennifer nach London zurück, um auch in ihrer Heimat endlich den Neuanfang zu schaffen.

Auch ihre Mutter hat versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist zu einem alten Jugendfreund und dessen erwachsenen Söhnen gezogen. So findet sich Jennifer bei ihrer Rückkehr zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern in einer Patchworksituation wieder. Während sie sich auf Anhieb mit dem gleichaltrigen Tristan gut versteht und er ihr eine große Stütze in der neuen Schule ist, gerät sie ungewollt mit seinem älteren Bruder Jonathan immer wieder in Konflikte.

Kann man das Glück finden, wenn man es gar nicht erwartet? Und können zwei Herzen, die verletzt wurden, miteinander perfekt schlagen?”

Dieses Buch hat 400 Buchseiten und 22 Kapitel. Alle Kapitel wurden in der Erzählperspektive aus der Sicht von Jenny (Jennifer) geschrieben.

Schnell schloss ich Jenny in mein Herz. Sie wirkte auf mich, trotz ihrer Probleme, sehr stark, denn man konnte förmlich beim Lesen miterleben, wie sie sich gefühlt alleine wieder zurück in den Alltag kämpft. Die Autorin schaffte einen eindrucksvollen Charakter, der tiefgründig und authentisch beschrieben wurde. Als Leserin spürte ich förmlich sehr oft ihre Verzweiflung.

Der Schreibstil ist locker, leicht und was mich am meisten faszinierte war, dass dieser mir sehr unter die Haut ging, sodass ich sehr oft selbst kribbeln im Bauch hatte, meine Atmung stockte, ich frustriert mein E-Reader gegen die Wand gepfeffert hätte und ich förmlich mit litt.

Aufgrund der sehr ausführlichen und authentischen Beschreibung der PTBS-Symptomatik, ist es sehr gut, dass die Autorin für dieses Buch eine Triggerwarnung ausgesprochen hat. Ich selbst kannte diese Symptomatik noch nicht und war deshalb sehr geschockt, was ein Trauma alles noch im Nachhinein auslösen kann. Sprachlos realisierte ich anhand dieses Buches, dass solche Triggerpunkte zu jederzeit vorkommen können und sie die Betroffenen, neben dem eigentlichen Trauma, wirklich sehr belasten können. Ich hatte in einigen Situationen einfach nur Gänsehaut beim Lesen und wusste nicht wirklich, wohin mit meinen Gefühlen. 

Deshalb war ich während des Lesens sehr dankbar, dass Jonathan, Jennys älterer Stiefbruder, sehr verständnisvoll und einfühlsam Jenny zur Seite stand. Was mir aber auch gleichzeitig sehr gut tat. Denn ich fand es einfach sehr schön, dass Jenny doch nicht alleine war, was ich bis dorthin immer dachte. Was ich aber am meisten an diesem Charakter bewunderte, war, dass er zwar Jenny sehr oft feindselig entgegentrat, aber wenn sie am Boden lag, er für sie bedingungslos da war. Gleichzeitig fragte ich mich bei ihm: “Was beschäftigt ihn? Warum wirkt er immer so unglücklich? Was hat er für Ballast zu tragen?”

Tristan, Jennys gleichaltrige Stiefbruder, mochte ich dagegen von Anfang an und ich fand es toll, wie er Jenny in seiner Familie aufnahm. Aber auch Jennys Stiefvater muss ich hier noch positiv hervorheben. Er ist einfach ein Traum von einem Mann und vor allem (Stief-)Vater, obwohl er nicht immer so war, aber das lest ihr am besten selber. 

Nur mit Jennys Mutter kam ich persönlich nicht klar. Sie wirkte für mich sehr Ich-bezogen und reagierte sehr oft kühl und kalt. Gleichzeitig hatte ich sehr oft das Gefühl, dass sie sich wenig für Jennys Probleme und Sorgen interessierte. Dieses wiederum konnte ich ein klein wenig verstehen, denn schließlich hatte auch sie einen Verlust zu verkraften. Dennoch fand ich ihr Verhalten gegenüber Jenny sehr oft nicht okay. Hier fehlte mir persönlich auch eine offene Aussprache zwischen beiden bzw. gehe ich nun immer noch davon aus, dass Jennys Mutter es (ohne Spoilern kann ich es leider nicht sagen) scheinbar noch immer nicht wirklich begriffen hat. 

Zum Schluss möchte ich euch noch mitteilen, was mir an diesem Buch besonders gefallen hat:

Gab es Probleme oder  Konflikte, sprachen beide Protagonisten immer relativ zeitnah miteinander und räumten dadurch die Missverständnisse schnell aus dem Weg. Das fehlt mir persönlich immer sehr oft in Büchern, sodass sie sich dann meist sinnlos in die Länge ziehen. Aber nicht so bei diesem Buch. Die Autorin schaffte es, die Spannung auch ohne solche sinnlosen Sachen aufzubauen. Toll fand ich auch, dass sich manche Punkte nicht ewig zogen, aber aufgrund von Spoilergefahr kann ich nicht genauer darauf eingehen.

Nur noch eins: Das Ende so stehen zu lassen, fand ich persönlich sehr gemein! Ich hasse Cliffhanger! Somit muss ich unbedingt Band zwei lesen, sobald er im Januar 2023 herauskommt.

Am liebsten würde ich diesem Buch 6 von 5 Sternen geben, da ich dieses Buch innerhalb von kurzer Zeit verschlungen hatte und die Geschichte noch lange verdauen musste.

kennt ihr schon dieses Buch bzw. diese Reihe und wie findet ihr das Buchcover?

„Der Duft nach Lavendel“ von Cindy Holzapfel

Ein Roman über ein Familiengeheimnis und den Mut zum Neustart.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Heute möchte ich euch das Buch “Der Duft nach Lavendel“ von Cindy Holzapfel vorstellen. Dieses Buch ist die Neuauflage von Cindy Holzapfels Debütroman, der jetzt im “Rebel Stories Verlag” im neuen Gewand herausgebracht wurde.

In diesem Buch geht es um Julia, die unter einem undankbaren und unfreundlichen Chef leidet, ein zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Mutter hat und eine innige Beziehung mit ihrer Großmutter führt. Doch dann bricht plötzlich Julias Welt zusammen, ihre geliebte Oma stirbt und hinterlässt ihr ihren allerletzten Wunsch. Dieser Wunsch verändert ihr Leben voll und ganz, denn dieser ist für sie eine echte Herausforderung.

Mit der Asche der Verstorbenen im Gepäck reist [Julia] auf die kroatische Insel Krk und begibt sich auf Spurensuche, denn ihre Großmutter schien ein Doppelleben geführt zu haben, von dem Julia bisher nichts gewusst hat. Welches Geheimnis verbarg ihre Großmutter und warum bestimmt es Julias zukünftiges Leben?

Dieses Buch hat 39 Kapitel, einen Epilog und zwei zusätzliche Kapitel, über die ich mich sehr gefreut hatte. Der Schreibstil ist locker und leicht und somit flogen die Seiten nur so dahin. Aufgrund des Familiengeheimnisses und der wirklich sehr guten Beschreibung der Trauerbewältigung las ich sehr gerne das Buch und wollte daher immer wieder wissen, wie es weitergeht. Auch die schöne Beschreibung der Insel Krk gab mir ein tolles Gefühl beim Lesen.

Während ich am Anfang Andrea, Julias beste Freundin, nicht wirklich mochte, da sie mir zu sprunghaft war, mochte ich sie am Ende der Geschichte sehr. Ihre Weiterentwicklung kam für mich sehr gut rüber, sodass ich mir vorstellen könnte, noch mehr über das Ende hinaus,  über ihre weitere Entwicklung zu lesen.  Aber auch Ben, Julias Exfreund und mittlerweile guter Freund, schloss ich sehr in mein Herz.

Dann wäre da noch Magnus, den Julia auf der Insel Krk kennenlernte. So sehr, wie ich ihn mochte und ich seine Rolle sehr liebenswert empfand, kam er mir persönlich zu wenig vor. Was ich sehr, sehr schade fand. Wieso kann ich euch leider auf Grund von Spoilergefahr nicht sagen. Auch seine Freunde und seine Familie mochte ich sehr und würde liebend gerne auch zu ihnen zählen. 

Auch Clara, die Mutter von Julia, die ich an sich nicht mochte, wurde sehr gut dargestellt und ihre Rolle wirkte daher sehr authentisch. Sehr oft wäre ich in Szenen mit ihr gerne ins Buch gekrabbelt und hätte ihr einfach mal gesagt: “Jetzt ist gut und höre Julia mal zu!” oder “Geht es auch freundlicher?” 

Warum gebe ich diesem Buch dann doch nur 3,5 Sterne? Um ehrlich zu sein, tut es mir auch sehr leid, denn aufgrund der guten Beschreibung des Trauerprozesses und der Spannung wegen des Familiengeheimnisses, hatte ich das Buch ja doch sehr gerne gelesen.

Wie ihr aber bestimmt schon mitbekommen habt, fehlt ein Charakter in meiner Personenbeschreibung und das ist für mich ein wichtiger Punkt, ob ich ein Buch mag oder nicht. Julia war zwar freundlich, sympathisch und liebenswert, aber dennoch war ihr Verhalten für mich sehr wechselhaft, warum ich persönlich keinen richtigen Bezug zu ihr aufbauen konnte. Auf der einen Seite war sie sehr unselbstständig, unsicher und auf der anderen Seite war sie übertrieben taff und mutig. Das passte für mich persönlich schwer zusammen und somit wurde ich mit der Hauptprotagonistin leider nicht richtig warm.

Gegen Ende fiel mir auf, dass dies wahrscheinlich dem geschuldet war, dass der Zeitverlauf nicht eindeutig beschrieben wurde. Vielleicht wäre mir Julias Weiterentwicklung verständlicher rübergekommen, wenn ich gewusst hätte, dass zwischen einigen Kapiteln mehrere Wochen vergangen waren. Doch während des Lesens, schien es jeweils nur ein paar Tage gewesen zu sein. Und so schnell kann man sich meiner Meinung nicht komplett verändern.

Das ist auch der Grund, warum ich die Liebesgeschichte von Julia auch wenig gespürt hatte und mir die Gefühle fehlten. Es ging mir persönlich einfach alles viel zu schnell – drei Mal sehen und schon zusammen. Auch die Beziehung an sich verlief mir persönlich zu schnell, sodass sie von Verliebtheit in große Liebe wechselten (obwohl sie nach Beschreibung noch nicht lange zusammen waren). Als ich mich damit arrangiert hatte, kam plötzlich etwas zu Tage und Julia reagierte so, als wären sie schon ewig zusammen gewesen und hätten sich tausendmal gesehen. Das passte ebenfalls für mich leider nicht und konnte somit ihr Verhalten sehr schwer nachvollziehen.

Dazu kam, dass ich Probleme mit dem Aufbau der unterschiedlichen Kapitels hatte. Meines Erachtens bauten diese nicht immer aufeinander auf, sodass ich oft Probleme hatte, wieder in ein neues Kapitel zu finden. Ein Beispiel: Der Vorfall mit Julias Chef. Zwar wurde diese Sache zwei- oder dreimal im Nachhinein kurz angesprochen, aber so richtig wurde die Sache nicht aufgearbeitet. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass man diese Erfahrung einfach so abhaken kann. Das Verhalten von Julia danach war somit für mich sehr unlogisch und wenig authentisch.

Aufgrund dieser Punkte kann ich diesem Buch leider nur 3,5 Sterne geben und bin dennoch sehr gespannt auf ein weiteres Buch von dieser Autorin.

Kennt ihr das Buch und wie fandet ihr es?

„Ein Meißen-Krimi: Eine Bühne für den Mörder“ von Evelyn Kühne

Ein spannender Krimi mit einem wahren Kern.

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“Eine Bühne für den Mörder” von Evelyn Kühne ist der dritte Teil der Reihe “Ein Meißen-Krimi” und gleichzeitig mein erster Krimi überhaupt, den ich bis jetzt in meinem Leben gelesen habe. Deshalb war ich auch sehr angespannt, durch die Angst: “Wird er mir gefallen?” Doch relativ schnell stellte ich fest, dass meine Angst unbegründet war und ich diesen Roman förmlich verschlang, auch wenn er durch das neue Genre komplett anders war als meine bisherigen Bücher. 

Nun möchte ich euch aber endlich das Buch genauer vorstellen.

““Ich habe Klassentreffen schon immer gehasst, weil dort noch mehr gelogen wird als bei Trauerreden auf dem Friedhof.“

Es könnte alles so schön sein – Treffen der alten Studiengruppe nach vielen Jahren im idyllischen Meißen. Gastgeber Martin hat an alles gedacht, nur nicht daran, dass er am zweiten Abend erschossen in seinem Zimmer liegt.

Die Spurenlage ist dürftig, die Zeugen wenig hilfreich oder äußerst schweigsam. Jeder Einzelne versucht sorgsam etwas zu verbergen. Kommissar Mark Winter aus Dresden muss tief in die Vergangenheit der fünf Freunde eintauchen, um den Mörder zu finden.

Doch da verschwindet ein wertvolles Gemälde aus dem Antiquitätengeschäft des Ermordeten und es stellt sich die Frage: Zufall oder genialer Plan?”

Diese Geschichte hat 380 Buchseiten und wurde in 18 Kapitel aufgeteilt. Mit Hilfe der Erzählperspektive wechselte die Autorin öfter zwischen verschiedenen Charakteren hin und her. Dieser Wechsel wird jedes Mal mit einer Leerzeile deutlich sichtbar markiert. 

In den ersten beiden Kapitel erfuhr man etwas über die ehemalige Studiengruppe und wie es dazu kam, dass Martin sie zu sich einlud. Ab dem dritten Kapitel schwenkte der Fokus um und seitdem stand hauptsächlich Mark Winter aus der Mordkommission in Dresden im Mittelpunkt.

Gemeinsam mit ihm und seiner Assistentin konnte ich als Leser gemeinsam raten und mitfiebern, wie es zum Mord kam und wer dahinter steckte. Unterstützung bekamen beide  von Marks guten Polizeikollegen Jens Stier, der in Meißen lebte. 

Alle drei Hauptprotagonisten waren mir von Anfang an sympathisch. Während Mark verheiratet und drei Kinder zuhause hatte, lebte Jens alleine. Von Marks Assistentin erfuhr ich leider nicht allzu viel, was ich etwas schade fand, aber mich jetzt nicht groß störte.

Toll fand ich, dass es in dieser Geschichte nicht nur um die Aufklärung des Mordes und um das fehlende Gemälde ging, sondern auch das Privatleben von Mark integriert wurde. Denn dies brachte mich Mark näher und die Geschichte wurde für mich echt und nicht nur “ein Krimi”.

Dazu kam aber auch der Schauplatz. Da ich selbst nur eine Stunde von Meißen entfernt wohne, hatte ich einen großen Bezug zum Tatort und alles wirkte dadurch für mich viel realistischer, als wenn es irgendwo gespielt hätte oder von mir weit entfernt gewesen wäre.

Ebenso fand ich den Buchtitel sehr gut gewählt, denn die Gründe für den Mord und für das fehlende Bild waren für mich wirklich erst am Ende verständlich. Zwar dachte ich immer mal zwischendurch “Jetzt könntest du etwas durchschaut haben”, aber dann kam es doch unerwartet wieder anders. Somit blieb die Spannung bis zum Ende. 

Besonders toll fand ich, dass es nicht nur ein Krimi war, sondern auch ein wahrer Kern dahintersteckt. Aber aufgrund von Spoilergefahr, kann ich leider nichts dazu sagen.

Einzig und allein waren mir zwei kleine Widersprüche aufgefallen, die mich bis zum Schluss wahnsinnig gemacht hatten. Lange dachte ich, dass dies so sein musste und daher war die Spannung für mich enorm, aber wie sich am Ende herausstellte, gehörten diese zwei kleinen Dinge nicht dazu.

Da ich aber denke, dass diese nicht jedem auffallen werden, gebe ich diesem Roman dennoch volle 5 Sterne und bin nun sehr gespannt auf die ersten beiden Teile dieser Reihe.

Lest ihr gerne Krimis und was mögt ihr an diesen?