„Willkommen im kleinen Ostseehotel: Frühlingsgefühle“ von Evelyn Kühne

Eine verwirrende Geschichte, die mir eine schöne Auszeit am Meer geschenkt hat.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Nachdem ich die letzten Wochen hauptsächlich tiefgängige und anspruchsvolle Kost gelesen hatte, freute ich mich sehr auf den zweiten Band der Reihe “Willkommen im kleinen Ostseehotel” von Evelyn Kühne.

Voller Vorfreude, auf ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren, begann ich mit dem zweiten Teil “Frühlingsgefühle” und war sofort wieder zurück im kleinen Ostseehotel “Godewind”. Es fühlte sich an, als wäre ich selbst wieder zurückgekommen und machte Urlaub.

Neben den bekannten Charakteren, wie Veronica, Sophie und allen anderen Angestellten des “Godewind”, lernte ich diesmal Elsa und Manuel kennen. Während ich Elsa sehr schnell ins Herz schloss, machte es mir Manuel nicht leicht, ihn zu mögen. 

Doch bevor ich nun detaillierter auf meine Leseeindrücke zu sprechen komme, habe ich erst einmal wieder den Klappentext für euch.

“Wenn dir daheim immer häufiger die Luft wegbleibt, solltest du dem Rat deines Arztes folgen und ans Meer ziehen. Blöd nur, dass du dort auf zwei Typen triffst, die dir erneut den Atem rauben. Elsa, Chefrezeptionistin aus Stuttgart, braucht dringend eine Luftveränderung. Da kommt das Jobangebot des Hotels Godewind in Ahrenshoop gerade recht. Aber die Konkurrenz ist hart, es gibt einen weiteren Bewerber – den ehrgeizigen Manuel. Für ganz viel Ostseeflair sorgt dagegen der sympathische Fiete, der Elsa voller Charme den Darß zeigt und damit ihr Herz endgültig durcheinander bringt. Doch auf einmal geschehen seltsame Dinge im Hotel und alle Zukunftspläne scheinen sich ganz von allein aufzulösen … Die Frage ist: Kann Elsa sich den Job schnappen und einen Umzugswagen Richtung Ostsee bestellen?”

Dieses Buch wurde wieder in der Erzählperspektive geschrieben und der bildhafte Schreibstil schaffte es, dass ich eine schöne Auszeit aus meinem stressigen Alltag hatte.

Zu Beginn des Romanes passierte nicht allzu viel und ich konnte in Ruhe Elsa kennenlernen und wieder entspannt im Hotelalltag ankommen. Doch relativ schnell, nachdem ich Manuel auch kennenlernen musste, ahnte ich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis es Probleme geben wird und ich sollte Recht behalten.

Seitdem nahm für mich die Spannung kontinuierlich zu. Zwar nicht so, dass sie mich komplett einnahm, aber so, dass ich selbst mit riet, wer hinter den ganzen seltsamen Dingen stecken konnte. Zwischendurch verzweifelte ich fast, da ich mich immer wieder fragte: „Ob die Antwort wirklich so einfach war, wie sie zu sein schien?” Doch jedesmal, wenn ich dachte, einen Übeltäter gefunden zu haben, kam es anders. Eine sehr schöne Abwechslung zum Hotel-Alltag brachte die leichte Liebesgeschichte, die sich anbahnte und mir einfach nur ein tolles Ostseefeeling bescherte. Und am Ende hatte ich sogar noch ein paar Tränen in den Augen. Aber weshalb, das lest am besten selbst.

Erneut kann ich sagen, dass es Evelyn Kühne geschafft hat, mir sehr schöne Lesemomente zu schenken und mir im Gegensatz zu anspruchsvoller Kost einfach nur Entspannung schenkte. Somit gebe ich diesem Buch wieder sehr gerne volle 5 Sterne und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der nach einem anstrengenden Tag eine schöne Lese-Auszeit genießen möchte.

Ich selbst freue mich schon sehr auf Band 3 der im Mai / Juni (hoffentlich erstes) erscheinen soll.

Bevorzugt ihr Bücher mit schwerer Kost oder mögt ihr liebe leichte Kost zum Abschalten nach dem tristen Alltag?

„Und wenn sie tanzt“ von Susan Elizabeth Phillips

Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und ein Schicksalsschlag der sie zusammengeschweißt hat.

[unbezahlte Werbung – selbst gekauft]

“Und wenn sie tanzt” von Susan Elizabeth Phillips lag schon sehr lange auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) als Hörbuch, obwohl ich gleich nach dem Kauf angefangen hatte, dieses Buch zu hören. 

Grund dafür war, dass ich sehr schwer in die Geschichte hinein kam. Das lag nicht an der Sprecherstimme, diese fand ich persönlich sehr angenehm und die Lesegeschwindigkeit fand ich perfekt. Aufgrund der verstrichenen Zeit, kann ich nun auch nicht mehr wirklich sagen, woran es wirklich gelegen hatte. Ich vermute, dass zu dieser Zeit noch nicht viel passierte, was mich an das Buch fesselte.

Doch als dann etwas sehr schreckliches passierte, war ich komplett kopflos, hatte Tränen in den Augen und brauchte lange, bis ich das Gehörte verarbeiten konnte. Normalerweise lege ich an solchen Punkten das Buch immer zur Seite, um etwas Abstand zu erhalten, nur bei dieser Geschichte konnte ich es nicht. Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. 

Gleichzeitig schaffte es die Autorin, dass ich während des Lesens meinen Schock und meine Trauer verarbeiten konnte, da die Protagonistin Tess, ebenfalls diese Erlebnisse  verarbeiten musste. Dabei wurde sie mir immer sympathischer, denn am Anfang  hatte ich doch meine kleinen Probleme mit ihr. (Was wahrscheinlich auch ein Grund sein könnte, warum ich das Buch so lange pausierte.)

Doch ihre Weiterentwicklung, ihre Gedankengänge, ihre Sichtweise waren für mich als Leserin sehr gut nachvollziehbar und auch sehr gut. Ihre Art und Weiße mochte zwar am Anfang etwas sehr eigensinnig und aufdringlich gewesen sein, aber im Endeffekt war es genau das, was es braucht. 

Aber auch Ian entwickelte sich weiter und während er mir am Anfang sehr suspekt, kalt und egozentrisch rüber kam, veränderte er sich spürbar, was mir persönlich sehr nah ging. Somit mochte ich seinen Charakter und seine Vergangenheit nahm mich ebenfalls sehr mit.

Deshalb gebe ich diesem Buch 5 Sterne und kann dieses Buch jedem empfehlen, der mit harter Kost umgehen kann.

Zum Schluss habe ich noch den Klappentext, der meiner Meinung nach viel zu harmlos klingt für das, was zwischenzeitlich passiert ist und mir selbst den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

“ » Eine Frau, die sich alles von der Seele tanzt, ein Mann, der sein Herz schon viel zu lang verschlossen hält, und eine Geschichte, die man lange nicht vergisst. «

Nach einem schweren Schicksalsschlag lässt die 34-jährige Tess alles hinter sich und flieht in die abgelegene Ödnis des Runaway Mountain in Tennessee. In einer Berghütte nahe eines charmanten Örtchens lässt Tess los – und tanzt, wenn die Trauer sie wieder einmal überwältigt. Doch die laute Musik bleibt nicht unbemerkt: Eines Tages steht ein attraktiver, aber wütender Mann vor ihr – Ian North, ein Street-Art-Künstler, der ebenfalls gute Gründe hat, die Einsamkeit der Berge zu suchen. Es ist Abneigung auf den ersten Blick, aber die Liebe hat sich noch nie hinters Licht führen lassen…“

Mögt ihr Bücher, die euch selbst beim lesen, den Boden unter den Füßen wegreißen?

„Liebe mich so wie ich bin“ von Lotte R. Wöss

Eine sehr emotionale Geschichte über ein autistisches Baby / Kleinkind und ein Kindheitstrauma.

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Heute möchte ich euch den zweiten Band der Reihe “Einfach Liebe” von Lotte R. Wöss vorstellen. “Liebe mich so wie ich bin” habe ich förmlich verschlungen, da mich die Story total in seinen Bann zog. 

Doch bevor ich detaillierter auf meine Leseeindrücke eingehe, habe ich erst einmal den Klappentext für euch.

Ein Jahr ist vergangen, seit seine Freundin Dani Jos mit einer anderen im Bett erwischt hat. Sie trennte sich noch in derselben Nacht von ihm. Was niemand weiß: Jos hat sie absichtlich vergrault.

Jos ist komplett überrascht, als Danis Mutter in sein Büro stürmt. Wütend zeigt sie ihm ein Foto, auf dem Dani mit ihrem Sohn auf dem Arm zu sehen ist. Jos ist schockiert. Ist das etwa sein Kind?

Von Frau Kaiser erfährt er, dass der Junge krank ist. Sie verlangt von ihm, Dani und dem Baby zur Seite zu stehen, ob er nun will oder nicht. Jos ist bereit, sich Urlaub zu nehmen und sofort zu Dani nach Miami zu fliegen. Doch Jos hat zwiespältige Gefühle. Er wollte niemals Kinder und das aus gutem Grund. Denn Jos hütet ein schreckliches Geheimnis.”

Ab der ersten Seite hatte es die Autorin erneut geschafft, dass ich wortwörtlich in die Geschichte hineingezogen wurde und ich das Buch nur ganz schwer zur Seite legen konnte. Dafür sorgte der lockere und moderne Schreibstil, die kurzen Kapitel und die sehr authentische Beschreibung von Noah. 

Während sich andere Leser wahrscheinlich für die Hintergründe der Trennung von Dani und Jos zu Beginn sehr interessierten, fesselte mich zu dieser Zeit eher Noahs Geschichte.

Ich fand es sehr interessant, wie sich Noah, als Autist als Baby verhielt und wie sein Verhalten seiner Eltern, besonders seiner Mum gegenüber, sehr verletzte. Ich litt beim Lesen richtig mit Dani mit, die wie jede Mutter ihr Kind gerne mit viel Liebe gedrückt und geknuddelt hätte.

Aber auch Noah tat mir leid, wie er mit seiner Störung klarkommen musste und die Hilflosigkeit und Überforderung seiner Eltern ertragen musste.

Gleichzeitig fand ich es richtig toll, dass die Autorin nicht nur das Verhalten der Störung beschrieb, sondern auch auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten einging, egal ob positive oder negative Therapieansätze.

Dadurch kann ich sagen, dass ich sehr gerne noch viel, viel mehr über diese Thematik gelesen hätte.

Aber mit der Zeit fesselte mich auch Jos Geschichte, nicht der Grund der Trennung, das ließ mich irgendwie kalt, aber seine Vergangenheit. Hier hatte ich sogar Tränen in den Augen und hatte nach dem Beenden des Buches sogar noch etwas zu tun, mit seiner Geschichte abzuschließen. 

Somit gebe ich diesem Buch von Herzen wieder 5 Sterne und hoffe, dass die Autorin weiter solche tiefgängigen Geschichten schreiben wird.

Habt ihr schon ein gutes Buch über diese Thematik gelesen und könnt es mir empfehlen?

„Unter dem Dornenhimmel“ von Cecilia Lilienthal

Eine emotionale Liebesgeschichte über einen jahrelangen Hass zweier Familien, die Nazizeit und den 2. Weltkrieg.

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Am Anfang brauchte ich leider etwas, um in die Geschichte zu kommen. Grund dafür war, dass mir persönlich “das Aktive dabei sein” fehlte. Vieles wurde nur beschrieben und daher konnte ich nicht richtig mitfiebern und mitleiden. Dazu kam, dass mich Heddas Geschichte nicht wirklich abholte und ihr Part mich sehr oft aus dem Lesefluss von Ottilia heraus riss. Was auch mein größtes Manko an diesem Buch ist.

Durch diese Unterbrechungen wurden oftmals spannende und emotionale Szenen abgehakt und die offenen Fragen kurz in einem Gespräch zwischen Hedda und Sascha oder Daniel aufgeklärt oder blieben offen. Somit habe ich leider noch immer offene Fragen, da einzelne kurze Handlungsstränge dann einfach im Sand verliefen und es woanders einfach weiterging. 

Was mich aber in den Bann zog und mich an das Buch fesselte, waren die Schicksalschläge, die Ottilia und Eduard gemeinsam überstehen mussten.

Zum einen der jahrelange Familienstreit. Dieser zog sich von Generation zu Generation weiter und niemand von den Lebenden konnte am Ende wirklich sagen, warum sie damit nicht einfach abschließen konnten. Dazu kamen die Feindseligkeiten, die Ottilia und Eduard ertragen mussten, Amonsgeschichte (ist zwar sehr blöd ausgedrückt, aber aufgrund von Spoiler, kann ich es nicht anders erklären) und natürlich die Beschreibung der damailige Zeit.

Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die Nazizeit und auch den 2. Weltkrieg beschrieb. Hier hatte ich stellenweise, trotz der schon oben genannten Kritikpunkte, Tränen in den Augen. Ich konnte förmlich spüren, wie beide durch den Judenhass, die Wehrpflicht, die Angst während des Krieges, und vieles mehr, litten. 

Während ich dies las, konnte ich mir so gut vorstellen, wie schwer es damals war und wie viel unnötiges Leid in dieser Zeit vielen widerfahren ist. Dieses Buch half mir zu verstehen, wie es meinen eigenen Großeltern damals wirklich ergangen ist und kann sie dadurch noch viel mehr verstehen, welches Trauma sie ein Leben lang begleitete.

Zum Schluss möchte ich noch kurz etwas sagen, was mich sehr begeistert hat. Ich fand es faszinierend, wie Ottilia sich für ihre eigene Mode einsetzte, obwohl zu dieser Zeit bunte Röcke und Unterwäsche mit Rüschen als sündhaft angesehen wurden. Wenn ich bedenke, wie heutzutage unsere Mode ist, war das damals nichts dagegen. Deshalb fand ich den Hass, der ihr entgegengebracht wurde, sehr “interessant” und fand Ottilia sehr, sehr mutig, dennoch an ihrem Traum festzuhalten.

Deshalb gebe ich diesem Buch, trotz der genannten Mängel, 4 von 5 Sterne und freue mich schon auf ein weiteres Buch von ihr, welches wieder in der damalige Zeit spielen wird.

Mögt ihr Bücher, die in der damaligen Zeit spielen?

„Next Stop: Siebter Himmel“ von Thorid Larsson

Ein toller Kurzroman für zwischendurch, der sich aufgrund eines leichten und humorvollen Schreibstils gut lesen lässt.

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Heute möchte ich euch endlich das Buch “Next Stop: Siebter Himmel” von Thorid Larsson genauer vorstellen. Wer auf Instagram meine Story verfolgt, weiß, dass ich ein paar Probleme mit der Ausarbeitung der Charaktere hatte. Doch fangen wir am besten von vorne an, damit alle, die mir auf Instagram nicht folgen, auf dem gleichen Stand sind, wie meine Abonnenten.

In diesem Buch geht es um Kate, die nach einer Clubnacht unverschuldet ihren Job verliert und die einzige Arbeitsstelle annehmen muss, die sie bekommt. Dafür zieht sie in einen Kurort an die Ostsee und zu Pfarrer Johann (Han) ins Haus. Doch als sie ihren neuen Chef, dem Pfarrer, das erste Mal begegnet, scheinen sich ihre schlimmsten Erwartungen nicht zu erfüllen. Auch die Arbeit in der Kirche gestaltet sich turbulenter und besser als gedacht. So dass sie sich relativ schnell an ihr neues Leben gewöhnt. Doch wie so oft im Leben, wird Kate von ihrer Vergangenheit schnell wieder eingeholt und zusätzlich bringt ihr Herz sie komplett durcheinander.

Neugierig auf die Story startete ich spät abends mit der Geschichte und aus meinem Vorhaben “Nur mal hineinzulesen“ wurden am Ende 6 Kapitel. Der humorvolle Schreibstil zog mich regelrecht in die Geschichte und ich griff am nächsten Morgen sofort wieder zum Buch. 

Doch dann kam ich ins Stocken und verlor leider die Lesefreude. Grund dafür waren zwei Informationen über den Pfarrer Johann und über die angehende Pfarrerin Ella, mit der ich stark meine Probleme hatte. Vor allem bei Letzterem hatte ich große Akzeptanzprobleme, was meines Erachtens auch im wahren Leben einen großen Aufruhr in der Kirche hervorgerufen hätte. Somit fand ich persönlich, dass dieses Thema zum einen mehr Tiefgang erfordert hätte oder einfach nicht zur Ausgangssituation “Pfarrer” und Kirche passte. 

Da mich aber die Liebesgeschichte zwischen dem Pfarrer und auch Kate sehr ansprach, ließ ich den christlichen Aspekt in den Hintergrund rutschen und verlor mich erneut in der Geschichte. Ich fand es sehr schön, was Kate mit ihrem Frauenkreis auf die Beine stellte und wie alle aus dem Kreis zusammenhielten. Ebenso fand ich es toll mitzuerleben, wie Ella aufblühte und sich veränderte, auch wenn ich mir hier noch mehr Tiefgang, besonders am Anfang und am Ende der Geschichte gewünscht hätte. Genauso wie bei der Problembewältigung einiger Frauen aus Kates Gruppe. Diese wurden meiner Meinung nach oftmals zu schnell abgearbeitet und hätten gern noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können. 

Während die Geschichte ihren Höhepunkt erreichte und ich nur noch wissen wollte, wie es ausgeht, kam ich leider erneut ins Stocken und verlor die Sympathie an Pfarrer Johann. An diesem Punkt stand für mich leider fest, dass mir persönlich die Authentizität im Bereich “christliche Denk-/ Handlungsweise” sehr fehlte und mich schon ärgerte. 

Aufgrund des fehlenden christlichen Bezugs und der wenigen Ausarbeitung einiger Handlungsstränge gebe ich diesem Buch 3,5 von 5 Sterne und möchte dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Wem der christliche Aspekt nicht wirklich interessiert und eine schöne und leichte Liebesgeschichte zum Abschalten sucht, kommt hier bestimmt auf seine Kosten.

Stört euch das auch sehr in Büchern, wenn die Denkansätze und Lebenseinstellungen der Charaktere sich komplett mit eurer eigenen Moral widersprechen?

„Need your Touch“ von Julie Ayden

Eine tolle Geschichte, die zeigt, dass der erste Eindruck nicht immer der Wahrheit entspricht und jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat.

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“Need your Touch” von Julie Ayden ist der Auftakt einer Trilogie aus dem Genre “New Adult”, welches mich mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen hat. Doch bevor ich euch mehr dazu erzähle, fange ich mal besser von vorne an und dafür eignet sich am besten der Klappentext und ein paar Fakten zum Buch.

“Mila ist heilfroh den Typen entkommen zu sein, die sie und ihre Freundin nach einem Konzertbesuch bedrängt haben. Als sie jedoch in eine Potsdamer-WG zieht, in der ausgerechnet einer von ihnen lebt, werden die verdrängten Ängste erneut in ihr ausgelöst. Zerstören für einen Augenblick alles, was sie sich von ihrem neuen Leben als Studentin erhofft hatte: eine aufregende Zeit, die sie von dem Schlechten ihrer Vergangenheit ablenkt. Bestmöglich versucht sie, ihrem Mitbewohner Joris aus dem Weg zu gehen, doch der gut aussehende Weiberheld macht es ihr alles andere als einfach. Als er ihr einen Vorschlag unterbreitet, den sie trotz aller Verachtung nicht ablehnen kann, steht ihre ohnehin schon verdrehte Welt Kopf. Joris könnte Milas Rettung sein. Oder ihr Verderben.”

Das Buch hat 29 Kapitel und wurde in unterschiedlichen Abständen aus der Sichtweise von Mila und Joris geschrieben, was ich persönlich sehr schön fand. 

Nachdem ich sehr viele tolle Textschnipsel, die Triggerwarnung und die ersten Reaktionen von Bloggern auf Instagram gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Als ich dann endlich mit Lesen begann, schaffte es der Prolog mich sofort abzuholen und ich wollte einfach nur noch “die Geschichte von Mila und Joris” kennenlernen. Doch dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich in die eigentliche Geschichte hinein fand.

Im ersten Kapitel erfuhr ich, wie Mila und ihre Freundin nach dem Konzert von den Typen belästigt und bedrängt wurden und welchen Part Joris dabei hatte. Dann kam ein Zeitsprung, sodass Mila im zweiten Kapitel, 3 Monate danach, schon in die WG zog und dort wieder auf Joris traf. In den darauffolgenden Kapiteln gingen sich beide aus dem Weg oder, was ich sehr lustig fand, spielten sich beide gegenseitig Streiche. Eine Aussprache zwischen beiden gab es bis dahin nicht und daher konnte ich Mila auch nicht verstehen, als sie dann zwei (max. drei) Wochen nach dem Einzug ein ganzes Wochenende nur mit Joris Sex hatte. Mir ging das einfach viel zu schnell, sodass ich mich auch nicht auf diese Szenen einlassen konnte.

Was störte mich aber wirklich im ersten Viertel der Geschichte?

Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe kam ich zu dem Entschluss, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt die Charaktere einfach zu oberflächlich waren und Mila für mich leider nicht sehr authentisch wirkte. Dazu kam, dass die Handlung für mich eher so dahinplätscherte und ich aufgrund der Triggerwarnung und der Fakten zum Buch etwas anderes erwartet hatte. Somit war ich ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt schon etwas enttäuscht. Einzig und allein der lockere, humorvolle Schreibstil fesselte mich, sodass ich weiterlesen wollte.

Doch dann nahm plötzlich die Geschichte wieder Fahrt auf!

Ich lernte die Charaktere kennen und ich stellte fest, dass sie doch viel tiefgründiger ausgearbeitet worden sind, als vermutet. Ich erfuhr nicht nur etwas über Joris und Mila, sondern auch über die Mitbewohner Annabelle und Florian sowie über Milas Mitstudentin Sophie. Alle diese Charaktere haben ihre eigene Geschichte und ihr Päckchen zu tragen. Als ich alle Charaktere richtig kennenlernen durfte, konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, auch wenn mir bis dahin noch immer eins fehlte: Die angekündigte Tiefe, durch die Triggerwarnung.

Doch diese folgte mit der Zeit und um mehr ich Joris kennen und lieben lernte, konnte ich sein widersprüchliches Verhalten nachvollziehen. Sein “bester Freund” kann einem wirklich Angst einjagen, während die anderen aus der Clique doch eher ein pubertierendes Verhalten meines Erachtens an den Tag legten. Auch Milas Vergangenheit ging mir sehr nah, auch wenn ich da noch immer tausend Fragezeichen im Kopf habe. Somit nahm die Tiefe kontinuierlich zu und die Triggerwarnungen machten Sinn. 

Je mehr die Geschichte an Tiefgründigkeit zunahm, desto mehr fieberte ich mit Joris und Mila mit und hoffte, dass beide ihr Glück fanden, denn beide hatten genug Negatives in der Vergangenheit erlebt. Doch dann folgte der Cliffhanger und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Mein Herz war regelrecht zerbrochen. 

Nun heißt es warten, warten, warten, bis endlich die Fortsetzung kommt, denn so kann ich diese Geschichte auf jeden Fall nicht stehen lassen.

Aufgrund des holprigen Starts, durch die fehlende Tiefe und der wenig ausgearbeiteten Charaktere zu diesem Zeitpunkt, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen und spreche dennoch eine Leseempfehlung aus. Aber beachtet bitte die Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, psychische und physische Gewalt und der Umgang mit dem Tod einer geliebten Person.

Lest ihr gerne Geschichten, die über mehrere Bände gehen oder bevorzugt ihr lieber in sich abgeschlossene Romane, nur mit widerkehrenden Charakteren?

„Gesucht: Mann mit Herz“ von Sabrina Heilmann

Ein sehr schöner Kurzroman, der einen die Zeit vergessen lässt.

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„Gesucht: Mann mit Herz“ von Sabrina Heilmann ist der erste Band der Kurzroman-Reihe “Soulmate Eyes” und gleichzeitig mein zweiter Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe. 

“Das ist das Motto der Dating-App Soulmate Eyes, die Harper Greyson gemeinsam mit ihrer besten Freundin gegründet hat. Doch seit einem schweren Schicksalsschlag lässt die einunddreißigjährige Londonerin selbst keinen Mann mehr an sich heran.

Als ihre beste Freundin sie überredet, ihre eigene App zu testen, glaubt Harper nicht an einen Erfolg. Niemand wird ihr je wieder das Gefühl geben können, wie er es ihr gegeben hat … oder etwa doch?

Seit vier Jahren träumt Milo Watson von einer Frau mit goldbraunen Augen. Seit vier Jahren sucht er sie ohne Erfolg – beim Einkaufen, in der Metro und in der App Soulmate Eyes. Die Frau scheint nur seiner Fantasie entsprungen … oder etwa doch nicht?”

Erneut hat mich die Autorin von der ersten Seite abgeholt, sodass ich dieses Buch innerhalb eines Nachmittages verschlang. Die Charaktere waren mir sehr schnell vertraut, besonders Milo und Myra (die Tochter von Harper), auch wenn letztere etwas sehr reif für ihr Alter war. Aber auch Harper und ihre Freundin mochte ich sehr.

Die Story fand ich sehr romantisch und die Gefühle, aber auch Unsicherheiten, waren für mich sehr spürbar. Besonders die Vorgeschichten von Harper und Milo gingen mir sehr nah. 

Einzige Mankos waren die kurzen Kapitel und das schnelle Abhandeln der Story. 

Zum Punkt Kapitel: Ich selbst fand die Kapitel leider etwas zu kurz und dadurch wurden meines Erachtens die Szenen zerstückelt. Zwar gingen sie im nachfolgenden Kapitel weiter, aber oftmals auch etwas versetzt, bis diese wieder beim Cliffhanger ankamen. Das fand ich persönlich etwas sehr schade, denn es brachte mich dadurch oftmals aus dem  Lesefluss. 

Beim zweiten Punkt kann ich nur sagen, dass ich sehr gerne noch viel mehr von Milo, Harper und Harper erfahren hätte, was aber wiederum den Rahmen eines Kurzromanes gesprengt hätte. Dennoch denke ich, dass man aus dieser Story auch einen richtigen Roman hätte machen können, so dass die Handlung mehr Raum zum Entfalten gehabt hätte.

Da sich aber die Autorin für einen Kurzroman entschieden hat und dieser mir dennoch sehr gefallen hat, gebe ich dieser Geschichte alle Sterne und kann sie jedem empfehlen, der romantische Liebesgeschichten mag.

Zum Schluss noch ein paar Buch-Fakten:

Die Story wurde ausschließlich in der Erzählperspektive geschrieben und im Fokus standen Harper, aber auch ab und zu Milo. Der Schreibstil war wie immer leicht und locker und ich hatte zu jederzeit ein tolles Bild vor Augen.

Lest ihr gerne Kurzromane oder bevorzugt ihr eher „Wälzer“?

„Ansonsten perfekt: unPerfekt 2“ von Mia Strömer

Eine sehr tiefgründige und authentische Fortsetzung mit sehr viel Gefühl!

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Heute darf ich euch endlich meine Rezension zum zweiten Band der Reihe “unPerfekt” von Mia Strömer vorstellen. Auch dieser Teil hat mich von der ersten Seite wieder in seinen Bann gezogen und ich konnte das Buch sehr schwer aus der Hand legen.

In diesem Teil geht es weiter mit Jennifer und Jonathan und wie es beiden nach dem Ende von Teil 1 ergangen ist und es ihnen aktuell geht.

“Für Jennifer beginnt die Uni, doch der Start ins Studentenleben ist ganz anders, als sie sich das erträumt hatte. Die Gefühle, die Erinnerungen und der Schmerz – wie gern würde sie allem ausweichen.

Auch an Jonathan sind die letzten Monate nicht spurlos vorbeigegangen. Er hat sich verändert. Und er kämpft – gegen seine Emotionen, aber auch gegen die Dämonen seiner Vergangenheit, die ihn immer wieder einholen. Ist er bereit zu fühlen?”

Diese Geschichte hat 27 Kapitel und ist wieder ausschließlich aus der Sicht von Jennifer geschrieben worden. Die Autorin schaffte es erneut, mich sofort in die Geschichte zu ziehen, sodass ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte. Dafür sorgte die lockere und leichte Erzählperspektive und das Wiedersehen mit den vertrauten Charakteren: Jennifer, Jonathan, Tristan und Lucy.

Auffallend fand ich in diesem Teil, dass vieles Schlag auf Schlag ging und ich dadurch ab und zu kurz durchatmen musste, um das Gelesene verarbeiten zu können. Gleichzeitig kam dafür aber zu keiner Sekunde Langeweile auf.

Einzig und allein fand ich persönlich, dass einige Gespräche, wie zum Beispiel beim gemeinsamen Frühstück im Cafe, zu abrupt endeten. Wiederum wurden meines Erachtens einige Szenen nur kurz angesprochen, wie zum Beispiel beim Häkeln. In dieser Szene wäre ich sehr gerne etwas tiefer eingetaucht, um das Zusammenspiel beider Charaktere bewusster zu erleben. Dadurch fand ich persönlich, dass am Anfang des Romanes alles ein wenig zu schnell voran ging.

Die Autorin schaffte es mit einem Überraschungseffekt, dass meine kleinen Kritikpunkte in den Hintergrund rutschten und diese für mich zur Nebensache wurden. 

Ich fand es in diesem Teil richtig toll, dass hier mehr der Fokus auf Jonathans Seite lag und war beeindruckend, wie authentisch die Autorin Jonathans Verzweiflung und demzufolge auch Angst rüber gebracht hat. Es war schön zu lesen, Jonathan auch mal schwach zu erleben und dass er nicht alleine mit seinen Problemen war. Aber wieso, weshalb und warum – Das müsst ihr natürlich selbst lesen. 

Neben dem Überraschungseffekt, der mir eine Achterbahn der Gefühle beschert hat, fragte ich mich immer wieder, was mit Tristan (Jonathans Bruder) los war. Er verhielt sich meines Erachtens oft sehr merkwürdig, was bis zum Schluss nicht aufgeklärt wurde. Dadurch bin ich sehr gespannt, was die Autorin noch mit seinem Charakter vor hat.

Auch die offene Frage am Ende fand ich sehr unschön. Somit muss ich unbedingt den dritten Teil der Reihe lesen, sobald dieser erscheint. 

Das Buchcover gefällt mir persönlich diesmal auch sehr, aufgrund der eingefügten Silhouetten. Dadurch sieht man meiner Meinung nach schneller, um was es in diesem Buch geht – Liebe und Gefühle. 

Abschließend möchte ich betonen, dass auch dieser Teil zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist und ich dieser Reihe, besser gesagt den Charakteren und dem Tiefgang der Bücher, hoffnungslos verfallen bin.

Somit gebe ich diesem Buch ebenfalls volle 5 Sterne und hoffe, dass ich nicht allzulange auf den nächsten Teil warten muss.

Kennt ihr schon diese Reihe und wie findet ihr sie?

„Trümmermärchen“ Mia M. Hope

Eine sehr emotionale Liebesgeschichte, von zwei traumatisierten jungen Menschen, die einem unter die Haut geht (emotional, gefühlvoll und traurig).

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Ich durfte den zweiten Band der “Herztrümmer-Dilogie” von Mia M. Hope vorablesen und kann euch dieses Buch von Herzen empfehlen. Ich brauchte nach dem Lesen mehrere Tage, bis ich diese Geschichte wieder loslassen konnte. Die Charaktere hatten sich so extrem in mein Herz gebrannt, dass ich das Gefühl hatte, einen Teil von mir selbst zu verlieren. 

Leider fällt es mir bei diesem Buch sehr schwer, eine Rezension zu schreiben, weil der Klappentext meines Erachtens nicht wirklich passend ist und ich somit große Probleme habe, nicht zu spoilern. In meinen Augen wird sehr schnell klar, für wen Jos Herz schlägt und das ist auch die ganze Zeit mehr als spürbar. Somit geht meiner Meinung nach die Geschichte viel, viel tiefer, als was der Klappentext eigentlich verspricht.

Ich versuche es deshalb mal zusammen zufassen:

Während es im ersten Band der Reihe um Jos toxische Beziehung zu Rick ging, wird in “Trümmermärchen” das Augenmerk darauf gelegt, wie schwer es ist, sich nach so einer Beziehung wieder richtig zu entfalten. Gleichzeitig wird anhand der Rolle Alex gezeigt, dass auch eine toxische Freundschaft Narben mit sich bringt. Die Autorin hat anhand seiner Rolle sehr authentisch gezeigt, was es bedeutet, co-abhängig zu sein und wie schwer es ist, sich davon noch Jahre später zu lösen. Ich konnte seine innere Zerrissenheit förmlich spüren.

Dadurch war dieser Roman für mich mehr als das, was der Klappentext verspricht. Leider muss ich hier doch etwas spoilern, aber ich versuche es so gering wie möglich zu halten. Das Besondere an dieser Geschichte war für mich die Liebe, die zwischen beiden herrschte, aber es sich beide, aufgrund ihrer Vergangenheit, nicht wirklich leicht machten. Ich konnte beim Lesen jegliche Gefühle spüren und das Leid, das sie sich aus Angst und Unsicherheit gegenseitig zufügten, war mehr als  greifbar. Es war regelrecht eine Achterbahn der Gefühle.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit diesem Thema ging mir deshalb das Ende sehr nah und ließ mich sehr nachdenklich, aber auch mit einem erleichterten Seufzen zurück. Deshalb kann ich sagen, dass ich diesen Teil sogar noch besser als den ersten Teil fand und ich dieses Buch ab jetzt mit zu meinen Lieblingsbüchern zähle.

Somit gebe ich diesem Buch volle 5 Sterne und könnte ich mehr verteilen, dann würde ich das bei diesem Buch liebend gerne tun.

Zum Schluss noch ein paar Fakten zum Buch, inklusive des Klappentextes:

Dieses Buch hat 420 Taschenbuchseiten und wurde in der Erzählperspektive, aus Sicht von Jo, geschrieben. Die bildhafte Beschreibung und der lockere Schreibstil ließen die Seiten nur so dahin fliegen. 

“Mit einem Kind unter dem Herzen kehrt Jo auf die beschauliche Evans-Fruit-Farm zurück. Dort hat sie mit Rick die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. Und hier will sie auch die bösen Erinnerungen an ihn und ihre toxische Beziehung verarbeiten. Sie sehnt sich nach Ruhe, Frieden und dem Neuanfang, den sie so dringend braucht.

Ihre Freunde Alex und Kyle bringen ihr Gefühlsleben jedoch gehörig durcheinander, als sie Jo ihre Liebe gestehen. Kyle will ihr die Welt zu Füßen legen und Alex verspricht ihr, immer für sie und das Baby da zu sein. Für wen ihr Herz schlägt, wird Jo erst klar, als es zu spät ist. Zu tief hat sie ihn verletzt.

Kann sie das jemals wieder gut machen? Muss sie dafür über ihren Schatten springen und die Fesseln abstreifen, die sie an ihre Vergangenheit binden?”

Habt ihr auch schon Bücher gelesen, die unerwartet viel tiefgründiger waren als erwartet und habt ihr euch auch darüber gefreut oder wart ihr eher enttäuscht?

„Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse“ von Kassia L. Hill

Eine spannende Geschichte über ein Familiengeheimnis und die Macht der Liebe.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Heute möchte ich euch das Buch “Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse” von Kassia L. Hill vorstellen. Hier handelt es sich um den ersten Band der Reihe “Black Forest Love”.

Julia führt ein privilegiertes Leben mit schicker Penthousewohnung und teurem Sportwagen. Doch der Schein trügt, denn ihr Job im Familienunternehmen, die Partys und ihre Clique langweilen sie. Als sie völlig unerwartet einen abgelegenen Schwarzwaldhof erbt, ergreift sie die Chance für einen Neuanfang, sehr zum Missfallen ihrer Mutter. Plötzlich ist Julia auf sich allein gestellt.

Zimmermann Chris ist seit Jahren mit seiner Jugendliebe zusammen. Doch Leidenschaft ist längst Gewohnheit und langweiligen Streaming Abenden gewichen. Erst die neue Besitzerin des alten Hofes, der er bei der Renovierung hilft, lässt ihn aufleben. Wird er sich für die Liebe oder Pflichtgefühl entscheiden?

Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen und konnte das Buch zwischenzeitlich nur sehr schwer zur Seite legen. Aufgrund des lockeren und leichten Schreibstils in der Erzählperspektive erschuf die Autorin tolle Charaktere und einen greifbaren Schauplatz im Schwarzwald. Dieses Buch hat 37 Kapitel, die in unregelmäßigen Abständen aus der Sicht von Julia und Chris geschrieben wurden. 

Julia war mir seit der ersten Seite sehr sympathisch und ich spürte förmlich ihre Unzufriedenheit in ihrer Rolle als Tochter und den Wunsch, sich frei entfalten zu können. Ich hoffte am Anfang sehr, dass sie es schaffte, sich gegen ihre Eltern, besonders gegen ihre Mutter zu stellen, um ihr eigenes Leben führen zu können.

Auch Chris schaffte es sehr schnell in mein Herz. Während sein Freund Michi ein Weiberheld war, war Chris eine treue Seele in Beziehungen und dadurch hatte die Autorin seine Rolle für mich perfekt gemacht. Seine innere Zerrissenheit, Freundin oder Neuanfang, fand ich daher sehr gut am Anfang umgesetzt und konnte diese sogar sehr gut spüren.

Aber auch die vielen Nebencharaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, sodass man oft das Gefühl hatte, sie existieren wirklich. Besonders in den Szenen zwischen Julia und Chris, zwischen Chris und Michi und zwischen Julia und ihrem Bruder, hatte ich das Gefühl, persönlich dabei zu sein.

Einzig und allein Julias Mutter war für mich ein rotes Tuch und ich hätte sie sehr oft auf den Mond schießen können. Am Ende war ich wiederum froh, es nicht getan zu haben. Aber das lest ihr am besten selber.

Die Autorin fesselte mich aufgrund vieler offenen Fragen an ihre Geschichte, die am Ende alle sehr nachvollziehbar beantwortet wurden und auch für einige Überraschungen sorgten.

Warum gebe ich dennoch einen halben Stern Abzug? 

Zum einen störte mich ab der Hälfte irgendwie das Hin und Her zwischen Julia und Chris. Während ich Chris ein wenig verstehen konnte, konnte ich Julias Argumente nicht immer nachvollziehbar.

Dazu kam, dass für mich einige Szenen etwas sehr abgehackt wirkten. Ein Beispiel: Chris arbeitet mit seinem Kollegen am Dach. Dieser möchte ihm am Abend etwas mitteilen. Chris möchte es aber sofort wissen. Somit spricht der Angestellte von Chris sein Anliegen an und kurz darauf macht Chris Feierabend, obwohl sie vorneweg noch einiges zu tun hatten. 

Aufgrund dessen gebe ich diesem Buch 4,5 Sterne und bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, wenn Michi im Mittelpunkt steht.

Was lest ihr lieber – Buchreihen oder Einzelbände? Ich mag selbst gerne Buchbände, da es mir immer wieder schwer fällt, mich von den geliebten Charakteren zu trennen.