„Willkommen im kleinen Ostseehotel: Frühlingsgefühle“ von Evelyn Kühne

Eine verwirrende Geschichte, die mir eine schöne Auszeit am Meer geschenkt hat.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Nachdem ich die letzten Wochen hauptsächlich tiefgängige und anspruchsvolle Kost gelesen hatte, freute ich mich sehr auf den zweiten Band der Reihe “Willkommen im kleinen Ostseehotel” von Evelyn Kühne.

Voller Vorfreude, auf ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren, begann ich mit dem zweiten Teil “Frühlingsgefühle” und war sofort wieder zurück im kleinen Ostseehotel “Godewind”. Es fühlte sich an, als wäre ich selbst wieder zurückgekommen und machte Urlaub.

Neben den bekannten Charakteren, wie Veronica, Sophie und allen anderen Angestellten des “Godewind”, lernte ich diesmal Elsa und Manuel kennen. Während ich Elsa sehr schnell ins Herz schloss, machte es mir Manuel nicht leicht, ihn zu mögen. 

Doch bevor ich nun detaillierter auf meine Leseeindrücke zu sprechen komme, habe ich erst einmal wieder den Klappentext für euch.

“Wenn dir daheim immer häufiger die Luft wegbleibt, solltest du dem Rat deines Arztes folgen und ans Meer ziehen. Blöd nur, dass du dort auf zwei Typen triffst, die dir erneut den Atem rauben. Elsa, Chefrezeptionistin aus Stuttgart, braucht dringend eine Luftveränderung. Da kommt das Jobangebot des Hotels Godewind in Ahrenshoop gerade recht. Aber die Konkurrenz ist hart, es gibt einen weiteren Bewerber – den ehrgeizigen Manuel. Für ganz viel Ostseeflair sorgt dagegen der sympathische Fiete, der Elsa voller Charme den Darß zeigt und damit ihr Herz endgültig durcheinander bringt. Doch auf einmal geschehen seltsame Dinge im Hotel und alle Zukunftspläne scheinen sich ganz von allein aufzulösen … Die Frage ist: Kann Elsa sich den Job schnappen und einen Umzugswagen Richtung Ostsee bestellen?”

Dieses Buch wurde wieder in der Erzählperspektive geschrieben und der bildhafte Schreibstil schaffte es, dass ich eine schöne Auszeit aus meinem stressigen Alltag hatte.

Zu Beginn des Romanes passierte nicht allzu viel und ich konnte in Ruhe Elsa kennenlernen und wieder entspannt im Hotelalltag ankommen. Doch relativ schnell, nachdem ich Manuel auch kennenlernen musste, ahnte ich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis es Probleme geben wird und ich sollte Recht behalten.

Seitdem nahm für mich die Spannung kontinuierlich zu. Zwar nicht so, dass sie mich komplett einnahm, aber so, dass ich selbst mit riet, wer hinter den ganzen seltsamen Dingen stecken konnte. Zwischendurch verzweifelte ich fast, da ich mich immer wieder fragte: „Ob die Antwort wirklich so einfach war, wie sie zu sein schien?” Doch jedesmal, wenn ich dachte, einen Übeltäter gefunden zu haben, kam es anders. Eine sehr schöne Abwechslung zum Hotel-Alltag brachte die leichte Liebesgeschichte, die sich anbahnte und mir einfach nur ein tolles Ostseefeeling bescherte. Und am Ende hatte ich sogar noch ein paar Tränen in den Augen. Aber weshalb, das lest am besten selbst.

Erneut kann ich sagen, dass es Evelyn Kühne geschafft hat, mir sehr schöne Lesemomente zu schenken und mir im Gegensatz zu anspruchsvoller Kost einfach nur Entspannung schenkte. Somit gebe ich diesem Buch wieder sehr gerne volle 5 Sterne und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der nach einem anstrengenden Tag eine schöne Lese-Auszeit genießen möchte.

Ich selbst freue mich schon sehr auf Band 3 der im Mai / Juni (hoffentlich erstes) erscheinen soll.

Bevorzugt ihr Bücher mit schwerer Kost oder mögt ihr liebe leichte Kost zum Abschalten nach dem tristen Alltag?

„Die Puppe wusste es“ von Rita Maffini

Zwei emotionale Lebensgeschichten, die miteinander verwoben sind.

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Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen, welches mir zu Beginn allerlei verschiedene Gefühle bescherte und zum Schluss mich aber etwas enttäuscht zurückgelassen hatte.

Als mich die Autorin Rita Maffini fragte, ob ich Interesse hätte, ihr Buch “Die Puppe wusste es” als Hörbuch zu hören und darüber zu bloggen, war ich sehr schnell bei einem “ja”. Wer mich mittlerweile kennt weiß, dass ich tiefgängige Themen in Büchern bevorzugt lese und als ich die Wörter “Selbstmord” und “traurige Vergangenheit” las, war ich sofort Feuer und Flamme. Mich interessierte es blendend, wieso die Protagonistin Mariam an Selbstmord dachte und was ihr so extrem schreckliches widerfahren war. Genau diese Frage stelle ich mir nämlich sehr oft im Alltag, wenn ich wieder von diesem Schicksal gehört habe. Was gibt es für schreckliche Gründe, dass man wirklich keinen anderen Ausweg mehr sieht, außer diesen?

Somit begann ich voller Vorfreude mit dieser Geschichte. Schnell stellte ich fest, dass diese Geschichte mich wirklich an meine eigenen Grenzen bringen konnte. Aber an dieser Stelle sollte ich euch erst einmal den Aufbau des Buches erläutern, damit ihr mir überhaupt folgen könnt.

Das Buch wurde in 6 Teile aufgeteilt und beginnt mit Mariams Erzählung ihrer Lebensgeschichte und danach folgt die Erzählung von Tjomme und seiner Vergangenheit, wobei Mariams Geschichte am ausführlichsten erzählt wird. 

“Das Schicksal führt an einem heißen Sommertag in Barcelona zwei sehr unterschiedliche Menschen zusammen: Die Architektin Mariam und Tjomme, den Arzt im Ruhestand. Die junge Frau ist selbstmordgefährdet. Tjo gelingt es, dass Mariam sich ihm öffnet und über ihre traurige und turbulente Vergangenheit erzählt.”  (Auszug aus dem Klappentext)

Diese beiden Teile brachten mich an meine eigenen Grenzen. Die schrecklichen Schicksaalschläge gingen mir sehr nah, sodass ich das Buch nach wenigen Kapiteln erst einmal zur Seite legen musste, da ich das Gehörte einfach nicht verarbeiten konnte. Ich stand mit meinem Putzlappen in der Hand da und ließ das Gehörte Revue passieren.

Danach tat ich mich sehr schwer, das Buch wieder zur Hand zu nehmen, aber da ich dankbarerweise diese Geschichte im Buddyread mit einer guten Bloggerbekannten las, raffte ich mich wieder auf und war sehr dankbar, dass ich mit  ihr über das Gelesene sprechen konnte.

Da ich diesmal auf die sehr authentische, tiefgründige und bildhafte Beschreibung vorbereitet war, konnte ich ab da an die ersten beiden Teile in einem Rutsch weiterhören. Auch wenn die realitätsnahen Schicksalsschläge oftmals übertrieben beschrieben waren, fand ich es aufgrund des fiktiven Charakters nicht schlimm. Einzig und allein störten mich nur einige Logikfehler bzw. offenen Handlungsstränge, die urplötzlich doch wieder wichtig waren, aber für mich dadurch eher aufgesetzt wirkten.

Im Teil 3 und 4 erfuhr ich als Leserin folgendes:

“Das Leben der beiden gerät durch dieses Treffen gründlich aus den Fugen. Obwohl sie füreinander Fremde sind, werden Mariam und Tjo feststellen, dass sie viel mehr verbindet, als sie ahnen.” (Auszug aus dem Klappentext)

Und an dieser Stelle muss ich sagen, dass ich gegen Ende mit der Aufklärung gerechnet hatte und ich mich bis dahin eher fragte. “Aber wie?” Das “wie” überzeugte mich zwar sehr und das fand ich auch sehr, sehr emotional, wie schon die Erzählungen aus den ersten beiden Teilen, doch wie beide zu ihrer Erkenntnis gelangten, war für mich etwas unlogisch und schwer nachvollziehbar. Aber damit konnte ich noch einigermaßen umgehen. An dieser Stelle hätte ich mir das Ende der Geschichte gewünscht und dem Buch liebend gerne 4,5 Sterne gegeben.

Doch dann folgte Teil 5 und 6 und dieser zerstörte für mich die Authentizität und die Begeisterung an der Geschichte. Ich verlor komplett den Bezug zu Mariam, die mir bis dahin sehr ans Herz gewachsen war. Diese beiden Teile wirkten auf mich sehr konstruiert und aufgezwungen. Während ich diese beiden Teile hörte, war ich oftmals abgelenkt, da mich diese stellenweise sogar langweilten. Ich fand es sehr ungünstig, den Erzählstil “Berichten” in der Gegenwart fortzusetzen und die überraschende Wendung überzeugte mich kein bisschen. Mir hätte hier einfach das dabei sein, als Recherche, gereicht und einige vergangene Handlungsstränge plötzlich wieder anzusprechen, fand ich sehr unrealistisch, unpassend und langatmig.

Somit bleibt mir leider nichts anderes übrig, als diesem doch sehr besonderen Buch nur 3,5 Sterne zu geben, denn die letzten 25% haben mir leider nicht mehr gefallen.

Hattet ihr auch schon Bücher, die euch sehr gefesselt haben, aber das Ende einfach nur unnötigerweise in die Länge gezogen wurde?

„Und wenn sie tanzt“ von Susan Elizabeth Phillips

Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und ein Schicksalsschlag der sie zusammengeschweißt hat.

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“Und wenn sie tanzt” von Susan Elizabeth Phillips lag schon sehr lange auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) als Hörbuch, obwohl ich gleich nach dem Kauf angefangen hatte, dieses Buch zu hören. 

Grund dafür war, dass ich sehr schwer in die Geschichte hinein kam. Das lag nicht an der Sprecherstimme, diese fand ich persönlich sehr angenehm und die Lesegeschwindigkeit fand ich perfekt. Aufgrund der verstrichenen Zeit, kann ich nun auch nicht mehr wirklich sagen, woran es wirklich gelegen hatte. Ich vermute, dass zu dieser Zeit noch nicht viel passierte, was mich an das Buch fesselte.

Doch als dann etwas sehr schreckliches passierte, war ich komplett kopflos, hatte Tränen in den Augen und brauchte lange, bis ich das Gehörte verarbeiten konnte. Normalerweise lege ich an solchen Punkten das Buch immer zur Seite, um etwas Abstand zu erhalten, nur bei dieser Geschichte konnte ich es nicht. Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. 

Gleichzeitig schaffte es die Autorin, dass ich während des Lesens meinen Schock und meine Trauer verarbeiten konnte, da die Protagonistin Tess, ebenfalls diese Erlebnisse  verarbeiten musste. Dabei wurde sie mir immer sympathischer, denn am Anfang  hatte ich doch meine kleinen Probleme mit ihr. (Was wahrscheinlich auch ein Grund sein könnte, warum ich das Buch so lange pausierte.)

Doch ihre Weiterentwicklung, ihre Gedankengänge, ihre Sichtweise waren für mich als Leserin sehr gut nachvollziehbar und auch sehr gut. Ihre Art und Weiße mochte zwar am Anfang etwas sehr eigensinnig und aufdringlich gewesen sein, aber im Endeffekt war es genau das, was es braucht. 

Aber auch Ian entwickelte sich weiter und während er mir am Anfang sehr suspekt, kalt und egozentrisch rüber kam, veränderte er sich spürbar, was mir persönlich sehr nah ging. Somit mochte ich seinen Charakter und seine Vergangenheit nahm mich ebenfalls sehr mit.

Deshalb gebe ich diesem Buch 5 Sterne und kann dieses Buch jedem empfehlen, der mit harter Kost umgehen kann.

Zum Schluss habe ich noch den Klappentext, der meiner Meinung nach viel zu harmlos klingt für das, was zwischenzeitlich passiert ist und mir selbst den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

“ » Eine Frau, die sich alles von der Seele tanzt, ein Mann, der sein Herz schon viel zu lang verschlossen hält, und eine Geschichte, die man lange nicht vergisst. «

Nach einem schweren Schicksalsschlag lässt die 34-jährige Tess alles hinter sich und flieht in die abgelegene Ödnis des Runaway Mountain in Tennessee. In einer Berghütte nahe eines charmanten Örtchens lässt Tess los – und tanzt, wenn die Trauer sie wieder einmal überwältigt. Doch die laute Musik bleibt nicht unbemerkt: Eines Tages steht ein attraktiver, aber wütender Mann vor ihr – Ian North, ein Street-Art-Künstler, der ebenfalls gute Gründe hat, die Einsamkeit der Berge zu suchen. Es ist Abneigung auf den ersten Blick, aber die Liebe hat sich noch nie hinters Licht führen lassen…“

Mögt ihr Bücher, die euch selbst beim lesen, den Boden unter den Füßen wegreißen?

„Liebe mich so wie ich bin“ von Lotte R. Wöss

Eine sehr emotionale Geschichte über ein autistisches Baby / Kleinkind und ein Kindheitstrauma.

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Heute möchte ich euch den zweiten Band der Reihe “Einfach Liebe” von Lotte R. Wöss vorstellen. “Liebe mich so wie ich bin” habe ich förmlich verschlungen, da mich die Story total in seinen Bann zog. 

Doch bevor ich detaillierter auf meine Leseeindrücke eingehe, habe ich erst einmal den Klappentext für euch.

Ein Jahr ist vergangen, seit seine Freundin Dani Jos mit einer anderen im Bett erwischt hat. Sie trennte sich noch in derselben Nacht von ihm. Was niemand weiß: Jos hat sie absichtlich vergrault.

Jos ist komplett überrascht, als Danis Mutter in sein Büro stürmt. Wütend zeigt sie ihm ein Foto, auf dem Dani mit ihrem Sohn auf dem Arm zu sehen ist. Jos ist schockiert. Ist das etwa sein Kind?

Von Frau Kaiser erfährt er, dass der Junge krank ist. Sie verlangt von ihm, Dani und dem Baby zur Seite zu stehen, ob er nun will oder nicht. Jos ist bereit, sich Urlaub zu nehmen und sofort zu Dani nach Miami zu fliegen. Doch Jos hat zwiespältige Gefühle. Er wollte niemals Kinder und das aus gutem Grund. Denn Jos hütet ein schreckliches Geheimnis.”

Ab der ersten Seite hatte es die Autorin erneut geschafft, dass ich wortwörtlich in die Geschichte hineingezogen wurde und ich das Buch nur ganz schwer zur Seite legen konnte. Dafür sorgte der lockere und moderne Schreibstil, die kurzen Kapitel und die sehr authentische Beschreibung von Noah. 

Während sich andere Leser wahrscheinlich für die Hintergründe der Trennung von Dani und Jos zu Beginn sehr interessierten, fesselte mich zu dieser Zeit eher Noahs Geschichte.

Ich fand es sehr interessant, wie sich Noah, als Autist als Baby verhielt und wie sein Verhalten seiner Eltern, besonders seiner Mum gegenüber, sehr verletzte. Ich litt beim Lesen richtig mit Dani mit, die wie jede Mutter ihr Kind gerne mit viel Liebe gedrückt und geknuddelt hätte.

Aber auch Noah tat mir leid, wie er mit seiner Störung klarkommen musste und die Hilflosigkeit und Überforderung seiner Eltern ertragen musste.

Gleichzeitig fand ich es richtig toll, dass die Autorin nicht nur das Verhalten der Störung beschrieb, sondern auch auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten einging, egal ob positive oder negative Therapieansätze.

Dadurch kann ich sagen, dass ich sehr gerne noch viel, viel mehr über diese Thematik gelesen hätte.

Aber mit der Zeit fesselte mich auch Jos Geschichte, nicht der Grund der Trennung, das ließ mich irgendwie kalt, aber seine Vergangenheit. Hier hatte ich sogar Tränen in den Augen und hatte nach dem Beenden des Buches sogar noch etwas zu tun, mit seiner Geschichte abzuschließen. 

Somit gebe ich diesem Buch von Herzen wieder 5 Sterne und hoffe, dass die Autorin weiter solche tiefgängigen Geschichten schreiben wird.

Habt ihr schon ein gutes Buch über diese Thematik gelesen und könnt es mir empfehlen?

„Unter dem Dornenhimmel“ von Cecilia Lilienthal

Eine emotionale Liebesgeschichte über einen jahrelangen Hass zweier Familien, die Nazizeit und den 2. Weltkrieg.

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Am Anfang brauchte ich leider etwas, um in die Geschichte zu kommen. Grund dafür war, dass mir persönlich “das Aktive dabei sein” fehlte. Vieles wurde nur beschrieben und daher konnte ich nicht richtig mitfiebern und mitleiden. Dazu kam, dass mich Heddas Geschichte nicht wirklich abholte und ihr Part mich sehr oft aus dem Lesefluss von Ottilia heraus riss. Was auch mein größtes Manko an diesem Buch ist.

Durch diese Unterbrechungen wurden oftmals spannende und emotionale Szenen abgehakt und die offenen Fragen kurz in einem Gespräch zwischen Hedda und Sascha oder Daniel aufgeklärt oder blieben offen. Somit habe ich leider noch immer offene Fragen, da einzelne kurze Handlungsstränge dann einfach im Sand verliefen und es woanders einfach weiterging. 

Was mich aber in den Bann zog und mich an das Buch fesselte, waren die Schicksalschläge, die Ottilia und Eduard gemeinsam überstehen mussten.

Zum einen der jahrelange Familienstreit. Dieser zog sich von Generation zu Generation weiter und niemand von den Lebenden konnte am Ende wirklich sagen, warum sie damit nicht einfach abschließen konnten. Dazu kamen die Feindseligkeiten, die Ottilia und Eduard ertragen mussten, Amonsgeschichte (ist zwar sehr blöd ausgedrückt, aber aufgrund von Spoiler, kann ich es nicht anders erklären) und natürlich die Beschreibung der damailige Zeit.

Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die Nazizeit und auch den 2. Weltkrieg beschrieb. Hier hatte ich stellenweise, trotz der schon oben genannten Kritikpunkte, Tränen in den Augen. Ich konnte förmlich spüren, wie beide durch den Judenhass, die Wehrpflicht, die Angst während des Krieges, und vieles mehr, litten. 

Während ich dies las, konnte ich mir so gut vorstellen, wie schwer es damals war und wie viel unnötiges Leid in dieser Zeit vielen widerfahren ist. Dieses Buch half mir zu verstehen, wie es meinen eigenen Großeltern damals wirklich ergangen ist und kann sie dadurch noch viel mehr verstehen, welches Trauma sie ein Leben lang begleitete.

Zum Schluss möchte ich noch kurz etwas sagen, was mich sehr begeistert hat. Ich fand es faszinierend, wie Ottilia sich für ihre eigene Mode einsetzte, obwohl zu dieser Zeit bunte Röcke und Unterwäsche mit Rüschen als sündhaft angesehen wurden. Wenn ich bedenke, wie heutzutage unsere Mode ist, war das damals nichts dagegen. Deshalb fand ich den Hass, der ihr entgegengebracht wurde, sehr “interessant” und fand Ottilia sehr, sehr mutig, dennoch an ihrem Traum festzuhalten.

Deshalb gebe ich diesem Buch, trotz der genannten Mängel, 4 von 5 Sterne und freue mich schon auf ein weiteres Buch von ihr, welches wieder in der damalige Zeit spielen wird.

Mögt ihr Bücher, die in der damaligen Zeit spielen?

„Liebe rein, Scheiße raus: Zwischen Mut und Angst“ von Anja Jahnke

Ein toller Ratgeber, der sehr gut in Form eines Romanes verpackt wurde

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Meine heutige Rezension wird vermutlich meine persönlichste sein, die ich bisher veröffentlicht habe, denn der zweite Teil von “Lieb rein, Scheiße raus” von Anja Jahnke hat mich nicht nur berührt, sondern auch nachdenklich und motiviert zurück gelassen.

Die Kernfrage aus “Liebe rein, Scheiße raus: Zwischen Mut und Angst” lautet:

“ » Wie gestaltest du dein einzigartiges Leben? «

Isabella hat alles, was sie unbedingt wollte. Dennoch steckt sie seit über einem Jahr fest. Nach der Überwindung der akuten Erschöpfung, hat die Lehrerin das Gefühl, ihr wäre der Sinn des Lebens abhandengekommen. Oder hat sie ihn noch nie gefunden, gar gesucht…? Als Isabella einer alten Bekannten begegnet, erfährt sie von deren Schicksalsschlag. Nadja stellte ihr Leben danach komplett auf den Kopf. Mit ihrer offenen Art und den richtigen Fragen, zieht sie Isabella in ihren Bann. Sehr zum Missfallen ihres Ehemanns Paul, erwägt die Mutter einen Neuanfang. Bringt sie ihre Familie damit erneut in Gefahr?”

Aufgrund meiner Bloggertätigkeit bekam ich diesen Band zum Vorablesen und obwohl ich eigentlich kaum den zweiten Teil vor dem ersten lese, tat ich es diesmal trotzdem. Grund dafür war, dass mich die Autorin bat, zu schauen, ob man diesen Teil auch ohne den ersten Band zu kennen gut lesen kann und ich kann klar sagen: “Ja!”

Warum erzähle ich euch das?

Zum einen deshalb, um eure Frage “Brauche ich unbedingt den ersten Band” vorab zu beantworten und zum anderen, weil ich denke, dass dadurch für mich selbst dieses Buch viel emotionaler war, als wenn ich die genauen Umstände von Isabelles Vorgeschichte gekannt hätte.

Schon ab den ersten Seiten fühlte ich mich mental mit Isabella verbunden, obwohl ich nur grob ihre Vorgeschichte kannte. Doch genau das war für mich der Start einer sehr emotionalen Beziehung zu ihr, da ich ihr dadurch meine eigene, persönliche Vorgeschichte auferlegte und wir somit nicht nur halb, sondern komplett im gleichen Boot saßen. Dazu kam, dass ich aktuell an derselben Stelle wie sie stehe: “Wie wende ich mein Therapiewissen nun praktisch in meinem Leben an?”

Aber nicht nur diese Frage beschäftigt mich aktuell, sondern auch Fragen wie zum Beispiel: “Wann ist das Feuer erloschen?”, “Ist es besser nichts zu sagen, statt etwas blödes?“, “Warum ist mein Kopf nur immer so voll?” und “Warum falle ich immer wieder in alte Muster zurück?”

Und genau dieselben Fragen stellte sich auch Isabella und während sie sich mit ihrer  Klassenkameradin darüber austauschte, viel darüber nachdachte, bekam ich ebenfalls meine Antworten darauf. Gleichzeitig entwickelte sich Isabella weiter, setzte sich für ihre Wünsche ein und verlor den Blick für ihre Familie.

Dadurch kam ich stark ins Nachdenken und fragte mich: “Heißt Neuanfang und sich selbst finden, seine Familie dadurch im Stich zu lassen?” Dieser innerer Konflikt machte mich fertig, sodass ich das Buch das erste Mal pausieren musste. Auf der einen Seite verstand ich Isabella sehr gut, denn wie oft würde ich einfach mal nur ein Wochenende komplett alleine verbringen und auf der anderen Seite tat mir Isabellas Familie einfach nur leid. 

Erleichtert stellte ich am Ende fest, dass diese Problematik auch gut in der Geschichte mit eingeflochten wurde und deshalb ging mir auch das letzte Kapitel sehr nah. Ich begriff, durch die Aussprache, wie es momentan auch meiner eigenen Familie ergeht, seit ich versuche, mich auch um mich persönlich zu kümmern, indem ich schaue: “Was tut mir wirklich gut!” 

Doch nicht nur das hat mich nachdenklich zurückgelassen, sondern auch der Abschnitt, wo Isabella anfängt, ihre neuen Erkenntnisse gemeinsam mit ihrer Familie anzuwenden. Gleichzeitig war ich der Autorin sehr dankbar für die vielen Anregungen, wie man sich zum Beispiel selbst befreien kann, wie man das Erlernte praktisch umsetzen und gemeinsam solch eine gravierende Veränderung überstehen kann.

Dank des Buches fühle ich mich nicht nur verstanden, sondern auch motiviert, es aus dieser inneren Zerrissenheit heraus zu schaffen und bin überzeugt, dass meine Familie und ich es schaffen, einen gemeinsamen Weg zu finden, wo jeder sich entfalten kann und keiner auf der Strecke bleibt.

Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen und vergebe somit 6 von 5 Sterne, auch wenn ich es leider auf 5 Sterne abrunden muss.

Lest ihr gerne Ratgeber oder bevorzugt ihr auch wie ich, ernste Themen in Geschichten?

„Next Stop: Siebter Himmel“ von Thorid Larsson

Ein toller Kurzroman für zwischendurch, der sich aufgrund eines leichten und humorvollen Schreibstils gut lesen lässt.

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Heute möchte ich euch endlich das Buch “Next Stop: Siebter Himmel” von Thorid Larsson genauer vorstellen. Wer auf Instagram meine Story verfolgt, weiß, dass ich ein paar Probleme mit der Ausarbeitung der Charaktere hatte. Doch fangen wir am besten von vorne an, damit alle, die mir auf Instagram nicht folgen, auf dem gleichen Stand sind, wie meine Abonnenten.

In diesem Buch geht es um Kate, die nach einer Clubnacht unverschuldet ihren Job verliert und die einzige Arbeitsstelle annehmen muss, die sie bekommt. Dafür zieht sie in einen Kurort an die Ostsee und zu Pfarrer Johann (Han) ins Haus. Doch als sie ihren neuen Chef, dem Pfarrer, das erste Mal begegnet, scheinen sich ihre schlimmsten Erwartungen nicht zu erfüllen. Auch die Arbeit in der Kirche gestaltet sich turbulenter und besser als gedacht. So dass sie sich relativ schnell an ihr neues Leben gewöhnt. Doch wie so oft im Leben, wird Kate von ihrer Vergangenheit schnell wieder eingeholt und zusätzlich bringt ihr Herz sie komplett durcheinander.

Neugierig auf die Story startete ich spät abends mit der Geschichte und aus meinem Vorhaben “Nur mal hineinzulesen“ wurden am Ende 6 Kapitel. Der humorvolle Schreibstil zog mich regelrecht in die Geschichte und ich griff am nächsten Morgen sofort wieder zum Buch. 

Doch dann kam ich ins Stocken und verlor leider die Lesefreude. Grund dafür waren zwei Informationen über den Pfarrer Johann und über die angehende Pfarrerin Ella, mit der ich stark meine Probleme hatte. Vor allem bei Letzterem hatte ich große Akzeptanzprobleme, was meines Erachtens auch im wahren Leben einen großen Aufruhr in der Kirche hervorgerufen hätte. Somit fand ich persönlich, dass dieses Thema zum einen mehr Tiefgang erfordert hätte oder einfach nicht zur Ausgangssituation “Pfarrer” und Kirche passte. 

Da mich aber die Liebesgeschichte zwischen dem Pfarrer und auch Kate sehr ansprach, ließ ich den christlichen Aspekt in den Hintergrund rutschen und verlor mich erneut in der Geschichte. Ich fand es sehr schön, was Kate mit ihrem Frauenkreis auf die Beine stellte und wie alle aus dem Kreis zusammenhielten. Ebenso fand ich es toll mitzuerleben, wie Ella aufblühte und sich veränderte, auch wenn ich mir hier noch mehr Tiefgang, besonders am Anfang und am Ende der Geschichte gewünscht hätte. Genauso wie bei der Problembewältigung einiger Frauen aus Kates Gruppe. Diese wurden meiner Meinung nach oftmals zu schnell abgearbeitet und hätten gern noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können. 

Während die Geschichte ihren Höhepunkt erreichte und ich nur noch wissen wollte, wie es ausgeht, kam ich leider erneut ins Stocken und verlor die Sympathie an Pfarrer Johann. An diesem Punkt stand für mich leider fest, dass mir persönlich die Authentizität im Bereich “christliche Denk-/ Handlungsweise” sehr fehlte und mich schon ärgerte. 

Aufgrund des fehlenden christlichen Bezugs und der wenigen Ausarbeitung einiger Handlungsstränge gebe ich diesem Buch 3,5 von 5 Sterne und möchte dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Wem der christliche Aspekt nicht wirklich interessiert und eine schöne und leichte Liebesgeschichte zum Abschalten sucht, kommt hier bestimmt auf seine Kosten.

Stört euch das auch sehr in Büchern, wenn die Denkansätze und Lebenseinstellungen der Charaktere sich komplett mit eurer eigenen Moral widersprechen?

„Need your Touch“ von Julie Ayden

Eine tolle Geschichte, die zeigt, dass der erste Eindruck nicht immer der Wahrheit entspricht und jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat.

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“Need your Touch” von Julie Ayden ist der Auftakt einer Trilogie aus dem Genre “New Adult”, welches mich mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen hat. Doch bevor ich euch mehr dazu erzähle, fange ich mal besser von vorne an und dafür eignet sich am besten der Klappentext und ein paar Fakten zum Buch.

“Mila ist heilfroh den Typen entkommen zu sein, die sie und ihre Freundin nach einem Konzertbesuch bedrängt haben. Als sie jedoch in eine Potsdamer-WG zieht, in der ausgerechnet einer von ihnen lebt, werden die verdrängten Ängste erneut in ihr ausgelöst. Zerstören für einen Augenblick alles, was sie sich von ihrem neuen Leben als Studentin erhofft hatte: eine aufregende Zeit, die sie von dem Schlechten ihrer Vergangenheit ablenkt. Bestmöglich versucht sie, ihrem Mitbewohner Joris aus dem Weg zu gehen, doch der gut aussehende Weiberheld macht es ihr alles andere als einfach. Als er ihr einen Vorschlag unterbreitet, den sie trotz aller Verachtung nicht ablehnen kann, steht ihre ohnehin schon verdrehte Welt Kopf. Joris könnte Milas Rettung sein. Oder ihr Verderben.”

Das Buch hat 29 Kapitel und wurde in unterschiedlichen Abständen aus der Sichtweise von Mila und Joris geschrieben, was ich persönlich sehr schön fand. 

Nachdem ich sehr viele tolle Textschnipsel, die Triggerwarnung und die ersten Reaktionen von Bloggern auf Instagram gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Als ich dann endlich mit Lesen begann, schaffte es der Prolog mich sofort abzuholen und ich wollte einfach nur noch “die Geschichte von Mila und Joris” kennenlernen. Doch dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich in die eigentliche Geschichte hinein fand.

Im ersten Kapitel erfuhr ich, wie Mila und ihre Freundin nach dem Konzert von den Typen belästigt und bedrängt wurden und welchen Part Joris dabei hatte. Dann kam ein Zeitsprung, sodass Mila im zweiten Kapitel, 3 Monate danach, schon in die WG zog und dort wieder auf Joris traf. In den darauffolgenden Kapiteln gingen sich beide aus dem Weg oder, was ich sehr lustig fand, spielten sich beide gegenseitig Streiche. Eine Aussprache zwischen beiden gab es bis dahin nicht und daher konnte ich Mila auch nicht verstehen, als sie dann zwei (max. drei) Wochen nach dem Einzug ein ganzes Wochenende nur mit Joris Sex hatte. Mir ging das einfach viel zu schnell, sodass ich mich auch nicht auf diese Szenen einlassen konnte.

Was störte mich aber wirklich im ersten Viertel der Geschichte?

Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe kam ich zu dem Entschluss, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt die Charaktere einfach zu oberflächlich waren und Mila für mich leider nicht sehr authentisch wirkte. Dazu kam, dass die Handlung für mich eher so dahinplätscherte und ich aufgrund der Triggerwarnung und der Fakten zum Buch etwas anderes erwartet hatte. Somit war ich ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt schon etwas enttäuscht. Einzig und allein der lockere, humorvolle Schreibstil fesselte mich, sodass ich weiterlesen wollte.

Doch dann nahm plötzlich die Geschichte wieder Fahrt auf!

Ich lernte die Charaktere kennen und ich stellte fest, dass sie doch viel tiefgründiger ausgearbeitet worden sind, als vermutet. Ich erfuhr nicht nur etwas über Joris und Mila, sondern auch über die Mitbewohner Annabelle und Florian sowie über Milas Mitstudentin Sophie. Alle diese Charaktere haben ihre eigene Geschichte und ihr Päckchen zu tragen. Als ich alle Charaktere richtig kennenlernen durfte, konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, auch wenn mir bis dahin noch immer eins fehlte: Die angekündigte Tiefe, durch die Triggerwarnung.

Doch diese folgte mit der Zeit und um mehr ich Joris kennen und lieben lernte, konnte ich sein widersprüchliches Verhalten nachvollziehen. Sein “bester Freund” kann einem wirklich Angst einjagen, während die anderen aus der Clique doch eher ein pubertierendes Verhalten meines Erachtens an den Tag legten. Auch Milas Vergangenheit ging mir sehr nah, auch wenn ich da noch immer tausend Fragezeichen im Kopf habe. Somit nahm die Tiefe kontinuierlich zu und die Triggerwarnungen machten Sinn. 

Je mehr die Geschichte an Tiefgründigkeit zunahm, desto mehr fieberte ich mit Joris und Mila mit und hoffte, dass beide ihr Glück fanden, denn beide hatten genug Negatives in der Vergangenheit erlebt. Doch dann folgte der Cliffhanger und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Mein Herz war regelrecht zerbrochen. 

Nun heißt es warten, warten, warten, bis endlich die Fortsetzung kommt, denn so kann ich diese Geschichte auf jeden Fall nicht stehen lassen.

Aufgrund des holprigen Starts, durch die fehlende Tiefe und der wenig ausgearbeiteten Charaktere zu diesem Zeitpunkt, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen und spreche dennoch eine Leseempfehlung aus. Aber beachtet bitte die Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, psychische und physische Gewalt und der Umgang mit dem Tod einer geliebten Person.

Lest ihr gerne Geschichten, die über mehrere Bände gehen oder bevorzugt ihr lieber in sich abgeschlossene Romane, nur mit widerkehrenden Charakteren?

„Morgen fangen wir an“ von Anja Pitzke

Eine sehr emotionale Geschichte über Krankheit und Tod.

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Heute möchte ich euch das Buch “Morgen fangen wir an” von Anja Pitzke vorstellen und gleich zu Beginn sagen: “Der Titel hat schon so viel Aussagekraft, dass er mich zum Nachdenken bringt!”

Am besten beginne ich mit dem Klappentext und dann erzähle ich euch etwas über den Aufbau des Buches, die Charaktere und wie sie auf mich wirkten.

“Als Ella erfährt, dass ihre Jugendliebe Luke todkrank ist, wirft sie das vollkommen aus der Bahn. Vor achtundzwanzig Jahren hat die beiden ein verstörendes Ereignis getrennt und Ella möchte jetzt um jeden Preis herausfinden, warum Luke sie damals verraten hat. Doch damit riskiert sie nicht nur ihre Ehe, sondern alles, was ihr bisher wichtig schien. Ein Wettlauf mit der gnadenlos ablaufenden Zeit beginnt, um mit Luke Vergangenes aufzuarbeiten und Klarheit über das zu bekommen, was sie immer noch mit ihm verbindet.”

Dieser Roman wurde in der Erzählperspektive geschrieben und hat insgesamt 42 Kapitel, welche in drei Teile eingeteilt sind.

Im ersten Teil ging es hauptsächlich um Ella, wie sie von Lukes Krankheit erfuhr und damit umging und wie sie sich beide in ihrer Kindheit bzw. Jugendzeit kennengelernt hatten. Im zweiten Teil lag der Fokus zwar mehr auf Lukes Vergangenheit und wie es ihm in seiner Kindheit und Jugendzeit ging, aber dennoch war die Hauptprotagonistin Ella. Im dritten und letzten Teil ging es vorwiegend um die Gegenwart, statt um die Vergangenheit. Hier stand der Krankheitsverlauf im Fokus, den ich sehr emotional und als sehr gut umgesetzt empfand, sodass ich am Ende sogar einige Tränen in den Augen hatte.

Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich am Anfang große Probleme hatte, in die Geschichte hinein zu kommen. Das lag zum einen am Schreibstil, der für mich etwas gewöhnungsbedürftig war, und zum anderen an den vielen Metaphern, Rückblenden und Träumen. Sehr oft wusste ich dadurch nicht, ob der Roman gerade in der Vergangenheit, Gegenwart oder nur in Ellas Gedankenwelt spielte. Das nahm mir leider öfter die Lesefreude. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Rückblenden mit Überschriften am Anfang der Kapitel markiert gewesen und die Metaphern und Gedankengänge etwas sichtbarer hervorgehoben worden wären.

Die Charaktere waren meines Erachtens alle gut ausgearbeitet, auch wenn ich selbst bis zum Schluss nicht mit Ella warm wurde. Sie wirkte auf mich sehr distanziert und überheblich. Was mich am meisten an ihr störte oder besser, was mich an ihr wahnsinnig machte war, dass sie einfach nicht mit ihrem Ehemann (Marc) reden wollte. Er ging so extrem einfühlsam mit ihr um, zeigte Verständnis, ohne zu wissen, warum sie sich so abweisend ihm gegenüber verhielt. Ich verstand bis zum Schluss nicht, warum sie nicht mit ihm sprechen wollte. Erst als sie merkte, dass es nicht so ging, wie sie es sich vorgestellt hatte, war ihr Ehemann wieder gut genug und sie sauer, als er selbst Distanz zu ihr aufgebaut hatte (was ich voll und ganz verstehen konnte). Deshalb hatte ich die ganze Zeit, bis auf das letzte Kapitel, das Gefühl, sie hält sich ständig eine Tür offen, um sich nicht entscheiden zu müssen.

Marc war mir somit sehr sympathisch, genauso wie die beiden Söhne von Ella. Sie kamen mir sehr reif und tiefgründig rüber, was ich sehr gut fand. Leider hatten sie aber keinen großen Einfluss auf ihre Mutter.
Bei Luke brauchte ich eine Weile, bis ich ihn in mein Herz schloss, denn am Anfang wirkte er auf mich komplett anders, als wie er am Ende war. Deshalb ging mir seine Geschichte sehr nah und das lag nicht nur an seiner Krankheit und deren Verlauf, sondern auch an seiner Vergangenheit.

Aufgrund der verwirrenden Szenen in jedem Kapitel und meiner Abneigung der Protagonistin gegenüber, vergebe ich 3,5 Sterne. Dennoch möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen. Das Thema “Krankheit und Tod“ wurde sehr tiefgründig behandelt und realitätsnah beschrieben.

Lest ihr Bücher über solche Themen oder bevorzugt ihr nur welche, mit einem guten Ende?

„Tödliche Trauben“ von Evelyn Kühne

Ein spannender Krimi, der von allem etwas hat: sympathische Charaktere, eine tolle Kulisse und ein Fall, der einen bis zum Schluss fesselt.

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Nun möchte ich euch endlich den zweiten Teil der Reihe “Ein Meißen-Krimi” von Evelyn Kühne vorstellen, der mich, wie die anderen Kriminalfälle von ihr, in den Bann gezogen hat.

In “Tödliche Trauben” geht es diesmal um einen Mord, kurz vor der Wahl der neuen Meißner Weinkönigin. Doch lest am besten selbst den Klappentext:

“Drei schöne Frauen, ein exklusives Fotoshooting, eine Leiche. Kurz vor der Wahl der neuen Meißner Weinkönigin wird eine der Kandidatinnen ermordet. Patricia Strathmann, Winzertochter aus der Stadt an der Elbe, liegt tot im idyllischen Proschwitzer Weinberg. Vergiftete Trauben beförderten sie ins Jenseits, ihre zwei Rivalinnen überleben. Schnell steht fest: Beim Kampf um die goldene Weinkrone waren Neid, Betrug und verletzte Gefühle im Spiel. Und es stellt sich die Frage, ob der Giftanschlag wirklich Patricia Strathmann galt, obwohl auch deren Weste nicht so blütenweiß ist, wie zunächst angenommen. Zum Glück kann Kommissar Winter aus Dresden wieder auf das Insiderwissen seines Meißner Kollegen Stier bauen. Zunächst führen alle Spuren in Sackgassen. Bis plötzlich scheinbar alles auf eine Person deutet. Wäre da nicht Winters Bauchgefühl, das mal wieder eine vollkommen andere Sprache spricht.”

Dieser Teil hat mich wieder voll und ganz überzeugt und ich fühlte mich regelrecht gefangen in der Geschichte. Grund dafür war wie immer der leichte und lockerere Schreibstil in der Erzählperspektive. Aber auch drei Punkte, die im Zusammenspiel den Roman für mich perfekt machten – sympathische Charaktere, eine tolle Kulisse und ein Fall, der mich bis zum Schluss gefesselt hat.

Da ich aufgrund des ersten und dritten Teiles den Kommissar Mark Winter und seinen Kollegen Jens Stier (Polizist) schon kannte, freute ich mich sehr über das Wiedersehen mit ihnen. Besonders toll fand ich, dass auch wieder Marks Familie einen großen Stellenwert bekam. 

Der zweite Punkt, warum ich mich in dieser Geschichte wohlfühlte war, dass die Kulisse einfach traumhaft war und der Fall erneut in Meißen spielte.

Nun aber zum letzten und wichtigsten Punkt: Die Handlung.

Erneut schaffte es die Autorin offensichtliche Gründe für den Mord in den Wind zu schlagen, um dann neue und überraschende Motive für den Mord anzubringen. Ich schwanke zwischendurch immer wieder, wer es nun wirklich gewesen sein könnte. Irgendwann hatte ich dann eine Vermutung, aber verstand nicht, warum diese Person es gewesen sein sollte. Somit schaffte es die Autorin mich gerade wegen der Warum-Frage an die Geschichte zu fesseln. Als ich am Ende die Zusammenhänge verstand, war ich sehr überrascht, denn damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. 

Dennoch habe ich eine kleine Sache, die ich etwas schade fand. Trotz Epilog fand ich das Ende etwas zu schnell und hätte mir gut vorstellen können, den Inhalt vom Epilog etwas ausführlicher und ohne kurzen Zeitsprung zu lesen.

Da mich aber der Rest komplett überzeugt hat und ich mehr als schöne und auch grübelnde Lesestunden hatte, gebe ich diesem Buch von Herzen volle 5 Sterne und freue mich schon riesig auf einen vierten Teil mit Jens Stier, Peggy (Marks Assistentin), Mark Winter und seine Familie. Vielleicht habe ich ja auch Glück, noch etwas mehr von Peggy und Jens zu erfahren.

Kennt ihr diesen Krimi schon und ahntet ihr, wer der Mörder war? (Aber bitte aufpassen, dass ihr nicht ungewollt spoilert. 🙂)