Eine Geschichte, die erst am Ende Sinn ergibt.
[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]
Heute habe ich für euch mal ein komplett anderes Buch und ich bin mir selbst noch nicht so richtig im klaren, wie ich es euch am besten vorstellen und beschreiben kann. Denn die Geschichte machte für mich bis zu 80% keinen Sinn und wirkte somit für mich sehr oberflächlich.
Doch bevor ich euch das genauer versuche zu erklären, möchte ich euch erst einmal den Klappentext zu “Ein Herzschlag voller Träume” den ersten Teil der Reihe “Herzwünsche” von T. D. Schillerhof zeigen.
“Für seinen Jugendtraum muss man kämpfen! Das denkt sich Lina, die erfolglos ein Casting nach dem anderen absolviert, um endlich Schauspielerin zu werden. Statt Karriere zu machen jobbt sie in einer Bäckerei und gibt sich aussichtslosen Affären hin, die ihr nicht guttun. Denn Lina hütet ein dunkles Geheimnis.
Auch der attraktive Draufgänger Mike steht vor einem Neuanfang. Nach einem schweren Motorradunfall und der Trennung von seiner Freundin ist er auf der Suche nach einer neuen Bleibe – und zieht in die Wohnung neben Lina.
Ein äußerst kurioser Zwischenfall wird beide bald verbinden. Als sich dann für Lina die einmalige Gelegenheit ergibt, in Babelsberg für die weibliche Hauptrolle in „Der Zauberer von Oz“ vorsprechen zu können, schlägt das Schicksal mehrmals zu und ausgerechnet Mike der für das Showbusiness nicht sehr viel übrig hat, scheint ihre einzige Rettung zu sein. Und wie sagt man so schön: Gegensätzen ziehen sich an. Doch wird das auch für die Beiden gelten? Und wird Mike je die Wahrheit über Lina erfahren?”
So, aber jetzt: Was meine ich mit oberflächlich?
Das ist bei diesem Buch nämlich gar nicht so leicht zu erklären, denn diese Geschichte nimmt plötzlich eine unerwartete Wendung und man versteht erst im Nachhinein das Verhalten von Lina, das mir bis dahin sehr unrealistisch vorkam. Ihr Verhalten wirkte für mich oft aufgesetzt, übertrieben und auch widersprüchlich. Somit wurde ich zu keiner Sekunde wirklich warm mit ihr und las das Buch eigentlich hauptwiegend nur wegen Mike. Ihn und seinen Part mochte ich nämlich von Anfang an sehr. Auch die anderen Nebencharaktere, wie der alte Herr Fichtner und Linas Freundin, sowie ihr sehr menschlicher Chef, fand ich authentisch.
Aufgrund der Wendung am Ende nehme ich Linas Verhalten aus meinem Bewertungsbogen heraus, auch wenn ich mir persönlich das Kapitel 31 schon als Prolog gewünscht hätte. So wäre ich nicht in die Frustration gekommen und hätte mehr Freude beim Lesen von ihrem Part gehabt.
Zum Schluss möchte ich noch auf den Schreibstil, den Spannungsverlauf und auf die Erklärung eingehen, warum ich diesem Buch dennoch nur 3,5 Sterne gegeben habe.
Der Autor hat einen sehr leichten und lockeren Schreibstil und ich fand es sehr toll, dass er nicht lange brauchte, bis er in einem Kapitel zum Punkt kam und sich nicht in Nebensächlichkeiten verlor. Somit flogen die Seiten nur so dahin. Ab und an gab es mal kleine Fragezeichen, die durch anteasern auftauchten, aber dann nicht weiter beachtet wurden. Aber wiederum andere Teaser wurden viel später wieder angesprochen und brachten dadurch Spannung bis zum Schluss. Auch die Beschreibung der Annäherung von beiden Protagonisten fand ich sehr gut beschrieben und hat perfekt zu einem Liebesroman gepasst.
Warum gebe ich diesem Buch aber trotzdem nur 3,5 Sterne?
Für mich gab es in diesem Buch viel zu viele Zufälle und auch das bewusste schauspielerische Verhalten von Lina im Alltag, waren zwar lustig gemacht, aber für mich fehlte da leider die Empathie zum Gegenüber (z. B. einen Bekannten bei einem Meeting anrufen, um für ein Casting zu üben / an einer Raststätte eine Beschwerde als Übung zu sehen und sehr übertrieben bösartig darauf reagieren). Zudem wurden viele Klischees in den Dialogen angesprochen und durchgekaut. Bis zu einem bestimmten Grad fand ich es amüsant, aber irgendwann wurde es mir zu viel.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich mir doch etwas anderes von diesem Buch erwartet hatte und ich den tiefgängigen Sinn hinter der Geschichte zwar sehr gut fand, aber dies für mich leider nicht sehr gut umgesetzt wurde.
Lest ihr Bücher bis zu Ende, die euch nicht von Anfang an abholen oder brecht ihr auch einmal Bücher ab?
Gerne würde ich mich darüber mit euch austauschen.