Eine emotionale Liebesgeschichte über einen jahrelangen Hass zweier Familien, die Nazizeit und den 2. Weltkrieg.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Am Anfang brauchte ich leider etwas, um in die Geschichte zu kommen. Grund dafür war, dass mir persönlich “das Aktive dabei sein” fehlte. Vieles wurde nur beschrieben und daher konnte ich nicht richtig mitfiebern und mitleiden. Dazu kam, dass mich Heddas Geschichte nicht wirklich abholte und ihr Part mich sehr oft aus dem Lesefluss von Ottilia heraus riss. Was auch mein größtes Manko an diesem Buch ist.

Durch diese Unterbrechungen wurden oftmals spannende und emotionale Szenen abgehakt und die offenen Fragen kurz in einem Gespräch zwischen Hedda und Sascha oder Daniel aufgeklärt oder blieben offen. Somit habe ich leider noch immer offene Fragen, da einzelne kurze Handlungsstränge dann einfach im Sand verliefen und es woanders einfach weiterging. 

Was mich aber in den Bann zog und mich an das Buch fesselte, waren die Schicksalschläge, die Ottilia und Eduard gemeinsam überstehen mussten.

Zum einen der jahrelange Familienstreit. Dieser zog sich von Generation zu Generation weiter und niemand von den Lebenden konnte am Ende wirklich sagen, warum sie damit nicht einfach abschließen konnten. Dazu kamen die Feindseligkeiten, die Ottilia und Eduard ertragen mussten, Amonsgeschichte (ist zwar sehr blöd ausgedrückt, aber aufgrund von Spoiler, kann ich es nicht anders erklären) und natürlich die Beschreibung der damailige Zeit.

Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die Nazizeit und auch den 2. Weltkrieg beschrieb. Hier hatte ich stellenweise, trotz der schon oben genannten Kritikpunkte, Tränen in den Augen. Ich konnte förmlich spüren, wie beide durch den Judenhass, die Wehrpflicht, die Angst während des Krieges, und vieles mehr, litten. 

Während ich dies las, konnte ich mir so gut vorstellen, wie schwer es damals war und wie viel unnötiges Leid in dieser Zeit vielen widerfahren ist. Dieses Buch half mir zu verstehen, wie es meinen eigenen Großeltern damals wirklich ergangen ist und kann sie dadurch noch viel mehr verstehen, welches Trauma sie ein Leben lang begleitete.

Zum Schluss möchte ich noch kurz etwas sagen, was mich sehr begeistert hat. Ich fand es faszinierend, wie Ottilia sich für ihre eigene Mode einsetzte, obwohl zu dieser Zeit bunte Röcke und Unterwäsche mit Rüschen als sündhaft angesehen wurden. Wenn ich bedenke, wie heutzutage unsere Mode ist, war das damals nichts dagegen. Deshalb fand ich den Hass, der ihr entgegengebracht wurde, sehr “interessant” und fand Ottilia sehr, sehr mutig, dennoch an ihrem Traum festzuhalten.

Deshalb gebe ich diesem Buch, trotz der genannten Mängel, 4 von 5 Sterne und freue mich schon auf ein weiteres Buch von ihr, welches wieder in der damalige Zeit spielen wird.

Mögt ihr Bücher, die in der damaligen Zeit spielen?

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