Eine schöne Geschichte über Freundschaft, Liebe und Vergangenheitsbewältigung.
[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]
Heute möchte ich euch den 10. Band der „Barfußreihe“ von Hannah Siebern vorstellen, der 10 Jahre nach dem ersten Band erschien. Auch wenn man merkt, dass ein ganzes Jahrzehnt zwischen diesem und den anderen Bänden liegt, schenkte er mir eine schöne Lesezeit.
Doch bevor ich mit euch genauer meine Leseeindrücke teile, hier erst einmal der Klappentext von “Barfuß über Muscheln”.
“Rike hat ein außergewöhnliches Hobby. Sie schreibt den Namen jeder Person, die sie kennenlernt, auf eine Muschel und steckt sie in ein Glas. Es gibt für jeden das passende Exemplar in ihrer Sammlung. Doch für Ethan Wilson wäre selbst ein löchriges altes Schneckenhaus noch zu gut.
Der überhebliche Weiberheld ist der beste Freund von Rikes Bruder und noch dazu ihr neuer WG-Partner, als sie aus einer kleinen Küstenstadt nach London zieht, um sich vor ihrer Vergangenheit zu verstecken. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln und vielleicht steckt in einem löchrigen Schneckenhaus mehr, als Rike zu Beginn erwartet hätte …”
Die Geschichte hat mich von Anfang an mit der Entwicklung zwischen Rike und Ethan begeistert. Ich fand es wunderschön mitzuerleben, wie sich die beiden Schritt für Schritt annähern. Der Prozess war so echt dargestellt, dass ich die Veränderung ihrer Beziehung förmlich spüren konnte. Besonders gefallen hat mir die Idee mit dem Muschelglas. Ich fand es richtig schön, dass das Muschelglas bis zum Ende eine zentrale Rolle spielte. Es verleiht der Geschichte einen roten Faden und einen besonderen Abschluss.
Gleichzeitig hat mich Rikes Vergangenheit sehr berührt, denn die immer wiederkehrenden Anspielungen, was damals vorgefallen war, weshalb sie sich nicht von ihrem Freund trennen konnte, haben mich regelrecht ans Buch gefesselt.
Trotzdem muss ich sagen, dass einige Dinge meinen Lesegenuss getrübt haben. Man merkt deutlich, dass dieser Band viele Jahre nach den ersten Teilen geschrieben wurde und sich stark an aktuellen New-Adult-Trends orientiert. Leider nehmen die ständigen Anspielungen auf das Thema Sex zu viel Raum ein. Außerdem, der ständige Versuch, Vorurteilen entgegenzuwirken und Klischees zu brechen, wurde mir irgendwann zu viel. Dadurch ging für mich die gewohnte Tiefe verloren, die ich an dieser Reihe so liebte.
Das Ende war spannend und emotional, eine Mischung, die ich sehr mochte. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass das tiefgründige Thema der Vergangenheit mehr Raum bekommen hätte. Es wurde oft nur kurz angeschnitten, an einer Stelle ausführlich behandelt und danach schnell abgehakt. Das fand ich schade, denn diese Aspekte hätten der Geschichte mehr Tiefe geben können, so wie ich es auch aus all den anderen Bänden kannte.
Dennoch wuchsen mir alle Charaktere – Rike, Ethan und auch Lasse – bis zum Schluss sehr ans Herz. Ich gebe diesem Band 4 Sterne und kann sagen, dass ich trotz meiner Kritikpunkte eine tolle Lesezeit hatte.
Wie wichtig ist es euch, dass lang erwartete Fortsetzungen den Stil der vorherigen Bände beibehalten?