Spannender Fall, aber zu viele Stolpersteine. Ich konnte nicht ganz eintauchen.
[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]
Heute möchte ich euch den dritten Band „Eine Leiche mit Meerblick“ der Buchreihe „Zypern-Krimi“ von Tina Wälde vorstellen.
Worum geht es in diesem Krimi?
“Den 50. Geburtstag entspannt mit Freunden bei einer Bootstour zur Blue Lagoon feiern – ein perfekter Plan! Doch das Leben hat andere Pläne für Panagiotis „Pana“ Polychroniadis. Eine schockierende Entdeckung beendet seinen Festtag jäh. Erneut findet sich der Café-Besitzer unfreiwillig in einem mysteriösen Mordfall wieder. Sein tölpelhafter Cousin, der örtliche Kommissar, versteift sich auf einen einzigen Verdächtigen und tappt wieder einmal im Dunkeln. Pana beschließt trotz allem, seinen geplanten Tauchkurs anzutreten – und verstrickt sich dabei tiefer in den Fall, als ihm lieb ist. Doch damit nicht genug: Plötzlich taucht seine Ex-Frau auf der Insel auf und bringt seine frisch erblühte Beziehung zu Ute ins Wanken. Kann Pana den wahren Täter enttarnen, bevor er selbst in gefährlich tiefes Wasser gerät?”
Die Geschichte ließ sich von Beginn an flüssig lesen, und wie schon in den vorherigen Bänden hatte ich direkt wieder Bilder im Kopf. Das zypriotische Setting, die Eigenheiten der Charaktere und der gut durchdachte Fall haben mich wieder mitgenommen.
Doch auch wenn ich mich auf das Wiedersehen mit den Figuren gefreut habe, hatte ich diesmal mit einigen Stolpersteinen zu kämpfen. Die Cliffhanger, die eigentlich Spannung erzeugen sollten, haben mich regelmäßig aus dem Lesefluss gerissen. Statt mich neugierig auf das nächste Kapitel zu machen, musste ich mich jedes Mal neu in die Szene einfinden, was mein Mitfiebern stark beeinflusst hat. Dadurch blieb das Leseerlebnis für mich leider eher oberflächlich.
Ute handelte mir stellenweise zu kindisch. Für ihr Alter waren einige Reaktionen schwer nachvollziehbar, was meine Verbindung zu ihr beeinträchtigt hat. Auch verstand ich irgendwann Pana nicht mehr ganz. Sein ständiges Hin und Her war für mich anstrengend und machte es mir schwer, seine Handlungen diesbezüglich nachzuvollziehen.
Auch das Ende kam mir zu abrupt. Die Auflösung des Falls war mir am Ende viel zu schnell abgehandelt. Ich hätte mir generell sehr gewünscht, als Leserin näher an den Ermittlungen und wichtigsten Gesprächen dabei zu sein, also mitten in den Szenen, nicht nur im Nachhinein durch andere Gespräche davon zu erfahren.
Positiv hervorheben möchte ich den eigentlichen Kriminalfall. Er war durchdacht, bis zum Schluss spannend und mit einem guten Gespür für Wendungen erzählt. Auch an die Szenenwechsel habe ich mich ab dem letzten Viertel etwas gewöhnt gehabt. Sie wirkten zum Ende hin stimmiger und haben den Rhythmus der Geschichte nicht mehr so stark gestört wie zu Beginn.
Dass der Band nicht unabhängig lesbar ist, hat mich persönlich übrigens nicht gestört, im Gegenteil. Da ich alle bisherigen Teile kenne, habe ich mich über das Wiedersehen mit den bekannten Figuren gefreut und fand es schön, ihre Entwicklungen weiterzuverfolgen.
Für mich war es somit ein solides Leseerlebnis mit einigen Schwächen im Detail, aber einem spannenden Fall, den ich gern verfolgt habe. Deshalb vergebe ich diesem Band leider nur 3 Sterne, bin aber dennoch gespannt, wie es weitergeht, vor allem, da die Geschichte mit einem Cliffhanger und einem offenen Ende rund um die Charaktere endet.
Wie wichtig ist es euch bei Krimireihen, dass jeder Band für sich lesbar ist oder liebt ihr das Wiedersehen mit vertrauten Figuren genauso sehr wie ich?