Ein Band, der mich trotz Schwächen fesselte, mich aber weniger berührte als seine Vorgänger.
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Heute möchte ich euch den dritten Band der „Niemannswelt“ von Carina Bartsch genauer vorstellen. „Mit dem Kopf in den Wolken, mit den Füßen in Beton“ ist genauso wie seine Vorbände nicht unabhängig voneinander lesbar.
“Zoes Reise in den Nationalpark hat Spuren hinterlassen. Das dunkle Familiengeheimnis verfolgt sie wie ein Schatten. Sie fühlt sich immer fremder in der Gesellschaft und muss trotzdem funktionieren.
Gleichzeitig wird das Verhältnis zu Professorin Sinclair undurchsichtiger. Zoe kann schwer einschätzen, ob ihre Chefin eine Freundin oder Feindin ist. Als sie dann auch noch etwas Unglaubliches erfährt, verstärkt sich ihr Misstrauen. Mehr und mehr wird Zoe bewusst, in welchem Albtraum Flynn gefangen ist.
Sie weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Ihre Welt gerät weiter aus den Fugen – nur Flynn gibt ihr Halt. Bei ihm spürt sie die Sicherheit und Vertrautheit, die ihr überall sonst fehlt. Ausgerechnet seine Zelle wird zum Ort der Zuflucht für sie. Obwohl sie weiß, dass es ein Fehler ist, klammert sie sich an Flynn fest. Die Sehnsucht wächst und die Gefühle werden unkontrollierbar. Sie kommen sich näher.
Und dann passiert, worauf wir alle gewartet haben.”
Dieser Band hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits habe ich das Buch innerhalb von nur drei Tagen verschlungen – trotz der vielen Seiten. Grund dafür war, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Zoe und Flynn weitergeht. Andererseits muss ich jedoch sagen, dass dieser Teil für mich bisher der schwächste der Reihe war.
Für meinen Geschmack zog sich die Handlung sehr in die Länge. Über weite Strecken passierte nicht viel und die Träume von Zoe empfand ich als unnötig. Auch wenn sie sicherlich tiefere Einblicke geben sollten, rissen sie mich immer wieder aus dem Lesefluss und wirkten für die Handlung eher störend.
Besonders schwierig war für mich auch die Fülle an Spiceszenen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass in Flynns Zelle kaum noch etwas anderes geschah. Hier hätte ich mir deutlich mehr emotionale Nähe gewünscht – Gespräche, Vertrauen, ein echtes Kennenlernen jenseits des Körperlichen. Gerade, weil es so viel Potenzial gegeben hätte, die Beziehung zwischen beiden durch ehrliche Worte und gemeinsames Handeln stärker zu vertiefen. Ich hätte es spannend gefunden, wenn sie zusammen beispielsweise falsche Protokolle erstellt hätten, die sie enger miteinander verbunden hätten.
So blieb mir an vielen Stellen das Gefühl, dass die Handlung zu sehr im Stillstand verharrte. Das hat es für mich zu einem zähen Leseerlebnis gemacht, auch wenn ich gleichzeitig nicht aufhören konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Somit gebe ich diesem Buch 3,5 von 5 Sterne und hoffe, dass der 4. Band der Reihe mich wieder emotional mehr mitnimmt.
Wie wichtig ist euch in Liebesgeschichten die Balance zwischen körperlicher Anziehung und echter emotionaler Nähe?
