Eine berührende Internatsgeschichte über Schmerz, Hoffnung und den Kampf gegen die Depression.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

Heute möchte ich euch den achten Band „Das Fühlen meines Schmerzes“ der Sternenmeer-Reihe von Lea-Sophie Schwarzat vorstellen. Hier handelt es sich um eine Internatsromance mit Depressionen und einem Familiengeheimnis.

Ein Festival und Liliahs Leben ist nicht mehr, wie es einmal war, doch sie weiß, dass sie Emely wahrscheinlich nie wiedersehen wird. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als von Zuhause wegzukommen. Da kommt die Nachricht, dass ihre Mutter sie ins Internat „Sternenmeer“ schickt, perfekt.

Was Liliah nicht geahnt hat: Dort beginnt das Gefühlschaos und die innere Zerrissenheit erst so richtig. Plötzlich steht Emely wieder vor ihr, doch sie scheint sich nicht mehr an Liliah erinnern zu wollen. Liliahs Welt zerbricht immer weiter, sie rutscht ab und dann ist da auch noch Katalina, die ihr den Schmerz ihres Lebens zufügt.

Kann Liliah wieder einen Sinn im Leben finden? Haben Emely und Liliah eine Chance? Und was hat es mit diesem Familiengeheimnis auf sich, das alles durcheinanderbringt?

Sehr schnell hatte mich die Geschichte abgeholt und in ihren Bann gezogen. Grund dafür war bestimmt auch, dass ich selbst derzeit unter Depressionen leide, weshalb ich mich somit extrem mit Liliah und ihrer inneren Zerrissenheit vollkommen identifizieren konnte. Daher kann ich auch sagen, dass die Autorin das Thema mit großer Authentizität und Feingefühl behandelt hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Liliah und Emely hat mich persönlich zwar nicht ganz abgeholt, doch war auch für mich ihre enge und liebevolle Bindung in jeder Szene spürbar gewesen. Emelys Ängste waren für mich ebenso greifbar wie Liliahs Verzweiflung, weshalb ich  die beiden Mädchen sehr schnell in mein Herz geschlossen hatte.

Einen richtigen Wutanfall bekam ich allerdings jedesmal beim Verhalten von Liliahs Mutter. Ihre Worte und ihr Umgang mit Liliah haben mich so sauer gemacht, dass ich am liebsten ins Buch gekrabbelt wäre, um ihr meine Meinung zu geigen. Umso wohltuender fand ich dagegen die Betreuerin und die Lehrerin im Internat „Sternenmeer“. Solche Pädagoginnen wünsche ich mir in der Realität viel öfter.

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt allerdings: An manchen Stellen fühlte ich mich durch ständige Wiederholungen aus dem Lesefluss gerissen. Ich habe das Buch in einem Zug gelesen und brauchte nicht immer wieder dieselben Erklärungen. Auch hätte ich mir gwünscht, dass die Autorin wichtige Aussagen, die in diesem Fall wirklich X-Mal gesagt werden müssen, immer mal mit anderen Worten formuliert hätte, genauso wie Liliahs Gedankenspirale. Inhaltlich war aber alles realitätsnah und sehr gut umgesetzt.

Trotz dieses Makels vergebe ich sehr gerne 4,5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung an alle aus, die tiefgründige und authentische Geschichten über Depressionen lesen möchten. 


Wie geht ihr beim Lesen mit Geschichten um, die eigene Erfahrungen oder innere Wunden berühren? Geben sie euch eher Kraft oder ziehen sie euch auch manchmal zu sehr hinein?

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