Eine Thriller-Krimi-Geschichte, die sehr spannend begann, dann langatmig wurde und ab der Hälfte zunehmend Verwirrung stiftete.

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Heute möchte ich euch das Buch “Der perfekte Verlobte” von T.J. Brearton genauer vorstellen. Es handelt sich hier um einen Thriller, der im DP-Verlag erschienen ist.

Als Julie früher von einer Konferenz zurückkehrt, erwischt sie ihren Verlobten mit einer fremden Frau im Bett. Doch der nächste Schlag folgt, als Colton behauptet Julie noch nie in seinem Leben gesehen zu haben. Bevor sie die Situation begreifen kann, stürmt eine Gruppe bewaffneter Männer ins Haus. Julie und Colton werden als Geiseln genommen und in eine abgelegene Hütte im Hinterland verschleppt. Und damit hat der Albtraum gerade erst begonnen. Denn Colton beharrt weiterhin darauf, dass er Julie nicht kennt, und lässt sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Hat sie sich die letzten fünf Jahre nur eingebildet? Während Julie in einem Netz aus Lügen und Geheimnissen gefangen ist, setzen die Ermittler alles daran, den ungewöhnlichen Fall zu lösen. Doch je tiefer sie graben, desto klarer wird: Die Entführung ist nur die Spitze eines gefährlichen Eisbergs.

Schnell holte mich der Autor ab, sodass ich das erste Drittel dieses Buches förmlich verschlang. Der mitreißende Schreibstil und die drängende Frage, warum Julies Verlobter sie verleugnete, zogen mich sofort in die Geschichte hinein. Bis dahin fieberte ich regelrecht mit Julie mit und hoffte inständig, dass für beide alles gut ausgehen würde.

Doch dann wechselte der Focus auf das Ermittlerteam, und leider verlor ich dabei den Faden. Dieser Part langweilte mich zunehmend, da ich bereits aufgrund der Hauptgeschichte die Zusammenhänge kannte. Als die Geschichte schließlich wieder zu Julie und ihrer Entführung zurückkehrte, brauchte ich eine Weile, um in die Handlung zurückzufinden. Leider kam danach ständig immer wieder ein Cliffhanger, nur um den Fokus erneut auf das Ermittlerteam zu lenken. Erst, als auch das Ermittlerteam auf den Cliffhanger stieß, ging die Hauptgeschichte weiter. Diese ständigen Wechsel fand ich sehr störend, da sie mich jedesmal aus der Handlung rissen und es mir hinterher schwer fiel, mich wieder reinzudenken. Außerdem langweilten mich diese Passagen.

Ich glaube, wenn sich der Autor für eine klare Richtung entschieden hätte – entweder Thriller oder Krimi – hätte er im Mittelteil viel mehr Spannung aufbauen und damit der Geschichte mehr Tiefe verleihen können.

Im letzten Drittel war die Handlung für mich sehr verwirrend. Zwar sollte dies die Spannung wieder anheben, aber leider gelang es dem Autor nicht, mich zu fesseln. Alles wirkte am Ende sehr konstruiert, insbesondere weil eine mögliche Auflösung – die ich als Nicht-Thriller-Leserin einmalig fand und die mich wirklich überzeugt hätte – weiter zerlegt wurde, wodurch die Wirkung verpuffte.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mehrmals kurz davor war, die Geschichte abzubrechen. Dennoch wollte ich unbedingt wissen, wie es am Ende wirklich zu dieser Entführung kam.

Da mich der Anfang sehr packte und die Verwirrung mich bis zu einem gewissen Punkt überzeugte, vergebe ich – mit einem Auge zugedrückt – gerade noch 3 Sterne.

Zum Schluss möchte ich noch einen Hinweis geben: Wer empfindlich auf häufige religiöse Ausrufe wie „Jesus Maria“ oder „Oh mein Gott“ reagiert, sollte diese Geschichte besser meiden. Gott wird etwa 45-mal und Jesus 12-mal als bloßer Ausruf verwendet, in manchen Kapiteln sogar mehrfach auf wenigen Seiten.


Was denkst du, kann eine Geschichte gewinnen oder verlieren, wenn sie ständig zwischen verschiedenen Erzählperspektiven wechselt?

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