Zwei emotionale Lebensgeschichten, die miteinander verwoben sind.
[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]
Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen, welches mir zu Beginn allerlei verschiedene Gefühle bescherte und zum Schluss mich aber etwas enttäuscht zurückgelassen hatte.
Als mich die Autorin Rita Maffini fragte, ob ich Interesse hätte, ihr Buch “Die Puppe wusste es” als Hörbuch zu hören und darüber zu bloggen, war ich sehr schnell bei einem “ja”. Wer mich mittlerweile kennt weiß, dass ich tiefgängige Themen in Büchern bevorzugt lese und als ich die Wörter “Selbstmord” und “traurige Vergangenheit” las, war ich sofort Feuer und Flamme. Mich interessierte es blendend, wieso die Protagonistin Mariam an Selbstmord dachte und was ihr so extrem schreckliches widerfahren war. Genau diese Frage stelle ich mir nämlich sehr oft im Alltag, wenn ich wieder von diesem Schicksal gehört habe. Was gibt es für schreckliche Gründe, dass man wirklich keinen anderen Ausweg mehr sieht, außer diesen?
Somit begann ich voller Vorfreude mit dieser Geschichte. Schnell stellte ich fest, dass diese Geschichte mich wirklich an meine eigenen Grenzen bringen konnte. Aber an dieser Stelle sollte ich euch erst einmal den Aufbau des Buches erläutern, damit ihr mir überhaupt folgen könnt.
Das Buch wurde in 6 Teile aufgeteilt und beginnt mit Mariams Erzählung ihrer Lebensgeschichte und danach folgt die Erzählung von Tjomme und seiner Vergangenheit, wobei Mariams Geschichte am ausführlichsten erzählt wird.
“Das Schicksal führt an einem heißen Sommertag in Barcelona zwei sehr unterschiedliche Menschen zusammen: Die Architektin Mariam und Tjomme, den Arzt im Ruhestand. Die junge Frau ist selbstmordgefährdet. Tjo gelingt es, dass Mariam sich ihm öffnet und über ihre traurige und turbulente Vergangenheit erzählt.” (Auszug aus dem Klappentext)
Diese beiden Teile brachten mich an meine eigenen Grenzen. Die schrecklichen Schicksaalschläge gingen mir sehr nah, sodass ich das Buch nach wenigen Kapiteln erst einmal zur Seite legen musste, da ich das Gehörte einfach nicht verarbeiten konnte. Ich stand mit meinem Putzlappen in der Hand da und ließ das Gehörte Revue passieren.
Danach tat ich mich sehr schwer, das Buch wieder zur Hand zu nehmen, aber da ich dankbarerweise diese Geschichte im Buddyread mit einer guten Bloggerbekannten las, raffte ich mich wieder auf und war sehr dankbar, dass ich mit ihr über das Gelesene sprechen konnte.
Da ich diesmal auf die sehr authentische, tiefgründige und bildhafte Beschreibung vorbereitet war, konnte ich ab da an die ersten beiden Teile in einem Rutsch weiterhören. Auch wenn die realitätsnahen Schicksalsschläge oftmals übertrieben beschrieben waren, fand ich es aufgrund des fiktiven Charakters nicht schlimm. Einzig und allein störten mich nur einige Logikfehler bzw. offenen Handlungsstränge, die urplötzlich doch wieder wichtig waren, aber für mich dadurch eher aufgesetzt wirkten.
Im Teil 3 und 4 erfuhr ich als Leserin folgendes:
“Das Leben der beiden gerät durch dieses Treffen gründlich aus den Fugen. Obwohl sie füreinander Fremde sind, werden Mariam und Tjo feststellen, dass sie viel mehr verbindet, als sie ahnen.” (Auszug aus dem Klappentext)
Und an dieser Stelle muss ich sagen, dass ich gegen Ende mit der Aufklärung gerechnet hatte und ich mich bis dahin eher fragte. “Aber wie?” Das “wie” überzeugte mich zwar sehr und das fand ich auch sehr, sehr emotional, wie schon die Erzählungen aus den ersten beiden Teilen, doch wie beide zu ihrer Erkenntnis gelangten, war für mich etwas unlogisch und schwer nachvollziehbar. Aber damit konnte ich noch einigermaßen umgehen. An dieser Stelle hätte ich mir das Ende der Geschichte gewünscht und dem Buch liebend gerne 4,5 Sterne gegeben.
Doch dann folgte Teil 5 und 6 und dieser zerstörte für mich die Authentizität und die Begeisterung an der Geschichte. Ich verlor komplett den Bezug zu Mariam, die mir bis dahin sehr ans Herz gewachsen war. Diese beiden Teile wirkten auf mich sehr konstruiert und aufgezwungen. Während ich diese beiden Teile hörte, war ich oftmals abgelenkt, da mich diese stellenweise sogar langweilten. Ich fand es sehr ungünstig, den Erzählstil “Berichten” in der Gegenwart fortzusetzen und die überraschende Wendung überzeugte mich kein bisschen. Mir hätte hier einfach das dabei sein, als Recherche, gereicht und einige vergangene Handlungsstränge plötzlich wieder anzusprechen, fand ich sehr unrealistisch, unpassend und langatmig.
Somit bleibt mir leider nichts anderes übrig, als diesem doch sehr besonderen Buch nur 3,5 Sterne zu geben, denn die letzten 25% haben mir leider nicht mehr gefallen.
Hattet ihr auch schon Bücher, die euch sehr gefesselt haben, aber das Ende einfach nur unnötigerweise in die Länge gezogen wurde?