„Drei Arten Schuld: Wenn Liebe geht“ von Juliane Schmelzer

Eine einmalige Geschichte, die eine sehr wichtige Botschaft bereithält: „Es gibt nicht immer nur einen Schuldigen, oftmals sogar viele.“

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

“Drei Arten Schuld: Wenn Liebe geht” ist der erste Band der “Hauptstadt Liebesromanreihe” von Juliane Schmelzer, welcher mich total gefesselt hat.

“Tragische Ereignisse haben die Brüder Dean und Ben vor Jahren entzweit. Während Dean als Musiker rastlos durch die Welt tourt und sich mit Alkohol und Frauen ablenkt, bastelt Ben zu Hause in Berlin an seiner Karriere als Anwalt.

Von seiner Schuld gequält, zieht es Dean schließlich zurück in die Hauptstadt. Doch willkommen ist er nicht. Da trifft er auf Isabell, die plötzlich Gefühle in ihm weckt, welche er nie zuvor gekannt hat.

Diese Begegnung droht jedoch, alles endgültig zu zerstören. Denn Isabell ist Bens Frau.”

Wer aufgrund des Klappentextes denkt, dass er eine einfache Geschichte mit dem Inhalt “Dreiecksbeziehung” bekommt, liegt komplett daneben, denn diese Geschichte hat viel mehr zu bieten und geht richtig unter die Haut.

Sehr schnell hatte ich alle drei Hauptcharaktere ins Herz geschlossen, trotz ihrer Ecken und Kanten. Was wahrscheinlich daran liegt, dass dieses Buch einen besonderen Aufbau hat. Jedes Kapitel wurde in drei Teile geteilt: Teil 1 „Erzählperspektive“ und Teil 2 “Ich-Perspektive”. Dazu kam, dass sich in unregelmäßigen Abständen der Blickwinkel änderte und mal Ben, mal Dean und mal Isabell im Fokus standen. Dadurch konnte ich von jedem Protagonisten die Gefühlslage, die Gedankengänge und die Handlungsweise verstehen und nachvollziehen.

Dieses Phänomen schaffte es, dass ich immer wieder aufs Neue verzweifelte und mich immer wieder fragte: „Welcher Bruder bekommt nun, die mir sehr sympathische, Isabell am Ende?“ Während auf den ersten Blick, Ben unschuldig wirkte, kamen mit der Zeit auch seine Leichen aus der Vergangenheit hervor und Dean, der von Anfang an den Part des “Bösewichtes” bekommen hatte, tat mir mittlerweile sehr leid. 

Und genau dieser Punkt macht für mich das Buch einmalig. Es gab hier keinen perfekten Charakter, sondern alle (sogar Isabell) machten sich schuldig. Doch das sagte auch schon die Autorin in ihrem Vorwort voraus: “In dieser Geschichte gibt es kein Gut und kein Böse […], da es auf beiden Seiten menschelt und jeder Fehler machen wird.” 

Dadurch fuhren meine Gefühle während des gesamten Buches Achterbahn. Jedesmal, wenn ich mich für einen der Brüder entschieden hatte, dass er Isabell bekommen soll, kam es anders und ich entschied mich um. Parallel kam die ganze Familientragödie zum Vorschein und diese ging mir sehr, sehr nah. Weshalb ich immer mehr Mitleid mit allen Familienmitgliedern bekam und auch das Verhalten der Eltern immer mehr verstehen konnte. 

Das Ende hatte mich dann absolut überfordert zurückgelassen. Zwar war es das Ende, was ich mir doch wünschte, aber wiederum passte es mir nicht wirklich. 

Daher bin ich sehr dankbar, dass der zweite Teil der Reihe “Drei Arten Liebe: Wenn Hoffnung lebt” schon am 20. April herauskommt. 

Zum Schluss noch eins. Besonders toll fand ich die Zitate, vor jedem Kapitel / Abschnitt und die integrierten Songtexte (stellenweise sogar von der Autorin selbst verfasst). Diese passen perfekt zum Inhalt. 

Aufgrund der Tiefgründigkeit und des sehr emotionalen und bildhaften Schreibstils gebe ich diesem Buch von Herzen 5 Sterne und kann sagen, dass dieses Buch mit zu meinem Jahreshighlight zählt. 

Kennt ihr die Autorin und könnt mir ein weiteres Buch von ihr empfehlen?

„Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse“ von Kassia L. Hill

Eine spannende Geschichte über ein Familiengeheimnis und die Macht der Liebe.

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Heute möchte ich euch das Buch “Cupcake und bittersüße Kaffeeküsse” von Kassia L. Hill vorstellen. Hier handelt es sich um den ersten Band der Reihe “Black Forest Love”.

Julia führt ein privilegiertes Leben mit schicker Penthousewohnung und teurem Sportwagen. Doch der Schein trügt, denn ihr Job im Familienunternehmen, die Partys und ihre Clique langweilen sie. Als sie völlig unerwartet einen abgelegenen Schwarzwaldhof erbt, ergreift sie die Chance für einen Neuanfang, sehr zum Missfallen ihrer Mutter. Plötzlich ist Julia auf sich allein gestellt.

Zimmermann Chris ist seit Jahren mit seiner Jugendliebe zusammen. Doch Leidenschaft ist längst Gewohnheit und langweiligen Streaming Abenden gewichen. Erst die neue Besitzerin des alten Hofes, der er bei der Renovierung hilft, lässt ihn aufleben. Wird er sich für die Liebe oder Pflichtgefühl entscheiden?

Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen und konnte das Buch zwischenzeitlich nur sehr schwer zur Seite legen. Aufgrund des lockeren und leichten Schreibstils in der Erzählperspektive erschuf die Autorin tolle Charaktere und einen greifbaren Schauplatz im Schwarzwald. Dieses Buch hat 37 Kapitel, die in unregelmäßigen Abständen aus der Sicht von Julia und Chris geschrieben wurden. 

Julia war mir seit der ersten Seite sehr sympathisch und ich spürte förmlich ihre Unzufriedenheit in ihrer Rolle als Tochter und den Wunsch, sich frei entfalten zu können. Ich hoffte am Anfang sehr, dass sie es schaffte, sich gegen ihre Eltern, besonders gegen ihre Mutter zu stellen, um ihr eigenes Leben führen zu können.

Auch Chris schaffte es sehr schnell in mein Herz. Während sein Freund Michi ein Weiberheld war, war Chris eine treue Seele in Beziehungen und dadurch hatte die Autorin seine Rolle für mich perfekt gemacht. Seine innere Zerrissenheit, Freundin oder Neuanfang, fand ich daher sehr gut am Anfang umgesetzt und konnte diese sogar sehr gut spüren.

Aber auch die vielen Nebencharaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, sodass man oft das Gefühl hatte, sie existieren wirklich. Besonders in den Szenen zwischen Julia und Chris, zwischen Chris und Michi und zwischen Julia und ihrem Bruder, hatte ich das Gefühl, persönlich dabei zu sein.

Einzig und allein Julias Mutter war für mich ein rotes Tuch und ich hätte sie sehr oft auf den Mond schießen können. Am Ende war ich wiederum froh, es nicht getan zu haben. Aber das lest ihr am besten selber.

Die Autorin fesselte mich aufgrund vieler offenen Fragen an ihre Geschichte, die am Ende alle sehr nachvollziehbar beantwortet wurden und auch für einige Überraschungen sorgten.

Warum gebe ich dennoch einen halben Stern Abzug? 

Zum einen störte mich ab der Hälfte irgendwie das Hin und Her zwischen Julia und Chris. Während ich Chris ein wenig verstehen konnte, konnte ich Julias Argumente nicht immer nachvollziehbar.

Dazu kam, dass für mich einige Szenen etwas sehr abgehackt wirkten. Ein Beispiel: Chris arbeitet mit seinem Kollegen am Dach. Dieser möchte ihm am Abend etwas mitteilen. Chris möchte es aber sofort wissen. Somit spricht der Angestellte von Chris sein Anliegen an und kurz darauf macht Chris Feierabend, obwohl sie vorneweg noch einiges zu tun hatten. 

Aufgrund dessen gebe ich diesem Buch 4,5 Sterne und bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, wenn Michi im Mittelpunkt steht.

Was lest ihr lieber – Buchreihen oder Einzelbände? Ich mag selbst gerne Buchbände, da es mir immer wieder schwer fällt, mich von den geliebten Charakteren zu trennen.

„Der Duft nach Lavendel“ von Cindy Holzapfel

Ein Roman über ein Familiengeheimnis und den Mut zum Neustart.

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Heute möchte ich euch das Buch “Der Duft nach Lavendel“ von Cindy Holzapfel vorstellen. Dieses Buch ist die Neuauflage von Cindy Holzapfels Debütroman, der jetzt im “Rebel Stories Verlag” im neuen Gewand herausgebracht wurde.

In diesem Buch geht es um Julia, die unter einem undankbaren und unfreundlichen Chef leidet, ein zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Mutter hat und eine innige Beziehung mit ihrer Großmutter führt. Doch dann bricht plötzlich Julias Welt zusammen, ihre geliebte Oma stirbt und hinterlässt ihr ihren allerletzten Wunsch. Dieser Wunsch verändert ihr Leben voll und ganz, denn dieser ist für sie eine echte Herausforderung.

Mit der Asche der Verstorbenen im Gepäck reist [Julia] auf die kroatische Insel Krk und begibt sich auf Spurensuche, denn ihre Großmutter schien ein Doppelleben geführt zu haben, von dem Julia bisher nichts gewusst hat. Welches Geheimnis verbarg ihre Großmutter und warum bestimmt es Julias zukünftiges Leben?

Dieses Buch hat 39 Kapitel, einen Epilog und zwei zusätzliche Kapitel, über die ich mich sehr gefreut hatte. Der Schreibstil ist locker und leicht und somit flogen die Seiten nur so dahin. Aufgrund des Familiengeheimnisses und der wirklich sehr guten Beschreibung der Trauerbewältigung las ich sehr gerne das Buch und wollte daher immer wieder wissen, wie es weitergeht. Auch die schöne Beschreibung der Insel Krk gab mir ein tolles Gefühl beim Lesen.

Während ich am Anfang Andrea, Julias beste Freundin, nicht wirklich mochte, da sie mir zu sprunghaft war, mochte ich sie am Ende der Geschichte sehr. Ihre Weiterentwicklung kam für mich sehr gut rüber, sodass ich mir vorstellen könnte, noch mehr über das Ende hinaus,  über ihre weitere Entwicklung zu lesen.  Aber auch Ben, Julias Exfreund und mittlerweile guter Freund, schloss ich sehr in mein Herz.

Dann wäre da noch Magnus, den Julia auf der Insel Krk kennenlernte. So sehr, wie ich ihn mochte und ich seine Rolle sehr liebenswert empfand, kam er mir persönlich zu wenig vor. Was ich sehr, sehr schade fand. Wieso kann ich euch leider auf Grund von Spoilergefahr nicht sagen. Auch seine Freunde und seine Familie mochte ich sehr und würde liebend gerne auch zu ihnen zählen. 

Auch Clara, die Mutter von Julia, die ich an sich nicht mochte, wurde sehr gut dargestellt und ihre Rolle wirkte daher sehr authentisch. Sehr oft wäre ich in Szenen mit ihr gerne ins Buch gekrabbelt und hätte ihr einfach mal gesagt: “Jetzt ist gut und höre Julia mal zu!” oder “Geht es auch freundlicher?” 

Warum gebe ich diesem Buch dann doch nur 3,5 Sterne? Um ehrlich zu sein, tut es mir auch sehr leid, denn aufgrund der guten Beschreibung des Trauerprozesses und der Spannung wegen des Familiengeheimnisses, hatte ich das Buch ja doch sehr gerne gelesen.

Wie ihr aber bestimmt schon mitbekommen habt, fehlt ein Charakter in meiner Personenbeschreibung und das ist für mich ein wichtiger Punkt, ob ich ein Buch mag oder nicht. Julia war zwar freundlich, sympathisch und liebenswert, aber dennoch war ihr Verhalten für mich sehr wechselhaft, warum ich persönlich keinen richtigen Bezug zu ihr aufbauen konnte. Auf der einen Seite war sie sehr unselbstständig, unsicher und auf der anderen Seite war sie übertrieben taff und mutig. Das passte für mich persönlich schwer zusammen und somit wurde ich mit der Hauptprotagonistin leider nicht richtig warm.

Gegen Ende fiel mir auf, dass dies wahrscheinlich dem geschuldet war, dass der Zeitverlauf nicht eindeutig beschrieben wurde. Vielleicht wäre mir Julias Weiterentwicklung verständlicher rübergekommen, wenn ich gewusst hätte, dass zwischen einigen Kapiteln mehrere Wochen vergangen waren. Doch während des Lesens, schien es jeweils nur ein paar Tage gewesen zu sein. Und so schnell kann man sich meiner Meinung nicht komplett verändern.

Das ist auch der Grund, warum ich die Liebesgeschichte von Julia auch wenig gespürt hatte und mir die Gefühle fehlten. Es ging mir persönlich einfach alles viel zu schnell – drei Mal sehen und schon zusammen. Auch die Beziehung an sich verlief mir persönlich zu schnell, sodass sie von Verliebtheit in große Liebe wechselten (obwohl sie nach Beschreibung noch nicht lange zusammen waren). Als ich mich damit arrangiert hatte, kam plötzlich etwas zu Tage und Julia reagierte so, als wären sie schon ewig zusammen gewesen und hätten sich tausendmal gesehen. Das passte ebenfalls für mich leider nicht und konnte somit ihr Verhalten sehr schwer nachvollziehen.

Dazu kam, dass ich Probleme mit dem Aufbau der unterschiedlichen Kapitels hatte. Meines Erachtens bauten diese nicht immer aufeinander auf, sodass ich oft Probleme hatte, wieder in ein neues Kapitel zu finden. Ein Beispiel: Der Vorfall mit Julias Chef. Zwar wurde diese Sache zwei- oder dreimal im Nachhinein kurz angesprochen, aber so richtig wurde die Sache nicht aufgearbeitet. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass man diese Erfahrung einfach so abhaken kann. Das Verhalten von Julia danach war somit für mich sehr unlogisch und wenig authentisch.

Aufgrund dieser Punkte kann ich diesem Buch leider nur 3,5 Sterne geben und bin dennoch sehr gespannt auf ein weiteres Buch von dieser Autorin.

Kennt ihr das Buch und wie fandet ihr es?