„Need your Touch“ von Julie Ayden

Eine tolle Geschichte, die zeigt, dass der erste Eindruck nicht immer der Wahrheit entspricht und jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat.

[unbezahlte Werbung – Rezensionsexemplar]

“Need your Touch” von Julie Ayden ist der Auftakt einer Trilogie aus dem Genre “New Adult”, welches mich mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen hat. Doch bevor ich euch mehr dazu erzähle, fange ich mal besser von vorne an und dafür eignet sich am besten der Klappentext und ein paar Fakten zum Buch.

“Mila ist heilfroh den Typen entkommen zu sein, die sie und ihre Freundin nach einem Konzertbesuch bedrängt haben. Als sie jedoch in eine Potsdamer-WG zieht, in der ausgerechnet einer von ihnen lebt, werden die verdrängten Ängste erneut in ihr ausgelöst. Zerstören für einen Augenblick alles, was sie sich von ihrem neuen Leben als Studentin erhofft hatte: eine aufregende Zeit, die sie von dem Schlechten ihrer Vergangenheit ablenkt. Bestmöglich versucht sie, ihrem Mitbewohner Joris aus dem Weg zu gehen, doch der gut aussehende Weiberheld macht es ihr alles andere als einfach. Als er ihr einen Vorschlag unterbreitet, den sie trotz aller Verachtung nicht ablehnen kann, steht ihre ohnehin schon verdrehte Welt Kopf. Joris könnte Milas Rettung sein. Oder ihr Verderben.”

Das Buch hat 29 Kapitel und wurde in unterschiedlichen Abständen aus der Sichtweise von Mila und Joris geschrieben, was ich persönlich sehr schön fand. 

Nachdem ich sehr viele tolle Textschnipsel, die Triggerwarnung und die ersten Reaktionen von Bloggern auf Instagram gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Als ich dann endlich mit Lesen begann, schaffte es der Prolog mich sofort abzuholen und ich wollte einfach nur noch “die Geschichte von Mila und Joris” kennenlernen. Doch dann brauchte ich eine ganze Weile, bis ich in die eigentliche Geschichte hinein fand.

Im ersten Kapitel erfuhr ich, wie Mila und ihre Freundin nach dem Konzert von den Typen belästigt und bedrängt wurden und welchen Part Joris dabei hatte. Dann kam ein Zeitsprung, sodass Mila im zweiten Kapitel, 3 Monate danach, schon in die WG zog und dort wieder auf Joris traf. In den darauffolgenden Kapiteln gingen sich beide aus dem Weg oder, was ich sehr lustig fand, spielten sich beide gegenseitig Streiche. Eine Aussprache zwischen beiden gab es bis dahin nicht und daher konnte ich Mila auch nicht verstehen, als sie dann zwei (max. drei) Wochen nach dem Einzug ein ganzes Wochenende nur mit Joris Sex hatte. Mir ging das einfach viel zu schnell, sodass ich mich auch nicht auf diese Szenen einlassen konnte.

Was störte mich aber wirklich im ersten Viertel der Geschichte?

Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe kam ich zu dem Entschluss, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt die Charaktere einfach zu oberflächlich waren und Mila für mich leider nicht sehr authentisch wirkte. Dazu kam, dass die Handlung für mich eher so dahinplätscherte und ich aufgrund der Triggerwarnung und der Fakten zum Buch etwas anderes erwartet hatte. Somit war ich ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt schon etwas enttäuscht. Einzig und allein der lockere, humorvolle Schreibstil fesselte mich, sodass ich weiterlesen wollte.

Doch dann nahm plötzlich die Geschichte wieder Fahrt auf!

Ich lernte die Charaktere kennen und ich stellte fest, dass sie doch viel tiefgründiger ausgearbeitet worden sind, als vermutet. Ich erfuhr nicht nur etwas über Joris und Mila, sondern auch über die Mitbewohner Annabelle und Florian sowie über Milas Mitstudentin Sophie. Alle diese Charaktere haben ihre eigene Geschichte und ihr Päckchen zu tragen. Als ich alle Charaktere richtig kennenlernen durfte, konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, auch wenn mir bis dahin noch immer eins fehlte: Die angekündigte Tiefe, durch die Triggerwarnung.

Doch diese folgte mit der Zeit und um mehr ich Joris kennen und lieben lernte, konnte ich sein widersprüchliches Verhalten nachvollziehen. Sein “bester Freund” kann einem wirklich Angst einjagen, während die anderen aus der Clique doch eher ein pubertierendes Verhalten meines Erachtens an den Tag legten. Auch Milas Vergangenheit ging mir sehr nah, auch wenn ich da noch immer tausend Fragezeichen im Kopf habe. Somit nahm die Tiefe kontinuierlich zu und die Triggerwarnungen machten Sinn. 

Je mehr die Geschichte an Tiefgründigkeit zunahm, desto mehr fieberte ich mit Joris und Mila mit und hoffte, dass beide ihr Glück fanden, denn beide hatten genug Negatives in der Vergangenheit erlebt. Doch dann folgte der Cliffhanger und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Mein Herz war regelrecht zerbrochen. 

Nun heißt es warten, warten, warten, bis endlich die Fortsetzung kommt, denn so kann ich diese Geschichte auf jeden Fall nicht stehen lassen.

Aufgrund des holprigen Starts, durch die fehlende Tiefe und der wenig ausgearbeiteten Charaktere zu diesem Zeitpunkt, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen und spreche dennoch eine Leseempfehlung aus. Aber beachtet bitte die Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, psychische und physische Gewalt und der Umgang mit dem Tod einer geliebten Person.

Lest ihr gerne Geschichten, die über mehrere Bände gehen oder bevorzugt ihr lieber in sich abgeschlossene Romane, nur mit widerkehrenden Charakteren?

„Märchentrümmer“ Mia M. Hope

Eine authentische und schonungslose Geschichte über eine toxische Beziehung und wie schwer es wirklich ist, sich daraus zu lösen aus dem Genre Dystopie.

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Heute möchte ich euch den ersten Band der Reihe “Herztrümmer-Dilogie” von Mia M. Hope vorstellen. In “Märchentrümmer” geht es um “eine verzweifelte Ausreißerin, ein undurchsichtiger Bad Boy und eine verhängnisvolle Abhängigkeit, die sie aneinanderfesselt.

New Orleans im Jahr 2035: Die 17-jährige Jo-Ann ist verzweifelt. Sie hat keine Lust mehr, sich in der Kneipe ihrer kaltherzigen und berechnenden Pflegemutter ausnutzen zu lassen. Sie will ein neues Leben fernab von New Orleans beginnen.

Als in der Stadt eine Sturmflut wütet, nutzt Jo-Ann das Chaos und die Panik, um wegzulaufen. Sie schließt sich einer Gang junger Männer an und ahnt nicht, dass dadurch alles nur noch schlimmer wird.

Sie verliebt sich in Rick, den gutaussehenden Anführer der Gang, und stürzt sich in eine leidenschaftliche Beziehung mit ihm. Doch hinter seiner coolen Bad-Boy-Attitude verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Als Jo-Ann davon erfährt, wird ihr klar, in welcher Gefahr sie schwebt und dass sie sich von Rick trennen muss. Und zwar sofort, denn Rick ist eine tickende Zeitbombe.”

Nachdem ich meinen Schock überwunden hatte, dass diese Liebesgeschichte in der Zukunft spielt und fiktive Ausgangssituationen herrschten, war ich sehr schnell in der Story gefangen und konnte das Buch sehr schwer zur Seite legen.

Ich hatte großes Mitleid mit Jo und mit dem was sie alles schon in ihrer Kindheit / Jugendzeit erlebt hatte. Persönlich verstand ich auch nicht wirklich, warum das Jugendamt nicht eingegriffen hatte, als sie bereits mit neun Jahren als Kellnerin arbeiten musste.

Aufgrund ihrer schweren Kindheit und Jugendzeit fand ich Jo total mutig, dass sie sich alleine auf den Weg gemacht hatte. Ich selbst wäre an ihrer Stelle viel zu ängstlich und suchend nach Anerkennung gewesen. Deshalb fand ich es im ersten Moment schön, dass sie Ricks Gang kennenlernte und er ihr aus ihrer Misere half.

Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf und er zeigte sein wahres Gesicht, so wie es leider bei toxischen (Narzisstischen) Menschen wirklich ist. Nach außen wirken sie freundlich und nett, aber hinter den vier Wänden können sie zu tickenden Zeitbomben werden. Jedesmal wenn Rick wieder ausrastete, weil Jo dies oder das nicht tat, litt ich mit ihr förmlich mit und hoffte, dass sie den Absprung schafft. Doch um mehr sie sich von ihm distanzierte, umso schlimmer wurde es. 

Die Autorin hat dadurch eine schonungslose Liebesgeschichte mit einem toxischen Partner geschrieben und ließ mich sehr emotional und aufgewühlt zurück. Aber nicht nur die toxische Beziehung, die emotionale Abhängigkeit und die Einschüchterung schaffte die Autorin authentisch wiederzugeben, sondern auch die Gedankengänge von Jo, denn diese kenne ich aus Erfahrung leider selbst zur Genüge. 

Was mir aber sehr zu schaffen machte, war, dass Jo ein zweites Zuhause fand, aber dort leider nicht bleiben durfte. Ich verlor an dieser Stelle selbst mein Herz. 

Ich wünsche mir von Herzen, dass dieses Buch sehr viele Menschen lesen werden, denn es zeigt einem, wie schlimm es eigentlich ist, einen Bad Boy zu haben. In Büchern sind die Bad Boys meistens beliebt, aber in Wahrheit sind sie keine Maßstäbe für die wahre Liebe. Deshalb ist die Aufklärung so verdammt wichtig und das hat die Autorin in meinen Augen sehr gut hinbekommen. 

Deshalb gebe ich diesem Buch volle 5 Sterne und bin schon sehr gespannt, wie es mit Jo und den Gangmitgliedern weitergeht.

Nun nur noch ein paar Fakten zum Buch:

Dieses Buch hat 396 Taschenbuchseiten und wurde in der Erzählperspektive geschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht und anhand der bildhaften Beschreibungen konnte ich mir die Umgebung und die Handlungen sehr gut vorstellen.

Lest ihr auch gerne Bücher über Themen, die viele Menschen gerne tot schweigen oder mögt ihr in Büchern eher „Friede, Freude, Eierkuchen“?

„Ansonsten perfekt: unPerfekt 1“ von Mia Strömer

Ein sehr emotionaler und tiefgründiger Liebesroman mit Kribbeln im Bauch.

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“Ansonsten perfekt” ist der erste Band der “unPerfekt”-Reihe von Mia Strömer und gleichzeitig ihr Debütroman. Dieser Roman ist tiefgründig, emotional und berührend, sodass er zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist. Dieses Buch hat einfach alles, was für mich persönlich ein “fast perfektes” Buch ausmacht.  Einzig und allein das Buchcover sprach mich nicht wirklich an. Somit muss ich leider gestehen, dass ich im Buchladen wahrscheinlich  um dieses Buch herumgegangen wäre, was ich im Nachhinein sehr bereut hätte.

Was lerne ich daraus? Ein Buchcover hat nichts über den Inhalt zu sagen und auf diesen kommt es ja schließlich an, oder?

So nun aber endlich zum Inhalt:

Ein Jahr ist vergangen, seitdem Jennifer den schlimmsten Tag ihres Lebens hatte – seit dem Tag, an dem ein Unfall sie aus ihrer heilen Welt riss und ihr den Vater nahm. Im Ausland versuchte sie, ihre Wunden heilen zu lassen. Mit der Last der Erinnerung und den Narben auf Körper und Seele kehrt Jennifer nach London zurück, um auch in ihrer Heimat endlich den Neuanfang zu schaffen.

Auch ihre Mutter hat versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist zu einem alten Jugendfreund und dessen erwachsenen Söhnen gezogen. So findet sich Jennifer bei ihrer Rückkehr zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern in einer Patchworksituation wieder. Während sie sich auf Anhieb mit dem gleichaltrigen Tristan gut versteht und er ihr eine große Stütze in der neuen Schule ist, gerät sie ungewollt mit seinem älteren Bruder Jonathan immer wieder in Konflikte.

Kann man das Glück finden, wenn man es gar nicht erwartet? Und können zwei Herzen, die verletzt wurden, miteinander perfekt schlagen?”

Dieses Buch hat 400 Buchseiten und 22 Kapitel. Alle Kapitel wurden in der Erzählperspektive aus der Sicht von Jenny (Jennifer) geschrieben.

Schnell schloss ich Jenny in mein Herz. Sie wirkte auf mich, trotz ihrer Probleme, sehr stark, denn man konnte förmlich beim Lesen miterleben, wie sie sich gefühlt alleine wieder zurück in den Alltag kämpft. Die Autorin schaffte einen eindrucksvollen Charakter, der tiefgründig und authentisch beschrieben wurde. Als Leserin spürte ich förmlich sehr oft ihre Verzweiflung.

Der Schreibstil ist locker, leicht und was mich am meisten faszinierte war, dass dieser mir sehr unter die Haut ging, sodass ich sehr oft selbst kribbeln im Bauch hatte, meine Atmung stockte, ich frustriert mein E-Reader gegen die Wand gepfeffert hätte und ich förmlich mit litt.

Aufgrund der sehr ausführlichen und authentischen Beschreibung der PTBS-Symptomatik, ist es sehr gut, dass die Autorin für dieses Buch eine Triggerwarnung ausgesprochen hat. Ich selbst kannte diese Symptomatik noch nicht und war deshalb sehr geschockt, was ein Trauma alles noch im Nachhinein auslösen kann. Sprachlos realisierte ich anhand dieses Buches, dass solche Triggerpunkte zu jederzeit vorkommen können und sie die Betroffenen, neben dem eigentlichen Trauma, wirklich sehr belasten können. Ich hatte in einigen Situationen einfach nur Gänsehaut beim Lesen und wusste nicht wirklich, wohin mit meinen Gefühlen. 

Deshalb war ich während des Lesens sehr dankbar, dass Jonathan, Jennys älterer Stiefbruder, sehr verständnisvoll und einfühlsam Jenny zur Seite stand. Was mir aber auch gleichzeitig sehr gut tat. Denn ich fand es einfach sehr schön, dass Jenny doch nicht alleine war, was ich bis dorthin immer dachte. Was ich aber am meisten an diesem Charakter bewunderte, war, dass er zwar Jenny sehr oft feindselig entgegentrat, aber wenn sie am Boden lag, er für sie bedingungslos da war. Gleichzeitig fragte ich mich bei ihm: “Was beschäftigt ihn? Warum wirkt er immer so unglücklich? Was hat er für Ballast zu tragen?”

Tristan, Jennys gleichaltrige Stiefbruder, mochte ich dagegen von Anfang an und ich fand es toll, wie er Jenny in seiner Familie aufnahm. Aber auch Jennys Stiefvater muss ich hier noch positiv hervorheben. Er ist einfach ein Traum von einem Mann und vor allem (Stief-)Vater, obwohl er nicht immer so war, aber das lest ihr am besten selber. 

Nur mit Jennys Mutter kam ich persönlich nicht klar. Sie wirkte für mich sehr Ich-bezogen und reagierte sehr oft kühl und kalt. Gleichzeitig hatte ich sehr oft das Gefühl, dass sie sich wenig für Jennys Probleme und Sorgen interessierte. Dieses wiederum konnte ich ein klein wenig verstehen, denn schließlich hatte auch sie einen Verlust zu verkraften. Dennoch fand ich ihr Verhalten gegenüber Jenny sehr oft nicht okay. Hier fehlte mir persönlich auch eine offene Aussprache zwischen beiden bzw. gehe ich nun immer noch davon aus, dass Jennys Mutter es (ohne Spoilern kann ich es leider nicht sagen) scheinbar noch immer nicht wirklich begriffen hat. 

Zum Schluss möchte ich euch noch mitteilen, was mir an diesem Buch besonders gefallen hat:

Gab es Probleme oder  Konflikte, sprachen beide Protagonisten immer relativ zeitnah miteinander und räumten dadurch die Missverständnisse schnell aus dem Weg. Das fehlt mir persönlich immer sehr oft in Büchern, sodass sie sich dann meist sinnlos in die Länge ziehen. Aber nicht so bei diesem Buch. Die Autorin schaffte es, die Spannung auch ohne solche sinnlosen Sachen aufzubauen. Toll fand ich auch, dass sich manche Punkte nicht ewig zogen, aber aufgrund von Spoilergefahr kann ich nicht genauer darauf eingehen.

Nur noch eins: Das Ende so stehen zu lassen, fand ich persönlich sehr gemein! Ich hasse Cliffhanger! Somit muss ich unbedingt Band zwei lesen, sobald er im Januar 2023 herauskommt.

Am liebsten würde ich diesem Buch 6 von 5 Sternen geben, da ich dieses Buch innerhalb von kurzer Zeit verschlungen hatte und die Geschichte noch lange verdauen musste.

kennt ihr schon dieses Buch bzw. diese Reihe und wie findet ihr das Buchcover?

„Fliederleicht“ von Johanna Emelie Marquardt

Eine tiefgängige Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt.

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Ich durfte “Fliederleicht” von Johanna Emelie Marquardt vorablesen und kann euch dieses Buch ans Herz legen, wenn ihr Bücher mit Tabu-Themen mögt, keine Standadtgeschichte sucht und starke Charaktere in Büchern liebt.

In dem Buch “Fliederleicht” geht es um Yuna, die es nach erfolgreicher Bewältigung ihrer Esssucht, liebt, wenn alles geordnet und vertraut abläuft. Veränderungen sind nichts für sie. Deshalb hat sie große Probleme damit, als ihr Freund einen Flyer mit nach Hause bringt, für einen Trip nach Amsterdam. Gerne würde sie diesen Trip antreten, aber das bedeutet Veränderung und neue Menschen. Schließlich fühlt sie sich in der WG mit ihrem besten Freund am wohlsten.

Über sich selbst überrascht, sagt Yuna schlussendlich zu und fährt mit sieben weiteren Personen nach Amsterdam. Unter den Mitgliedern ist auch Arvid, mit seinen grünen Augen, der Yuna sehr fasziniert. Schnell fasst sie Vertrauen zu ihm und zwischen beiden knistert es gewaltig. Doch Arvid hat ein Geheimnis, was wie eine Gewitterwolke über ihm schwebt.

“Reicht das Fundament aus, damit Vertrauen in das Leben und in die Liebe gedeihen kann? Oder führt das dunkle Rätsel um Arvid zum vorzeitigen Aus ihrer sommersüßen Romanze?” (Auszug aus dem Klappentext)

“Fliederleicht” ist ein Buch, das ich innerhalb von 24 Stunden verschlungen habe. Grund dafür war jetzt nicht die überwiegende Spannung, sondern eher die Tiefgründigkeit und das Gefühlvolle. In dieser Geschichte wird nicht nur, wie im Klappentext schon angedeutet, die Esssucht behandelt, sondern auch viele andere Themen, die ich aufgrund von Spoiler nicht aufzählen kann.

Dieses Buch hat 80 schöne kurze Kapitel und wurde abwechselnd aus der Sicht von Yuna und Arvid geschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht und die Autorin verliert sich auch zu keiner Sekunde in unnötigen Beschreibungen. Einzig und allein am Anfang hatte ich etwas zu tun mit der Zeitform. Diese Geschichte wurde nicht, wie sehr viele Bücher, in der Vergangenheit geschrieben, sondern in der Gegenwart. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, war dies für mich kein Problem mehr.

Die Charaktere wurden alle sehr gut ausgearbeitet und besonders Yuna ist mir ans Herz gewachsen. In ihren Gedankengängen habe ich mich sehr oft wiedergesehen und sie somit sehr gut verstanden. Auch Arvid ist ein Traum von einem Mann – cool, lässig, tiefgründig und einfühlsam. Die “Trennung” von ihm, als die Geschichte vorbei war,  fiel mir daher besonders schwer. Aber auch alle Nebencharaktere, Luca und Josh (Yunas beste Freunde), alle Mitglieder der Reisegruppe und Oscar (Arvids bester Freund), wurden sehr gut ausgearbeitet, sodass ich alle mochte. Obwohl ich Olivia nicht leiden konnte, war sie in ihrer Rolle sehr authentisch und daher ebenfalls sehr gut beschrieben.

Kapitel 34 hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Das Gespräch über die Bilder und Farben zwischen Yuna und Arvid ist sehr tiefgründig und hat mir daher sehr gut gefallen.

Ebenso hat mir auch der extreme Zusammenhalt am Ende gefallen. Leider kann ich dazu nicht mehr sagen, um nicht zu spoilern. Wenn ihr wissen wollt, was ich meine, dann solltet ihr das Buch am besten selber lesen.

Somit gebe ich diesem Buch von Herzen 5 von 5 Sterne und kann sagen: Es gehört mit zu meinem Jahreshighlight.

Mögt ihr lieber Standartgeschichten oder bevorzugt ihr Bücher, die vom Inhalt aus der Masse herausstechen?

“Das leuchten der blauen Lagune: Ein Venedig Roman” von Jani Friese

Ein sehr emotionales Buch mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle

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Heute möchte ich euch das Buch “Das leuchten der blauen Lagune” von Jani Friese vorstellen, welches mich ab der Hälfte an meine eigenen Grenzen gebracht hat.

Aber dazu später, denn jetzt möchte ich euch erstmal den Klappentext zeigen:

„Eine Hochzeit mitten im Karneval von Venedig – Romantik pur.

Der Job als Trauzeugin erweist sich jedoch als äußerst anstrengend. Ausgerechnet Fabrizio, der Mann, der Isabella vor Jahren das Herz gebrochen hat, soll bei den Hochzeitsvorbereitungen ihrer besten Freundin helfen. Noch immer versprüht er seinen Charme wie Casanova persönlich. Die Funken fliegen nur so, und Fabrizio wirbelt Isabellas Gefühlswelt erneut heftig durcheinander. Als dann auch noch die Hochzeitslocation wortwörtlich ins Wasser fällt, ist das Chaos perfekt. Es gibt nur eine Rettung: der prächtige Palazzo von Fabrizios seltsamer Tante Donna, die auf einer zauberhaften Insel inmitten der Lagunen lebt. Isabella versucht alles, damit die verschrobene alte Dame in ihren Plan für die Hochzeitsfeier einwilligt. Dabei stößt sie auf ein verborgenes Familiendrama, welches sie mehr mit ihrer eigenen schmerzlichen Vergangenheit konfrontiert, als ihr lieb ist. Wird sie den Mut finden, alles hinter sich zu lassen und ihrem Herzen zu folgen?“

Als mir von diesem Buch erzählt wurde und die Wörter “Tiefgängige Themen” fielen, war ich sofort Feuer und Flamme für dieses Buch. Denn wer mich kennt, der weiß, dass ich Bücher mit ernsten Themen bevorzuge. Deshalb holte ich mir gleich nach der Veröffentlichung das Buch, welches leider aber erst einmal auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) landete. Aber mich ließ dieses Buch nicht los, sodass ich es relativ schnell (2 Monate sind auf dem SUB nicht viel) schon zu lesen begann. Der Wille an einer gerade laufenden Leserunde teilzunehmen, tat ihr übriges.

Die Geschichte zog mich sofort in den Bann und ich las und las. Das Hauptthema nahm mich schon sehr mit, aber damit konnte ich sehr gut umgehen. Der Schreibstil und auch die bildhaften und detaillierten Beschreibungen von Venedig ließen mich von diesem Thema etwas ablenken, sodass eher die Stadt, das Wiedersehen der beiden Hauptcharaktere und das Palazzo-Problem im Vordergrund standen. Das beeindruckendste an diesem Buch waren für mich die integrierten Poesie-Gedichte, so etwas hatte ich bisher noch in keinem Buch. Diese haben die Geschichte für mich abgerundet und sie authentischer werden lassen.

Aber als ich bei der Hälfte des Buches ankam, war es erstmal aus. Ich musste das Buch zur Seite legen und das gelesene Sacken lassen, auf Grund des zweiten tiefgängigen Themas, welches ich selbst als Ehefrau miterleben musste. Als ich den Schock darüber überwunden hatte und mich auf dieses Thema eingestellt hatte, nahm ich das Buch wieder in die Hand und las es in einem Stück durch, ohne Unterbrechung, um mich selbst zu schützen. Und ich muss sagen, ich bereue es keine Sekunde. In diesem Buch sind wirklich sehr viele tiefgängige und sehr emotionale Themen eingebaut, sodass eigentlich alle meine Herzensthemen darin verpackt wurden. Deshalb hätte ich mir persönlich eine Triggerwarnung gewünscht. Mir hätte schon gereicht, dass es Menschen triggern könnte, ohne detaillierte Informationen, denn diese hätten die Spannung zunichte gemacht.

Somit empfehle ich dieses Buch eigentlich jedem, der ein wirklich emotionales Buch über viele Tabuthemen lesen möchte. Denn die Autorin hat alle Themen feinfühlig und authentisch behandelt. Nur würde ich, wie schon gesagt, eine Triggerwarnung aussprechen.

Somit gebe ich diesem Buch selbstverständlich 5 von 5 Sterne und werde auf jeden Fall weitere Bücher von dieser Autorin lesen.

Wie seht ihr das mit der Triggerwarnung? Achtet ihr auf so etwas auf Büchern oder nervt sie euch eher? Das würde mich sehr interessieren. 🙂

“Ein Rätsel Namens Liebe” von Lotte R. Wöss

Mein aktuelles Highlight des Jahres

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“Aus dieser Entfernung konnte er die beiden Frauen lediglich als Silhouetten am Strand wahrnehmen. Michael hatte nur Augen für die vordere. Ein Hochgefühl durchströmte ihn. Sie musste es sein. Elf Jahre und einhundertzwölf Tage. Oder elf Jahre, drei Monate und zwanzig Tage waren vergangen, dennoch war es wie gestern. Ulla. Sie war neunzehn Jahre alt gewesen, überschäumend fröhlich, immer in Bewegung und verliebt. In ihn. …” 

So beginnt das erste Kapitel des Buches “Ein Rätsel Namens Liebe” von Lotte R. Wöss und ich vergaß jegliche Zeit. Neun Stunden später beendete ich das Buch und war nicht sofort  im hier und jetzt angekommen. 

Michael, der Hauptprotagonist, war jahrelang auf der Suche nach seiner großen Liebe Ulla. Sie verschwand vor elf Jahren spurlos. Von seinem Privatdetektiv erfährt er, dass sie unter falschem Namen in einer psychiatrischen Anstalt lebt und sich an nichts erinnern kann. Daraufhin ergreift Michael seine Chance und nimmt nach all den Jahren wieder Kontakt zu ihr auf. Doch die Kontaktaufnahme läuft leider nicht nach Plan, denn Ulla rennt panisch vor ihm weg. Was war nur geschehen?

Mit der Hilfe von Ullas Bruder konnte Michael leider auch nicht rechnen, da sein Detektiv ebenfalls herausgefunden hat, dass dieser seit Jahren über Ullas Aufenthalt in der Anstalt Bescheid wusste und ihm nie etwas davon gesagt hatte. Somit steht für ihn fest: Er muss herausfinden, was vor elf Jahren geschehen war, als Ulla urplötzlich verschwand, wieso sie jetzt in dieser Anstalt lebt und warum sie sich nicht mehr erinnern kann.

Die Geschichte holt einen von Anfang an ab. Trotz Erzähler-Perspektive, spürt man jegliche Gefühle von Ulla und Michael, da diese sehr authentisch beschrieben sind. Ich hatte das Gefühl, live dabei zu sein und selbst in dieser Klinik zu leben.

Anhand der Triggerwarnung war ich schon vorbereitet, was Ulla zugestoßen sein könnte, was mir leider etwas die Spannung nahm. Aber dennoch finde ich es sehr gut, dass diese ausgesprochen wurde. Auch jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, bin ich noch komplett begeistert von dieser Story.

Vielen Dank, Lotte R. Wöss, für diese tolle Geschichte und das ich sie vorab lesen  durfte. Da dieses Buch der dritte Teil der Reihe “Einfach Liebe” ist, freue ich mich jetzt schon auf die weiteren Teile und auf ein Wiedersehen mit Ulla und Michael.

Wenn ich könnte, würde ich diesem Buch gerne 6 von 5 Sternen geben.

Kennst du schon die Reihe „Einfach Liebe“ und kannst du sie mir empfehlen? 🙂