„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“
Oscar Wilde

Jedes mal, wenn ich mich an den PC setze, um für euch einen neuen Blogbeitrag oder eine neue Rezension zu verfassen, frage ich mich:

„Bekomme ich gute und vor allem tiefgängige Beiträge zustande?“
„Will jemand überhaupt meine Gedanken lesen?“
„Langweile ich meine Abonnenten mit meinem Inhalt?“
„Verstehen meine Leser meine Buchkritiken?“

Während ich mit diesen Fragen beschäftigt bin, bloggiere ich mich selbst und bekomme gefühlt nichts Gescheites auf das Papier und somit bin ich gefangen, in meinem Selbstzweifel, der mich abhält, überhaupt etwas zustande zu bringen.

Kennt ihr auch Selbstzweifel? Fragt ihr euch auch oft:

„Kann ich das überhaupt?“
„Ist das peinlich, was ich hier schreibe?“
„Hat das alles eigentlich Hand und Fuß?“
„Erzähle ich nur Müll?“

Selbstzweifel gehören leider fest zu meinem Leben dazu. Woher sie kommen? Das ist eine sehr gute Frage. „Lag es an dem jahrelangen Mobbing, unter dem ich leiden musste?“, „Liegt es an fehlender Empathie in der Kindheit?“ oder „Habe ich einfach nur ein fehlendes Selbstwertgefühl?“

Und genau jetzt, während ich mit euch meine Gedanken teile, frage ich mich:

„Wie konnte ich mit all den Selbstzweifeln einen Roman herausbringen, wenn ich schon bei einem kurzen Text an mir zweifel?“

„Warum schreibe ich mehrmals in der Woche eine Rezension, wenn ich doch jedes mal an meiner eigenen Meinung zweifle?“

„Weshalb habe ich begonnen, mit euch tiefgängige Themen zu besprechen, wenn ich doch am Liebsten meine eigene Meinung für mich behalte, weil ich an meiner eigenen Tiefgründigkeit zweifle?“

Diese Frage kann ich mir selbst auch nicht beantworten. Ohne meinen Mann würde mein Roman nämlich lebenslang nur auf meiner Festplatte liegen, meine Rezensionen im PC-Mülleimer landen und meine Gedanken, zu bestimmen Themen, in meinem Kopf in Vergessenheit geraten. Aus Angst, langweiligen, oberflächlichen, unrealistischen, beleidigenden und bösartigen Mist zustande gebracht zu haben.

Genau hier liegt meines Erachtens das Problem. Selbstzweifel haben in meinen Augen etwas mit Unsicherheit und Angst zu tun. Beides hält uns ab, aus sich herauszukommen und wir ziehen uns zurück.

„Schweigen, aus Angst etwas Falsches zu sagen.“
„Lesen nur still für uns, aus Angst die falschen Worte zu finden.“
„Ziehen uns zurück, aus Unsicherheit.“

Und deshalb nur, weil wir in bestimmen Bereichen immer wieder negative Erfahrungen gemacht haben, die wir dann auf uns selbst projizieren. Selbstzweifel entstehen durch ein fehlendes Vertrauen, fehlende Wertschätzung, fehlende Empathie und fehlende Zuwendung von anderen und von uns selbst.

Selbstzweifel sind belastend, weil wir uns damit immer wieder mit anderen vergleichen und dabei den kürzeren ziehen. Aber warum?

Selbstzweifel können auch eine Stärke sein!

Sie bringen uns zum Nachdenken: „Was kann ich ändern?“, „Was kann ich verbessern?“ oder „Wie kann ich es beim nächsten Mal besser machen?“

Selbstzweifel helfen uns, uns selbst zu reflektieren und über uns nachzudenken, statt einfach so weiterzumachen wie bisher.

Und damit ziehen wir auf jeden Fall nicht den kürzeren, sondern gewinnen sogar dabei!

Deshalb habe ich für mich entschieden, trotz Selbstzweifel, diesen Buchblog zu führen, denn durch meine eigenen Rezensionen schaue ich, was ist mir selbst in Büchern wichtig und was mögt ihr in guten Büchern.

Durch dieses Wissen kann ich meine eigenen Geschichten verbessern und die vielen Themen, die mich beschäftigen, gemeinsam mit euch teilen, ob in einem Roman oder hier als kurzen Beitrag.

Somit sehe ich für mich persönlich, die Selbstzweifel nicht als „Bösewicht“ in meinem Leben an, sondern als Ansporn mich selbst und meine Texte immer wieder neu zu reflektieren.

Wie seht ihr das? Findet ihr, dass Selbstzweifel gut in der Bücherwelt sein können oder denkt ihr, dass Selbstzweifel, auch Texte verschlimmern?

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