Selbst dann, wenn man eine rosarote Brille aufsetzt, werden Eisbären nicht zu Himbeeren.“
Franz Josef Strauß

Wie viel Realismus muss in Büchern sein?

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir sehr oft stelle, wenn ich Rezensionen schreibe.  Ich habe nämlich einen extrem hohen Anspruch an Authentizität in Büchern!

Dazu zählt aber nicht, …

… ob es die Orte in Romanen wirklich gibt. 
… ob ein bestimmtes Logo wirklich existiert. 
… ob es Elfen, Feen, Menschen, Vampire, etc. sind.
… ob alles detailliert beschrieben wurde, was in einem Gebäude oder in der Umgebung zu sehen ist.

Das ist nämlich alles Geschmacksache.

… Einer mag Fantasy-Geschichten.
… Ein anderer mag lieber richtige Menschen und Personen.
… Einer mag detaillierte Beschreibungen, um sich alles gut vorstellen zu können.
… Ein anderer mag kaum Beschreibungen, da es ihn extrem in seiner eigenen Fantasie einengt.

Ich könnte meine Aufzählung weiterführen, aber ich denke, ihr habt es verstanden.

Was ich aber mit Authentizität meine, sind die Handlungen der Figuren und die realistische Verarbeitung der integrierten Themen.

Negativ-Beispiele:

… Ein Mobbingopfer verliebt sich in seinen jahrelangen Peiniger.
… Eine ausgeprägte Depression ist aufgrund von Verliebtheit plötzlich verschwunden.
… Ein Vergewaltigungsopfer kann ohne Probleme mit dem neuen Partner schlafen.
… Narzissten (toxische Menschen) ändern aufgrund von Liebe ihr komplettes Verhalten und werden zum perfekten Menschen. 
… Panikattacken verschwinden von jetzt auf gleich, nur weil man in eine andere Stadt zieht oder jemanden neu kennengelernt hat.

All diese Dinge erlebe ich sehr oft in Büchern und jedes Mal muss ich tief durchatmen, denn das hat nichts mit Realismus zu tun!

Wenn das immer alles so locker und leicht wäre, dann bräuchten wir keine Therapeuten! In Wahrheit dauert es Jahre, wenn man überhaupt von Heilung sprechen kann.

Aber auch Klischees haben in meinen Augen wenig mit Realismus zu tun. Da wir uns im wahren Leben gegen Klischees extrem sträuben. Deshalb verstehe ich persönlich nicht, warum das in Büchern dann okay ist.

Wie seht ihr das? Seht ihr das wie ich oder trennt ihr Bücher von der Realität?

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